Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.03.2012 21:29

BCA gegen FCP: Derby bleibt viel schuldig

<p> <x_bildunterschr> <b>FCP-Keeper Johannes Steiner </b> kann dem Freistoß von Alexander Benede nur hinterher schauen. Der Ball setzt kurz vor dem Torhüter auf und schlägt zum 1:0 für den BCA hoch oben im Kasten ein. </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>FCP-Keeper Johannes Steiner </b> kann dem Freistoß von Alexander Benede nur hinterher schauen. Der Ball setzt kurz vor dem Torhüter auf und schlägt zum 1:0 für den BCA hoch oben im Kasten ein. </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>FCP-Keeper Johannes Steiner </b> kann dem Freistoß von Alexander Benede nur hinterher schauen. Der Ball setzt kurz vor dem Torhüter auf und schlägt zum 1:0 für den BCA hoch oben im Kasten ein. </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>FCP-Keeper Johannes Steiner </b> kann dem Freistoß von Alexander Benede nur hinterher schauen. Der Ball setzt kurz vor dem Torhüter auf und schlägt zum 1:0 für den BCA hoch oben im Kasten ein. </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>FCP-Keeper Johannes Steiner </b> kann dem Freistoß von Alexander Benede nur hinterher schauen. Der Ball setzt kurz vor dem Torhüter auf und schlägt zum 1:0 für den BCA hoch oben im Kasten ein. </x_bildunterschr> </p>

Und zumindest einer war zufrieden: Konrad Höß, der abwesende Präsident des Dorfklubs. Sein Arzt wollte ihm die Aufregung wohl nicht zumuten; Höß blieb in Pipinsried. So war es seiner Frau Kathi vorbehalten, ihn übers Ergebnis zu unterrichten: „Das ist anständig“, lautete sein spontaner Kommentar. Dem FCP-Patriarchen war sofort die strategische Bedeutung des Unentschiedens klar: Im direkten Vergleich liegen seine Gelb-Blauen nach dem 3:2-Hinspielsieg vorne. Der weiß-blaue Boss Volker Weingartner nahm das Remis süß-säuerlich auf, schimpfte ein bisschen über den Platz und den Schiedsrichter, sprach aber letztendlich von einem „gerechten Ergebnis“.

Dabei hatten seine Mannen durchaus druckvoll begonnen, bis zur Pause dominierten sie sogar klar. Allerdings nur bis zum Strafraum. Im Sechzehner der Gäste tat sich lange Zeit wenig. Der Grund: eine gut sortierte Viererkette und ein hoch engagierter Stefan Horky davor. Zudem setzte der FC Pipinsried immer wieder gefährliche Konterstiche: So sprintete Dominik Schön einem Abpraller hinterher (19.), dann Michael Funk einem Pressschlag (20.) und schließlich schloss der Ex-Griesbeckerzeller einen Konter mit einem Schuss neben den Pfosten ab (22.). Wobei Stefan Brunner den Aichacher Kasten die gesamte Spielzeit über sehr sorgfältig hütete. Zum Beispiel, als er eine halbe Bogenlampe von Schön gerade noch über die Latte lenkte (35.). BCA-Chancen bis dahin: null. Es schien ein Mikado-Spiel zu werden. Wer sich zuerst bewegt, sprich einen Fehler macht, verliert. Kurz vor der Pause schien es soweit: Christian Doll war seinem Schatten Christian Adrianowytsch entwischt und versuchte, einen langen Ball zu erreichen. FCP-Keeper Johannes Steiner kam zu spät aus dem Tor, Doll war schneller und spitzelte das Leder knapp über die Latte (41.). Die beiden Akteure rauschten dabei heftig gegeneinander – Weingartner sprach hinterher von einer Strafstoß-würdigen Situation; er hatte beste Sicht aus knappen 15 Metern. Wenige Minuten später durfte er doch noch jubeln. Markus Kurzhals, der bis dahin alle ruhenden Bälle ausgeführt hatte, und Alexander Benede legten sich die Kugel für einen Freistoß zurecht, 20 Meter halbrechts vom Pipinsrieder Kasten. Steiner orderte erst zwei, dann drei Mann in die Mauer. Linksfuß Benede hob den Ball über die Mauer ins rechte Eck. Der FCP-Keeper sah dabei gar nicht gut aus, allerdings titschte die Kugel direkt vor ihm auf und sprang über seine Hände hinweg ins Netz (1:0, 45.). Es war Benedes erstes Saisontor.

