Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.08.2014 15:30

FCP-Trainer Strobl: „Das unangenehmste Spiel“

<p> <x_bildunterschr> <b>Schwache Leistung, gute Laune: </b> Offensivspieler Thomas Berger (am Ball, attackiert von Hankofen-Hailings Matthias Lazar) ist bei FCP-Präsident Konrad Höß in Ungnade gefallen.  Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Schwache Leistung, gute Laune: </b> Offensivspieler Thomas Berger (am Ball, attackiert von Hankofen-Hailings Matthias Lazar) ist bei FCP-Präsident Konrad Höß in Ungnade gefallen. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Schwache Leistung, gute Laune: </b> Offensivspieler Thomas Berger (am Ball, attackiert von Hankofen-Hailings Matthias Lazar) ist bei FCP-Präsident Konrad Höß in Ungnade gefallen. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Schwache Leistung, gute Laune: </b> Offensivspieler Thomas Berger (am Ball, attackiert von Hankofen-Hailings Matthias Lazar) ist bei FCP-Präsident Konrad Höß in Ungnade gefallen. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Schwache Leistung, gute Laune: </b> Offensivspieler Thomas Berger (am Ball, attackiert von Hankofen-Hailings Matthias Lazar) ist bei FCP-Präsident Konrad Höß in Ungnade gefallen. Foto: Horst Kramer </x_bildunterschr> </p>

Vor dem morgigen Match mehren sich indes die Zeichen, dass Hachings Präsident Manni Schwabl dem traurigen Treiben nicht länger zuschauen will und Kicker aus der „Ersten“ nach unten beordert. FCP-Coach Tobias Strobl meint daher: „Es ist das unangenehmste Spiel der Saison. Wir können im Prinzip nur verlieren.“

Klar, dass jeder vom Hepberger einen klaren Erfolg gegen den Nachzügler (Torverhältnis 7:32) erwartet. Insbesondere sein Chef Konrad Höß. Der fordert nach dem schwachen Match gegen Hankofen-Hailing (0:1) eine Wiedergutmachung und hofft auf ein spektakuläres Ergebnis. Sozusagen als Werbemaßnahme für das anstehende BFV-Pokalmatch am Mittwoch gegen Illertissen.

Warum müssen die Gelb-Blauen überhaupt nach Bad Aibling fahren? Weil die Spielvereinigung in dieser Saison mit einer dort ansässigen Firma kooperiert, die sich „Deutsches Fußball Internat“ (DFI) tituliert; im Prinzip handelt es sich um eine privatwirtschaftliche Schule, die den Söhnen betuchter Eltern den Weg zum Profifußball ebnen will. Auf deren Gelände trainiert nun Haching 2. In Bayernliga-Kader stehen einige DFI-Eleven, von denen sich manche auch auf der Liste der Hachinger A-Jugend finden. Andere haben in der vergangenen Saison noch in regionalen Junioren-Mannschaften gegen den Ball getreten, zum Beispiel beim TSV 1860 Rosenheim. Aus der letztjährigen Hachinger Bayernliga-Truppe hat im Grunde nur Mittelfeldmann Jan Lahr (20) überlebt. Schwabl wollte eigentlich ganz auf eine „Zweite“ verzichten, doch die Regularien des DFB standen dagegen. Daher die Kooperation mit dem DFI, die ein weitgehend kostenneutrales Engagement in der fünften Liga erlaubt. Allerdings mit sportlich desaströsen Resultaten, wie sich nun herausstellt. Bezeichnenderweise findet sich auf der Hachinger Homepage kein Wort über das Bayernliga-Team: Die unglückliche junge Truppe und ihre Ergebnisse – zuletzt ein 2:6 gegen den SB DJK Rosenheim und ein 1:4 gegen den TSV Landsberg – werden dort einfach tot geschwiegen.

Strobl befürchtet, dass Schwabl ausgerechnet jetzt das Ruder herumreißt. Nicht zuletzt, weil sich Coach Timo Schösser (41) kürzlich zu Wort gemeldet hat: „Ich habe keine Lust, jede Woche aufs Neue Aufbauhilfe zu leisten.“ Eine unverhohlene Drohung.

„Aufbauhilfe“ wiederum ist genau das Stichwort, unter das Strobl seine Aktivitäten der vergangenen Woche subsummieren kann. Er musste seine verunsicherten Mannen streicheln und seinen grantigen Boss hätscheln. Der war vor allem auf Thomas Berger schlecht zu sprechen: Der Ex-Gerolfinger scherzte unmittelbar nach dem Match mit einigen Fans (statt Zerknirschung zu zeigen, wie zum Beispiel Dominik Schön). Dummerweise direkt vor den Augen von Höß, der darob mächtig sauer wurde.

Zudem muss Strobl auf die neuesten Verletzungsmeldungen reagieren: Am Dienstag fehlten die verschnupften Serge Yohoua und Manuel Eisgruber sowie der sehnlichst erwartete Urlaubs-Heimkehrer Junis Ibrahim (geprellter Zeh). Mit Max Zischler (Kapseleinriss) ist frühestens gegen Illertissen zu rechnen. Die Personallage ist kritisch, auch wenn Philip Grahammer und Peter Herger wieder zur Verfügung stehen. „Wir sind gerade einmal 15, 16 Leute im Training“, stellt Strobl ernüchtert fest.

Wie gerufen schien da ein Anruf von Vincenzo Potenza zu kommen, ein gestandener Abwehrmann, der in der vergangenen Saison in der Regionalliga beim TSV 1860 Rosenheim kickte. Konrad Höß wollte den 26-Jährigen vom Fleck weg engagieren, aber Strobl hat Bedenken. Die gleichen, die er auch im Falle Marco Krammels (nun TSV Rain) hatte: „Was mache ich, wenn meine Verletzten wieder fit sind.“ Doch das letzte Wort scheint in dieser Personalie noch nicht gesprochen. Zumal der Coach meint: „Potenza würde uns unmittelbar helfen.“ Der Italiener ist im übrigen in Pipinsried bestens bekannt: Vor genau drei Jahren säbelte er – damals noch im Trikot des TSV Eching – den aufstrebenden Shptim Sulimani derartig um, dass der kleine Mazedonier monatelang nicht mehr auf die Beine kam.

Bis Montag ist das Transferfenster offen. Wobei Höß meint: „Gegen den ausdrücklichen Wunsch des Trainers werde ich niemanden verpflichten.“ Der 73-Jährige hat offensichtlich aus dem Fall Cirak, dem Allgäu-Türken, den er im Frühling aus dem Hut zauberte, ohne Strobl vorab zu unterrichten, gelernt (wir berichteten). Der 26-Jährige stand kein einziges Mal im Pipinsrieder Aufgebot.

Von Horst Kramer


Von HOberhauser
north