Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.10.2014 20:38

Saubere Watsch’n für FCP

<p> <x_bildunterschr> <b>In der ersten Halbzeit noch ein Duell auf Augenhöhe: </b> Unterföhrings 43-facher Liechtensteiner Nationalspeiler Martin Büchel (links) und Pipinsrieds Spielmacher Sebastian Fischer.  Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>In der ersten Halbzeit noch ein Duell auf Augenhöhe: </b> Unterföhrings 43-facher Liechtensteiner Nationalspeiler Martin Büchel (links) und Pipinsrieds Spielmacher Sebastian Fischer. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>In der ersten Halbzeit noch ein Duell auf Augenhöhe: </b> Unterföhrings 43-facher Liechtensteiner Nationalspeiler Martin Büchel (links) und Pipinsrieds Spielmacher Sebastian Fischer. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>In der ersten Halbzeit noch ein Duell auf Augenhöhe: </b> Unterföhrings 43-facher Liechtensteiner Nationalspeiler Martin Büchel (links) und Pipinsrieds Spielmacher Sebastian Fischer. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>In der ersten Halbzeit noch ein Duell auf Augenhöhe: </b> Unterföhrings 43-facher Liechtensteiner Nationalspeiler Martin Büchel (links) und Pipinsrieds Spielmacher Sebastian Fischer. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>

Der Schlüsselmoment der Partie ereignete sich in der 21. Minute. Nach einem Gerangel vor der Föhringer Bank ließ sich FCU-Sechser Michael Kain, der zuvor das erste Unterföhringer Tor per Kopf nach einer Ecke von Alexander Schneider erzielt hatte (13.), zu einer rassistischen Beleidigung Serge Yohouas hinreißen. Dabei soll das Wort „Affe’“ gefallen sein. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Siedepunkt, denn Andreas Schuster war eine Minute vorher rüde gegen Albion Vrenezi eingestiegen und hatte dafür nur „Gelb“ gesehen. Die Aktion spielte sich ebenfalls auf Höhe der Föhringer Auswechselspieler ab, die anschließend regelrecht tobten. Gäste-Coach Andreas Pummer meinte später: „Das war ein klarer Platzverweis. Danach kochten bei meinem Spieler (Kain/Red.) die Emotionen hoch.“

Pipinsried war nun klar im Vorteil. 70 Minuten in Überzahl sollten eigentlich reichen, einen 0:1-Rückstand in einen Sieg zu verwandeln. So dachten die gelb-blauen Fans. So dachten wohl auch die gelb-blauen Spieler. Was sie nicht auf der Rechnung hatten, war die Taktikänderung, die Pummer nun den Seinen verordnete. Statt weiter munter mitzuspielen, zogen sich die Nordost-Münchner zurück. Eigentlich nicht überraschend. Doch wie sie das umsetzten, war clever: Sie agierten in Folge mit zwei dicht hintereinander gestaffelten Viererreihen. Die hintere rund fünf Meter vor dem eigenen Strafraum, die vordere keine fünf Meter davor. Der Ex-Brucker Alexander Hollering rannte sich zudem hinter der Mittellinie die Hacken heiß. Das Ergebnis: ein schier unüberwindliches Bollwerk. Nur einmal schafften es die Pipinsrieder vor der Pause, diese Defensive zu überwinden: Durch eine präzise Flanke von Martin Finkenzeller von rechts auf das linke Fünf-Meter-Eck, wo Andreas Götz lauerte. Der nahm das Spielgerät volley und jagte es unter die Latte (1:1, 45.+2).

„Genau zum richtigen Zeitpunkt“, atmeten die Pipinsrieder Fans erleichtert auf. Nun warteten alle auf die Einwechslung von Junis Ibrahim. Arthur Kubica hatte des Deutsch-Ägypters Platz in der Anfangself gestanden. Auf der Zehn agierte wie gewohnt (und zuerst durchaus umsichtig) Sebastian Fischer.

Als Ibrahim endlich kam (63., für Strobl), hatte indes Bekiroglu gerade das erste Mal zugeschlagen, nach einem Ballverlust Max Zischlers. Praktisch mit seiner ersten Aktion tanzte der 19-jährige Bekiroglu den 33-jährigen Erkan Atilgan aus, ging allein auf Antoni zu und versenkte die Kugel cool ins rechte untere Eck (1:2, 63.).

Ibrahim wirbelte in Folge zwar ein bisschen, fand aber keine Mitspieler. Strobl brachte nun Armin Lange (69.). Prompt fiel wieder ein Tor auf der anderen Seite: Andreas Schuster spielte das Leder Bekiroglu direkt in die Füße; der bedankte sich postwendend (1:3, 76.). Die Szene wiederholte sich neun Minuten später (1:4, 85.). Die Zuschauer verließen nun in Scharen das Stadion, die übriggebliebenen FCP-Fans sehnten den Schlusspfiff herbei; sie fürchteten eine weitere Demütigung.

Die Pleite hatte durchaus Parallelen zum Spiel in Wolfratshausen eine Woche zuvor. Mit einem wesentlichen Unterschied: Der Ball-Club Farchet verfügt nicht über einen Goalgetter von der Klasse des jungen Bekiroglu. Und mit einer nicht unwesentlichen Ähnlichkeit: Die Strobl-Truppe findet zurzeit kein Mittel, um gegen gut verteidigende Mannschaften zum Erfolg zu kommen. Tobias Strobl wirkte ratlos, als er nach der Partie resümierte: „Wir machen zurzeit keine Fortschritte, sondern Rückschritte.“

Antoni – Finkenzeller, Atilgan, Schuster, Götz – Zischler, Strobl (64. Ibrahim) – Schön (69. Lange), Fischer, Kubica (74. Herger) – Yohoua.

Nothaft – Arkadas, Brandstetter, Gillich, Schneider – Kain, Yilmaz – Vrenezi, Büchel (85. Hofmann), Segashi (62. Bekiroglu) – Hollering (87. Sekiraqa).

0:1 Kain (12.), 1:1 Götz (45.+2), 1:2 Bekiroglu (63.), 1:3 Bekiroglu (76.), 1:4 Bekiroglu (85.). – Solter (Weiterhammer). – 400. – Schuster - Brandstetter. Kain (21.).

(Spielertrainer FC Pipinsried): Das war enttäuschend in jeder Hinsicht. Vielleicht hat uns die frühe Überzahl nicht gut getan. Jeder nimmt dann unwillkürlich zehn Prozent raus. Wobei wir gar nicht so schlecht angefangen hatten. Durch die Einwechslungen hatte ich mir mehr Schwung erhofft. Doch nach dem 1:2 hat nichts mehr zusammen gepasst.

(Trainer FC Unterföhring): Es war ein lauf-intensives Spiel für uns und ein verdienter Erfolg. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und stolz darauf, ihr Trainer sein zu dürfen. Zwar war unsere Marschroute nach 20 Minuten über den Haufen geworfen, aber das Team hat sich hervorragend auf die neue Situation eingestellt. Was wir an Efkan Bekiroglu haben, wissen wir.

(Präsident FC Pipinsried): Wir haben planlos und konzeptlos agiert. Zudem könnten wir solche individuellen Fehler, die zu den drei Toren in der zweiten Halbzeit geführt haben, einfach vermeiden, wenn die Verteidiger den Ball auch einfach mal weg schlagen würden. Ich hoffe, die Niederlage war ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt.

Von Horst Kramer


Von HOberhauser
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