Ein Halbzeitergebnis wie gemalt für die Hausherren. Weingartner strahlte in der Pause auch über beide Backen: „Individuelle Klasse setzt sich schließlich doch durch“, diktierte er dem AZ-Reporter in den Block und wähnte die Partie schon als Fortsetzung des Vorwochensiegs in Landsberg.

Doch war es weniger die individuelle Klasse, sondern die individuellen Fehler, die das Spiel bestimmten. Und die Wechsel kurz nach der Pause. Zuerst musste der starke und vor allem schnelle Marco Krammel verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen: Für den Ex-Ingolstädter kam der deutlich langsamere Andreas Brysch (54.). Dann ersetzte Dorfklub-Coach Jürgen Schäfer den defensiven Kapitän Manfred Leidenberger durch den offensiven Dachauer Neuzugang Hakan Karabudak (56.): „Geh’ in den Strafraum und such’ den Abschluss“, lautete die Order des Scheyerers. Bevor sich der junge Türke an die Umsetzung machen konnte, vergab allerdings erst Artur Vogel per Kopf aus fünf Metern (63.).

Im Anschluss folgte die stärkste Phase des Dorfklubs. Funk hätte nach einem Konter den Ausgleich besorgen müssen, als er am Strafraumrand an Brunner vorbeizog, hätte nicht Alexander Konjevic kurz vor der Linie geklärt (68.). Mit Yilmaz Kinacis Einwechslung (70.) wurde der Druck der Gäste noch stärker. Der Ausgleich war fast schon die logische Folge, dessen Zustandekommen allerdings typisch für die Partie. Karabudak schlug einen weiten Diagonalpass von links in den Aichacher Strafraum; Sandner nahm das Leder an, zog nach innen und kollidierte mit Benede. Der Ex-Aindlinger hatte wohl das Bein draußen, Sandner fiel dankend, Schiedsrichter Baumann entschied ohne zu zögern auf Strafstoß (74.). Ob zu Recht, wird nicht mehr zu klären sein. Schäfer jedenfalls hatte Zweifel an der Berechtigung („Seien wir froh, dass er gepfiffen hat“), Weingartner sowieso. BCA-Coach Ivan Konjevic ärgerte sich dagegen vor allem über den vorangegangen Ballverlust an der Mittellinie: „Wir waren in Überzahl und hätten den Sack zumachen können.“ Stattdessen lief Sandner an und beförderte das Spielgerät zu seinem sechsten Saisontreffer ins rechte untere Eck (1:1, 75.).

Die Gelb-Blauen witterten nun ihre Chance und setzten nach, angetrieben von Schäfer an der Seitenlinie. Doch mehr als eine Freistoß-Granate von Sandner sprang nicht heraus (77.). Im Gegenteil: Doll hätte in der Schlussphase die erneute Führung erzielen können; einmal war Steiner schneller (78.), das andere Mal zog der Goalgetter knapp vorbei (82.). Es blieb schlussendlich bei einem Remis, mit dem die Gäste besser leben können als ihre Gastgeber.

Brunner – Liebsch, Konjevic, Krammel (54. Brysch), Benede – Kurzhals, Bulik – Mitterhuber, Hiemer (61. Korenik) – Doll, Vogel (75. Brnadic).

Steiner – Hutterer, Weiser, Adrianowytsch, Atilgan – Horky, Leidenberger (56. Karabudak) – Beqiri (70. Kinaci), Sandner, Schön (89. Miethaner) – Funk.

1:0 Benede (45.), 1:1 Sandner (Foulelfmeter/74.)

Baumann (Deggendorf).

500.

Bulik, Benede – Hutterer, Weiser.

Von Horst Kramer


Von HOberhauser
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