Um die organisatorischen Dinge, insbesondere die Verbandsauflagen, wird sich der Zampano persönlich, Konrad Höß, kümmern. „Ich freue mich schon darauf, mit den BFV-Oberen zu verhandeln“, meinte er gestern verschmitzt. Dabei wird es um Fragen wie die in der Regionalliga geforderte Rundumbande, den abgesperrten Bereich für die Gästefans, den gesicherten Zugang der Kicker zum Spielfeld oder um Arbeitsplätze für die Medienvertreter gehen.

Und auch um vermeintliche Kleinigkeiten: So gab der Verein am Sonntag keine gute Figur ab, als Referee Florian Badstübner eine Trage für den am Knie verletzten Eichstätter Lucas Schraufstetter anforderte: Minutenlang herrschte Verwirrung, kein Pipinsrieder wusste Bescheid, wo ein derartiges Gerät zu finden sei.

Spielertrainer Tobias Strobl kümmert sich naturgemäß um solche Themen nicht. Seine neue Aufgabe lautet seit Montag: Wie können wir den VfR Garching noch abfangen; die Münchner Vorstädter rangieren gegenwärtig mit sieben Vorsprung auf Tabellenplatz zwei. „Wir müssen Pullach schlagen, keine Frage“, sagt der 26-Jährige. Leichter gesagt als getan, denn die Isartaler haben seit Anfang April einen Lauf: Einem 3:1-Ligasieg gegen Wolfratshausen folgte ein 6:5-Totopokalkrimi gegen Kirchheim. Und am letzten Wochenende wurde Bogen 3:0 weggeputzt. Seit dem Herbst wird der SVP von Ex-Bundesligaprofi Frank Schmöller trainiert; in den achtziger und neunziger Jahren kickte der mittlerweile 46-Jährige bei Waldhof Mannheim, dem HSV, Hertha BSC und zum Abschluss seiner Karriere in Unterhaching. Bis Anfang letzten Jahres schwang Schmöller in Ismaning das Zepter. Inzwischen zeige sich in Pullach seine Handschrift, heißt es vor Ort.

Strobl erinnert sich noch genau an das Hinspiel, das 1:1 endete. „Ein sehr unangenehmer Gegner mit zwei überragenden Stürmern.“ Er meint Orhan Akkurt (16 Tore) und den pfeilschnellen Maximilian Schuster (zehn). Im August hatte sich Andreas Götz um Schuster gekümmert. Doch der Ex-Rainer kommt nach seiner Knieverletzung nur schwer in Schwung. Strobl hat nun die Qual der Wahl: Entweder den schnellen Dominic Wünsch auf Schuster ansetzen oder den routinierten Martin Finkenzeller, der seine Sperre aus dem Bogen-Match abgesessen hat. Der FCP-Coach scheint zu letzterer Lösung zu tendieren, wollte aber seine Trainingseindrücke von Dienstagabend abwarten. Gleiches gilt für den Einsatz von Serge Yohoua, der am Sonntag mit dem Kopf gegen einen Pfosten geprallt war. Am Montag soll es dem Ivorer schon besser gegangen sein, eine Ärztemeinung stand da aber noch aus.

Der wichtigste Mann am Sonntag war Christian Adrianowytsch. Der Innenverteidiger verlor vermutlich keinen einzigen Zweikampf. An seiner Seite lief auch Erkan Atilgan wieder zu alter Stärke auf. Dominik Schön hatte bei seinem zehnminütigem Kurzeinsatz hingegen noch sichtlich Mühe, aber Strobl meint: „Für einen genialen Moment, einen tödlichen Pass, reicht es bei ihm immer.“ Umso besser, dass Schöns langjähriger Sturmpartner Michael Holzhammer wieder richtig in Schuss ist, ebenso wie Junis Ibrahim.

Nur einer wird heute mit Sicherheit fehlen: Arthur Kubica. Der Edeltechniker fällt für mindestens zwei Woche wegen einer Muskelzerrung aus. An dessen prinzipieller Regionalliga-Befähigung besteht in Pipinsried kein Zweifel. Die anderen müssen heute einen Leistungsnachweis abgeben.

Von Horst Kramer