Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.11.2014 12:00

FCP: Strobl macht's im Derby spannend

Arthur Kubica   kann's nicht fassen, dass ihm Schiedsrichter Andreas Weichert die rote Karte zeigt. Über die Berechtigung des Platzverweises gingen die Meinungen im Publikum auseinander.
Arthur Kubica kann's nicht fassen, dass ihm Schiedsrichter Andreas Weichert die rote Karte zeigt. Über die Berechtigung des Platzverweises gingen die Meinungen im Publikum auseinander.
Arthur Kubica kann's nicht fassen, dass ihm Schiedsrichter Andreas Weichert die rote Karte zeigt. Über die Berechtigung des Platzverweises gingen die Meinungen im Publikum auseinander.
Arthur Kubica kann's nicht fassen, dass ihm Schiedsrichter Andreas Weichert die rote Karte zeigt. Über die Berechtigung des Platzverweises gingen die Meinungen im Publikum auseinander.
Arthur Kubica kann's nicht fassen, dass ihm Schiedsrichter Andreas Weichert die rote Karte zeigt. Über die Berechtigung des Platzverweises gingen die Meinungen im Publikum auseinander.

Zur Erinnerung: Im August 2011 verloren die favorisierten Pipinsrieder beim damaligen Landesliga-Aufsteiger aus der Amperstadt 0:1. Viel hätte freilich nicht gefehlt und Strobl wäre auch am Samstag nicht als Sieger vom Platz gegangen. Obwohl seine Elf nach 63 Minuten mit 3:0 klar vorne lag. Arthur Kubica (37.) und zwei Mal Thomas Berger (50., 62.) hatten die Dorfklub-Kicker zur vermeintlich sicheren Führung geschossen.

Dann wechselte sich Strobl selber aus, brachte stattdessen Michael Holzhammer (69.). „Das war ein Fehler, damit habe ich das falsche Signal an die Mannschaft gesendet”, erklärte der Pipinsrieder Coach hinterher selbstkritisch. Vielleicht zu selbstkritisch. Denn erstens war von den Dachauern schon seit dem 0:1 nicht mehr viel zu sehen gewesen. Und zweitens hatte der Wechsel nichts mit den beiden Gegentreffern zu tun. Dem 3:1 durch Oliver Wargalla ging ein Verzweiflungsschlag des Dachauer Spielmachers Christian Lippert von der Seitenauslinie voraus. Sein junger Stürmerkollege rannte dem Ball ein paar Schritte hinterher und schlug das Spielgerät aus vollem Lauf in Richtung des FCP-Kastens, wo es hinter Tobias Antoni einschlug (74.). Eine Minute später stand Wargalla erneut im Blickpunkt: Andreas Schuster holte den 21-jährigen Indersdorfer im Strafraum von den Füßen, Lippert ließ Antoni beim folgenden Elfmeter keine Chance (3:2, 75.).

Beinahe hätte Berger dem folgenden Dachauer Treiben ein vorzeitiges Ende beschieden, wäre er von Tormann Mayer nicht von den Beinen geholt worden, ohne dass Schiedsrichter Andreas Weichert eingriff (79.).

Es folgte eine hektische Schlussphase. Mit einem negativen Höhepunkt. Nach einem Pressschlag zwischen Kubica und dem Ex-Pipinsrieder Alexander Schiller, bei dem Letzterer spektakulär abhob, zückte Weichert sofort „Rot”. Der Pipinsrieder sei mit offener Sohle in seinen Gegenspieler gegangen, begründete der Unparteiische später gegenüber Strobl (82.).

Die letzten zehn Minuten zeigten indes, warum die Gelb-Blauen die Tabelle anführen und ihre rot-weißen Kontrahenten mittlerweile auf Rang 17 abgestürzt sind: Außer hohen Bällen, mit denen Tobias Antoni, Erkan Atilgan und Co. keinerlei Mühe hatten, fiel den Mannen von Marcel Richter nicht viel ein. Der Sachse muss indes nicht um seinen Job zittern. „Wir gehen mit Richter zur Not auch wieder in die Landesliga”, betonte TSV-Teammanager Konrad Kirschberger gegenüber unserer Zeitung.

Wobei auch in der Anfangsphase ein Klassenunterschied zu sehen war: Strobl hatte seine Elf mit einem 3-5-2 ins Rennen geschickt. Ihre vorderen Reihen setzten die Dachauer dabei enorm unter Druck. So schlug zum Beispiel der 65-Keeper Maximilian Mayer einen Ball verzweifelt ins eigene Toraus, weil er sich vor den Attacken der beiden FCP-Spitzen Manuel Eisgruber und Thomas Berger nicht zu retten wusste (10.). Auch Kubicas Tor (37.) mit kräftiger Unterstützung Mayers, dem der an sich harmlose 17-m-Schuss durch die über den Kopf gestreckten Hände rutschte, resultierte aus einem cleveren Pressing der beiden Sommerneuzugänge.

Überraschenderweise drehten die Hausherren nach einer Viertelstunde den Spieß um: Richters defensives 4-4-2 mutierte zum 4-3-3 mit Christian Doll (links) und Oliver Wargalla (rechts) auf den Flügeln sowie Wilson Onyemaeke als hängender Spitze - ein kleiner taktischer Coup Richters, denn der Nigerianer ist seit Monaten nur noch defensiv unterwegs. Die besten 1865-Chancen boten sich in dieser Phase Lippert mit einem 20-m-Volleyschuss (den Antoni parierte, 17.), Wargalla, dessen Versuch Antoni spektakulär über die Latte lenkte, nach einem schnellen Konter über den Ex-Aichacher und Ex-Pipinsrieder Michael Hutterer (23.) sowie einem weiteren früheren BCAler, Franz Hübl, nach einer Lippert-Ecke (29.). Dass Doll in dieser Aufzählung nicht auftaucht, ist kein Zufall: Er war bei der FCP-Abwehr in besten Händen.

Nach der Pause stellten die Pipinsrieder schnell die wahren Verhältnisse klar: Kubica bediente Berger; der frühere Gerolfinger düpierte erst den hüftsteifen Ex-Profi Fabian Lamotte und dann Tormann Mayer (0:2, 50.). Zwölf Minuten später schlug Berger erneut zu, diesmal per Kopf nach Flanke des stets agilen Andreas Götz (0:3, 62.). Dass es anschließend noch einmal spannend werden würde, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl keiner der 700 Zuschauer erwartet.

Da auch der SV Pullach sein Match in Vilzing erwartungsgemäß mit 2:0 gewann, bleibt es beim Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Kickern aus dem Dachauer Hinterland und ihren Kollegen vom Isarhochufer.

TSV 1865 Dachau: Mayer - Wildgruber, Lamotte, Weiser, Hübl - Hutterer, Lippert, Brey (76. Schiller) - Wargalla, Onyemaeke, Doll.

FC Pipinsried: Antoni - Grahammer, Zischler, Schuster - Finkenzeller, Strobl (69. Holzhammer) Fischer, Götz (64. Atilgan) - Kubica - Berger (80. Ibrahim), Eisgruber.

Tore: 0:1 Kubica (37.), 0:2 Berger (60.), 0:3 Berger (62.), 1:3 Wargalla (74.), 2:3 Lippert (Foulelfmeter/75.) - SR: Weichert (München) - Zuschauer : 700 - Gelbe Karte: Brey, Doll, Lippert/Schuster, Zischler, Fischer - Rote Karte: Kubica (80.). Kubica trifft und sieht kurz vor Schluss „Rot”


Von Heribert Oberhauser
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