Den Plan von Aindlings Trainer Roland Bahl, die Startelf des 1:1 von Ichenhausen erneut zu nominieren, durchkreuzte ein Stau auf der B 2. In dem steckte Johannes Raber, der deshalb zu spät am Schüsselhauser Kreuz eintraf; so gab mit David Englisch ein anderer Neuzugang links in der Viererkette sein Debüt. Bei Affing kehrte anstelle Michael Eibels Daniel Söllner auf der Zehnerposition ins Team zurück. Söllner sollte dem Offensivspiel der Gäste nach den Vorstellungen des Vorarbeiters Klaus Wünsch mehr Durchschlagskraft und Esprit verleihen, die beim 0:1 gegen Kottern so sehr gefehlt hatten.

Die Affinger freilich hatten sich überhaupt noch nicht sortiert, da lagen sie auch schon im Rückstand. Daniel Deppner legte an der rechten Seite für Johannes Putz auf, der der Affinger Abwehr entwischte und Florian Riegel überwand; gerade noch kullerte der Ball zum 1:0 über die Torlinie (7.). Beim nächsten Aindlinger Angriff über Putz war die Defensive des Bayernliga-Absteigers erneut indisponiert; diesmal jedoch rettete Usama Jassem in letzter Instanz gegen Deppner (8.).

Der für Aindling so erfreuliche Auftakt trübte sich wenig später erheblich ein. Fatih Cosar fiel nach einem Kopfballduell mit Marco Lechner so unglücklich ins Gras, dass er sich die rechte Schulter brach und vom Sanka ins Krankenhaus gebracht wurde.

Die Platzherren brauchten ein paar Minuten, um die schwere Verletzung ihres linken Mittelfeldspielers wegzustecken. Dann jedoch trugen sie an der linken Flanke einen exzellenten Angriff über Deppner und Tobias Hildmann vor, dem nur die Krönung fehlte, weil Riegel gegen den aus zwölf Metern direkt abziehenden Patrick Modes prächtig parierte (28.). Das 2:0 war aber nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Modes spielte den Ball von nahe der rechten Eckfahne präzise an den Torraum zu Deppner, der kurzentschlosssen vollstreckte (33.). Solche Spielzüge hatte das Schüsselhauser Kreuz schon länger nicht mehr erlebt.

Affing hingegen knüpfte nahtlos an sein unerquickliches Sturmspiel von vor drei Tagen an. Chancen waren Fehlanzeige, bis sich Söllner in der Nachspielzeit aus 16 Metern mit einem Heber versuchte, der knapp über Florian Peischls Kasten flog (45.+6).

Mit Michael Eibel für Andreas Näßl (für den Söllner in die Viererkette rückte) wollte Wünsch das Blatt wenden. Aber nur neunzig Sekunden nach Wiederbeginn konnte er die Angelegenheit praktisch schon als zweites Negativerlebnis abhaken. Simon Adldinger köpfte Philipp Körners Hereingabe aus sieben Metern zum 3:0 unters Tordach.

Wünsch wechselte mit Robin Streit einen weiteren Angreifer ein, aber auch diese Maßnahme brachte keinen Ertrag. Simon Knauer war nur ein Schatten seiner selbst; den Eindruck, der 25-jährige wäre an ehemaliger Wirkungsstätte übermotiviert, hatte der Betrachter nicht. In der 67. Minute schoss Knauer das erste und letzte Mal (harmlos) aufs Tor. Zu allem Übel zeigte den Affingern auch noch Fortuna die kalte Schulter. Eibels Schuss prallte vom Innenpfosten in Peischls Hände (77.).

Peischl – Körner, Völker, Michael Hildmann, Englisch – Adldinger, Tobias Hildmann (83. Schäffler) – Putz (75. Wiedholz), Cosar (15. Raber) – Modes, Deppner.

Riegel – Marco Lechner, Jassem, Woltmann, Näßl (46. Eibel) – Failer, Jakob (72. Geljic) – Hamann, Söllner, Kindermann (60. Streit) – Knauer.

1:0 (7.) Putz, 2:0 (33.) Deppner, 3:0 (47.) Adldinger. – Öllinger (München). – 300.