„Ein Punkt hätte uns gut getan. Der hätte uns im Frühjahr noch helfen können”, sagte Küntzel. Doch so endete der Ausflug ins Landkreisdreieck Fürstenfeldbruck, Dachau und Aichach-Friedberg bitter für die Affinger, besonders für Lechner. Der 25-Jährige und sein Innenverteidigerkollege Angelo Jakob waren am Samstag Affings Beste. „Es ist schade für ihn. Wenn alle so einen Willen hätten, hätten wir sicherlich ein paar Punkte mehr”, gab es von Küntzel keinen Vorwurf an Lechners Adresse. Er konnte ohnehin nicht anders reagieren, als in die scharfe Hereingabe von Florian Tremmel zu grätschen, da in seinem Rücken schon Oberweikertshofens Spielertrainer Florian Hönsich einschussbereit lauerte (2:1, 86.). Das Problem war in dieser spielentscheidenden Szene Affings linke Seite, weil sich dort Nino Kindermann in Unterzahl gegen zwei Oberweikertshofener befand.

Schon der Führungstreffer der Oberbayern wäre vermeidbar gewesen, wieder war die linke Seite Ausgangspunkt. Ein falsches Anspiel in der Vorwärtsbewegung, dann nach der Flanke ein zu zögerliches Abwehrverhalten, das Hönisch mit einem präzisen 12-m-Flachschuss in die lange Ecke zum 1:0 bestrafte (26.). Affings Keeper Florian Riegel, in der Anfangsphase bei Mario Marics Schuss auf dem Posten (7.), war machtlos.

Beide Teams hatten mit dem tiefen Boden arg zu kämpfen, was jedoch nicht die Fehlpassorgie, insbesondere auf Affinger Seite im ersten Abschnitt, entschuldigen kann. So fanden Offensivaktionen bei den Gästen eigentlich nicht statt. Die erste Torannäherung hatten sie erst mit dem Halbzeitpfiff, als Simon Knauer in aussichtsreicher Position Kindermanns Flanke über den Scheitel rutschte (45.).

Angesichts der Darbietung sprach Küntzel hinterher von einem Spiel „Not gegen Elend”. Von der Form, die der SCO noch im ersten Saisondrittel hatte, wie gerade im Hinspiel beim für Affing schmeichelhaften 1:1, ist er ein gutes Stück abgekommen. Acht Spiele in Folge waren die Weiß-Blauen zuvor ohne Sieg, weshalb die Weiterbeschäftigung des zum Saisonende scheidenden Hönischs im Frühjahr fraglich geworden ist. Ein klares Bekenntnis seitens der Vereinsführung gab's für den ehemaligen Aindlinger und Pipinsrieder auch am Samstag nach dem Spiel nicht, erst morgen Abend wird hier die Entscheidung fallen.

„Für uns war das ein absolutes Ergebnisspiel. Wir wollten unbedingt gewinnen”, so Hönisch. Doch danach sah's zu Beginn des zweiten Abschnitts nicht aus. Die Affinger kamen nun besser in die Partie, und in der 63. Minute zum Ausgleich. Kindermann zog von halbrechts einen Freistoß scharf vors Gehäuse von Tobias Hellmann. Der Ex-Aindlinger, von zwei Affingern irritiert und dazu noch in die tiefstehende Sonne blickend, konnte nur abklatschen, Marius Kefer stocherte die Kugel zum 1:1 über die Linie. Zu einem Punktgewinn sollte es dennoch nicht reichen.

SC Oberweikertshofen: Hellmann - Medara (70. Friedl), Dimitrios Papadopoulos, Nouhoum - Tremmel, Imsak, Schuff, Schnellberger - Feicht (65. Sivonjic), Maric (88. Lapper), Hönisch.

FC Affing: Riegel - Steinherr, Lechner, Jakob, Kindermann - Woltmann - Kefer, Streit, Eibel (85. Hamann), Bal (70. Stoll) - Knauer.

Tore: 1:0 Hönisch (26.), 1:1 Kefer (63.), 2:1 Lechner (86./Eigentor) - Schiedsrichter: Böhm (Wolfratshausen) - Zuschauer: 150.