Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.08.2018 12:00

Hürzeler: „Bayern ist verwundbar”

Alle schauen   auf Nürnbergs Kapitän Erik Engelhardt (links), doch bleibende Probleme hat seit dem vorangegangenen Zusammenstoß Pipinsrieds Innenverteidiger Arijanit Kelmendi (kniend).	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Alle schauen auf Nürnbergs Kapitän Erik Engelhardt (links), doch bleibende Probleme hat seit dem vorangegangenen Zusammenstoß Pipinsrieds Innenverteidiger Arijanit Kelmendi (kniend). Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Alle schauen auf Nürnbergs Kapitän Erik Engelhardt (links), doch bleibende Probleme hat seit dem vorangegangenen Zusammenstoß Pipinsrieds Innenverteidiger Arijanit Kelmendi (kniend). Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Alle schauen auf Nürnbergs Kapitän Erik Engelhardt (links), doch bleibende Probleme hat seit dem vorangegangenen Zusammenstoß Pipinsrieds Innenverteidiger Arijanit Kelmendi (kniend). Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Alle schauen auf Nürnbergs Kapitän Erik Engelhardt (links), doch bleibende Probleme hat seit dem vorangegangenen Zusammenstoß Pipinsrieds Innenverteidiger Arijanit Kelmendi (kniend). Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Hürzeler hat die „kleinen Bayern” intensiv studiert, sowohl im Stadion, als auch per Video. Dabei hat er erkannt: „Die Mannschaft hat im Umschaltspiel Schwächen. Hier eröffnen sich Räume, die man bespielen kann.” Wo und wie, das behält der 25-Jährige für sich. Ebenso, wer heute Nachmittag auflaufen wird. Deswegen, weil er einige medizinische Bulletins abwarten muss: Arijanit Kelmendi hatte sich gegen Nürnberg eine Hüftprellung zugezogen. Der lange Innenverteidiger sollte am Dienstag noch eine Intensivbehandlung vom Physiotherapeuten erhalten. Danach fällt die Entscheidung über seinen Einsatz.

Zudem ist der Zustand von Marian Knecht zweifelhaft. Wie erst jetzt bekannt wurde, schleppt der Goalgetter schon seit der vergangenen Woche Schmerzen im rechten Fuß mit sich herum. Ob Sprunggelenksverletzung, Bänderdehnung oder gar Bänderriss, war laut Manager Roman Plesche unklar. Knecht musste gestern in der Münchner Hessing-Klinik antreten, um seinen Fuß intensiv untersuchen zu lassen. Wer hingegen sicherlich fehlen wird, ist Tormann Thomas Reichlmayr. „Eine private Geschichte”, gibt sich der Kemptener wortkarg. Er freut sich stattdessen für den 19-jährigen Keeper Philipp Hollenzer: „Das wird für ihn sicherlich ein Highlight.”

Wie mutmaßlich auch für die Zuschauer und den FCP-Kassier. Denn die U 21 der Bayern zelebriert Augenweide-Fußball: technisch perfekt, blitzschnell, torhungrig. Die Mannschaft führt die Tabelle nur deswegen nicht an, weil einige ihrer Kicker bei der USA-Tournee der Profis hospitieren durften, die Partie in Pipinsried ist mithin ein Nachholspiel. Mit dabei wird der 24-jährige Torjäger Kwasi Okyere Wriedt (vier Treffer) sein. Ebenso der erst 18-jährige Koreaner Wooyeong Jeong (zwei Tore/zwei Assists) oder auch der 19-jährige Meritan Shabani (zwei Tore in zwei Spielen), eines der Bayern-Großtalente. Nicht nur wegen dieser Hochkaräter wird morgen die VIP-Tribüne mit Profiscouts gespickt sein. „Es haben sich Beobachter aus Sandhausen, Fürth und Union Berlin angesagt”, verrät Plesche.

Angeleitet werden die Jungprofis von zwei in der Region bestens bekannten Fußballlehrern: Holger Seitz (43) und Dirk Teschke (49). Letzterer kickte einst in Aindling, mit Schwaben Augsburg, SC Fürstenfeldbruck oder FC Unterföhring gastierte er als Trainer regelmäßig in Pipinsried. Seitz trug einst ebenfalls das gelb-blaue Brucker Leiberl und betreute den SCF an der Seitenlinie. Zum Beispiel exakt heute vor elf Jahren, am 15. August 2007, als der Sportclub unter der Ägide von Seitz mit 2:1 in Pipinsried gewann (Torschütze für den FCP: Marcel Richter).

Für Plesche (seinerzeit 20 Jahre alt) und Hürzeler (gerade mal 14) war der Dorfklub damals vermutlich noch kein Begriff. Doch vor einigen Jahren hat der jetzige FCP-Coach Seitz im Rahmen eines BFV-Lehrgangs kennen gelernt, wenn auch nur flüchtig. Differenzen wie mit dessen Vorgänger Tim Walter vor zehn Monaten in den Katakomben des Grünwalder Stadions sind mithin nicht zu erwarten. Walter ist mittlerweile als Zweitliga-Coach im fernen Kiel tätig. Hürzeler und er sind sich dennoch kürzlich über den Weg gelaufen. „Wir haben uns ausgesprochen”, verrät der ehemalige FCB-Junioren-Kicker. Er würde heute wohl liebend gerne die Fußballschuhe gegen seinen alten Klub schnüren, „aber das wird wohl nichts”. Ein Punkt gegen die Bayern würde Hürzeler daher umso besser schmecken. „Aber dazu muss alles passen. Und wir müssen ein bisschen Glück haben.”


Von Herbert Walther
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