Am Sonntag (Anstoß 14 Uhr) gibt sich der neue Bayernliga-Meister FC Memmingen die Ehre am Schüsselhauser Kreuz. Schon früh in dieser Saison zeichnete sich ab, dass der Titel ins Allgäu gehen würde. Der Spruch, dass Meisterschaften in der Abwehr gewonnen werden, trifft auf das Team von FCM-Trainer Esad Kahric zu. Nur 21 Gegentreffer musste der FCM in 33 Partien bislang hinnehmen. Nur einmal in dieser Saison kassierte der künftige Regionalligist – die Lizenz haben die Memminger vom DFB bereits erhalten – in einem Spiel mehr als zwei Treffer, beim packenden 3:3 in der Hinrunde gegen Aindling. „Für uns ist die Partie gegen Memmingen das letzte Highlight dieser Saison und für unsere Mannschaft noch einmal ein Anreiz“, sagt TSV-Spielbetriebs-Vorsitzender Josef Kigle.

Dass man den schwäbischen Rivalen zum Abschied gerne noch einmal schlagen würde, versteht sich von selbst. So wie sich die Aindlinger in der Nachholpartie gegen Schalding-Heining präsentierten, ist dies auch keineswegs ein unrealistisches Vorhaben. „Das war schon Angriffsfußball vom Feinsten“, schwärmte Leihe nach der 5:0-Gala vom Vatertag. Mit schönen Kombinationen spielte der TSV die Niederbayern regelrecht schwindelig. Schon zur Halbzeit war die einseitige Begegnung bei einer Aindlinger 4:0-Führung entschieden. Zu schwach präsentierten sich die Gäste, um die Lechrainer noch einmal in Gefahr zu bringen.

Der Spieler des ersten Durchgangs war Christian Doll, der bis zur Pause an sämtlichen Treffern beteiligt war. Sowohl das 1:0 als auch das 2:0 jeweils durch Esat Yaz (12./35.) bereitete der kleine Münchner mit zwei Querpässen uneigennützig vor. Wie Doll das 3:0 markierte, war schon schlitzohrig: Er lief parallel zum Strafraum und lupfte dann den Ball über Gästetorhüter Christian Wloch zum 3:0 in die Maschen (38.). Mit dem Pausenpfiff erhöhte der 22-Jährige mit seinem 21. Saisontor nach Vorarbeit des fleißigen Qendrim Beqiri auf 4:0.

Aindling ließ auch im zweiten Durchgang nicht locker, der Neuling aus der Passauer Peripherie, dessen Klassenerhalt nach der Ansbacher Niederlage (1:2 bei Ingolstadt 2) am Mittwochabend vorzeitig perfekt war, war den Gastgebern nach wie vor in allen Belangen unterlegen. Die einzige gefährliche Aktion verzeichnete Schalding-Heining kurz nach Wiederanpfiff. Bei einem Freistoß von Kapitän Christian Süss rutschte der glitschige Ball TSV-Schlussmann Thomas Geisler über die Fäuste und touchierte den Pfosten (47.). Die Aindlinger fanden weiterhin Gefallen an dieser Partie und hätten bei konsequenterer Chancenausnutzung ihre 6:0-Rekordsiege in der Bayernliga gegen Lohhof (Saison 2000/01) und Rain (2008/09) toppen können. Sie beließen es aber bei nur noch einem weiteren Treffer, der freilich sehenswert herausgespielt wurde. Nach Michael Nehers Hereingabe scheiterte Qendrim Beqiri noch an Wloch, doch den Rest erledigte sein älterer Bruder Qemajl zum 5:0-Endstand (64.).

Zwei weitere Personalien im Hinblick auf die neue Saison konnte der TSV vermelden. Als Assistent von Cheftrainer Manfred Paula verpflichtete er Vladimir Manislavic. Der 35-jährige Serbe, der in Deutschland für Dynamo Dresden, FC Augsburg, SSV Ulm und BC Aichach spielte, war bis vor kurzem noch Trainer des Kreisliga-Teams des BCA. Und noch eine weitere Vertragsverlängerung konnten die Rot-Weißen bekanntgeben. Nach der Partie gegen Schalding-Heining verlängerte Tobias Völker seinen Vertrag um eine weitere Saison. Der 30-jährige Kapitän geht im Sommer in seine achte Saison am Schüsselhauser Kreuz.

Geisler – Neher, Völker, Hübl, Degendorfer – Hönisch (78. Knauer), Zerle, Fischer, Yaz (61. Qemajl Beqiri) – Qendrim Beqiri (86. Meyer), Doll.

Wloch – Träger, Krieg (46. Hackl), Abelein, Süss – Pillmeier, (69. König), Eibl, Prebeck (87. Resch), Wagner – Stecher, Neunteufel.

Beitinger (Regensburg).

200.

1:0 Yaz (12.), 2:0 Yaz (35.), 3:0 Doll (38.), 4:0 Doll (45.), 5:0 Qemajl Beqiri (64.).