Kurz vor sechs (Anstoßzeit war halb sieben) meldete sich Richard Baumann bei Hermann Baur, dem 2. Abteilungsleiter des TSV. Die Spielerpässe seien vom Verband nicht zurückgekommen, begründete der Stellvertretende BCA-Vorsitzende das Malheur. Auf Baurs Einwand, heutzutage brauche man die „normalen“ Pässe überhaupt nicht mehr, es reiche ein ausgedruckter „Online-Pass“ (21 Tage gültig) mit Personalausweis, ging Baumann nicht ein. Vielmehr suchte er um eine Spielverlegung nach. Als Baur die ablehnte, war das Gespräch beendet.

„40 Jahre bin ich beim BCA, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, schnaubte ein Aichacher Zuschauer, während er verärgert zu seinem Auto zurückstapfte. Auch der eingeteilte Ecknacher Schiedsrichter Franz Schmid zog, nachdem er seine Spesen kassiert hatte, unverrichteter Dinge wieder ab.

Auf den BCA kommt nun wegen Nichtantretens eine Geldstrafe durch den Verband zu. Trainer Sascha Hrnjacki, so war zu hören, soll sich im Urlaub befinden. Die hiesige Fußballszene war ja gespannt, mit welcher Elf der BCA im Cup antreten würde. Bisher hatte sich der Traditionsklub nach der Weingartner-Ära, die zwei komplette Kader kostete, nur bei der Stadtmeisterschaft in Oberbernbach mit einem gemischten Team (von 18 bis 48) gezeigt.

Angesichts des gestrigen Desasters darf nicht vergessen werden, dass der Ballspiel-Club zwei Mannschaften zum Punktspielbetrieb angemeldet hat. Beim Training sollen bisher aber nie mehr als zehn Spieler gesichtet worden sein.

Nachdem aus dem Wettkampf nichts wurde, absolvierte Sielenbachs Spielertrainer Sebastian Hüttner mit seiner Auswahl eine Übungseinheit.

Sebastian Obeser war der herausragende Tanderner. Der Mittelfeldspieler erzielte zwei Tore (1:0/3:1) selbst und legte das 2:1 durch Jonas Kölbl (70.) mustergültig auf. Der FCT verdiente sich den Sieg erst durch eine Leistungssteigerung nach der Pause. Für die Schrobenhausener, bei denen der 41-jährige Spielertrainer Zoran Petrovic auf der Sechs agierte, erzielte Michael Eder kurz vor der Pause das 1:1.

Eine Stunde bot der A-Klassist dem SVT prima Paroli, glich das 0:1 (Dennis Yelmen) durch Philip Bachmeir aus. Nach dem 1:2 durch Numan Bigins Foulelfmeter schwammen der DJK aber die Felle davon. Radu Somodi und Christoph Kopp (2) markierten die weiteren Tore der Gäste, für Gebenhofen war erneut Bachmeir zum 2:4 erfolgreich.

Das 0:1 verwandelte der SVB durch Tore von Christian Hahn (Elfmeter nach Foul an Florian Schuster) und Andreas Mertl in ein 2:1, aber noch vor dem Seitenwechsel schaffte Grasheim das 2:2. Im zweiten Abschitt hatte Baar dem SVG nicht mehr viel entgegenzusetzen. „Grasheims Sieg war verdient“, anerkannte SVB-Fußballchef Klaus Christl. Für die Mösler trafen Daniel Bork, Patrick Fröhlich und Flamur Kadrija (2).

Von Heribert Oberhauser