Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.05.2018 12:00

Am MIttwoch verhandelt das Verbands-Sportgericht: Muss der FCP zwangsabsteigen?

War das Saisonfinale   gegen den VfR Garching, in dem Kasim Rabihic diesen Elfmeter zum 3:3-Endstand verwandelte, fürs Erste das letzte Spiel des FC Pipinsried in der Regionalliga? Dem Klub droht der Zwangsabstieg; er soll Spieler eingesetzt haben, die nicht Mitglied sind. 	Fotos: Horst Kramer (Fotos: Horst Kramer)
War das Saisonfinale gegen den VfR Garching, in dem Kasim Rabihic diesen Elfmeter zum 3:3-Endstand verwandelte, fürs Erste das letzte Spiel des FC Pipinsried in der Regionalliga? Dem Klub droht der Zwangsabstieg; er soll Spieler eingesetzt haben, die nicht Mitglied sind. Fotos: Horst Kramer (Fotos: Horst Kramer)
War das Saisonfinale gegen den VfR Garching, in dem Kasim Rabihic diesen Elfmeter zum 3:3-Endstand verwandelte, fürs Erste das letzte Spiel des FC Pipinsried in der Regionalliga? Dem Klub droht der Zwangsabstieg; er soll Spieler eingesetzt haben, die nicht Mitglied sind. Fotos: Horst Kramer (Fotos: Horst Kramer)
War das Saisonfinale gegen den VfR Garching, in dem Kasim Rabihic diesen Elfmeter zum 3:3-Endstand verwandelte, fürs Erste das letzte Spiel des FC Pipinsried in der Regionalliga? Dem Klub droht der Zwangsabstieg; er soll Spieler eingesetzt haben, die nicht Mitglied sind. Fotos: Horst Kramer (Fotos: Horst Kramer)
War das Saisonfinale gegen den VfR Garching, in dem Kasim Rabihic diesen Elfmeter zum 3:3-Endstand verwandelte, fürs Erste das letzte Spiel des FC Pipinsried in der Regionalliga? Dem Klub droht der Zwangsabstieg; er soll Spieler eingesetzt haben, die nicht Mitglied sind. Fotos: Horst Kramer (Fotos: Horst Kramer)

„Vor dem Hintergrund dieser Tragweite haben wir am heutigen Dienstag ebenso vorsorglich wie pflichtgemäß alle 19 Regionalligisten über die Eröffnung des Verfahrens informiert und unsere weitere Vorgehensweise dargelegt”, sagt Reinhold Baier, der als BFV-Vizepräsident auch für die Sportgerichtsbarkeit beim BFV zuständig ist.

Der SV Seligenporten und der Verbandsanwalt haben beim BFV Anzeige gegen den FC Pipinsried erstattet und diese damit begründet, dass der Klub aus dem Altomünsterer Ortsteil gleich reihenweise Spieler eingesetzt habe, die kein Mitglied beim FC Pipinsried seien und daher in der Regionalliga Bayern auch nicht spielberechtigt gewesen sein sollen. Treffen die Vorwürfe zu, hätte das den Abzug der in den jeweiligen Spielen gewonnenen Punkte und letztlich den Zwangsabstieg zur Folge. Dazu müsste die Tabelle neu berechnet werden.

„Das Verbands-Sportgericht hat wegen der Eilbedürftigkeit das Verfahren als oberste Instanz an sich gezogen”, erklärt Baier: „Der Umstand, dass der SV Seligenporten die Anzeige erst nach Ende der Saison erstattet hat, kommt in dem ohnehin komplexen Verfahren noch erschwerend hinzu, zumal am Freitag die ersten Relegationsspiele angesetzt sind.”

Ziel des BFV ist es, schnellstmöglich Zeugen zu hören und Beweise aufzunehmen, um zu einem Urteil zu kommen. „Dabei ist nochmals deutlich hervorzuheben, dass das VSG innerhalb der BFV-Strukturen völlig autark entscheidet und alleiniger Herr des Verfahrens ist. Seitens des VSG wurde der FCP zu einer Stellungnahme aufgefordert. Auch der SV Seligenporten ist in der Pflicht, sämtliche Beweise offen zu legen und etwaige Zeugen kurzfristig zu benennen”, sagt Baier, „weitere Einzelheiten zum Sachverhalt und mögliche Auswirkungen eines Urteils können wir nicht nennen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.”

Das VSG hat bereits für Mittwoch, 23. Mai, eine mündliche Verhandlung angesetzt und wird auch zeitnah ein Urteil fällen. Der BFV wird umgehend nach dem Urteilsspruch alle Regionalligisten sowie die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen informieren.

FCP-Manager Roman Plesche äußerte sich am Dienstagnachmittag zurückhaltend zu den Vorwürfen des SV Seligenporten: „Wir prüfen die Vorwürfe und werden die Ergebnisse dem BFV mitteilen.” Ins Detail wollte der 30-Jährige jedoch nicht gehen. Ebenso wenig wollte er sich an Spekulationen beteiligen, wie der Vorletzte der abgelaufenen Regionalliga-Saison (und damit Direktabsteiger) an Daten aus der Mitgliedsliste des Vereins gekommen sein könnte. Plesche weilt zurzeit auf Urlaub in seiner Allgäuer Heimat, wird aber dennoch alle erforderlichen Schritte „schnellstmöglich” in die Wege leiten, wie er unserer Zeitung versicherte.

Der frühere Präsident des FCP, Konrad Höß, zeigte sich bestürzt über den Vorgang, der in einen Zwangsabstieg des Dorfklubs münden könnte. Dass er selbst in irgendeiner Art und Weise damit zu tun und Vereinsdaten weitergegeben haben könnte, wies er von sich: „Mich hat nie jemand nach Vereinsmitgliedschaften gefragt. Ich habe nie irgendjemandem Listen gegeben.” Der 77-Jährige räumte ein, dass sein Verhältnis zu seinem Nachfolger Roland Küspert gestört ist, aber den FCP deswegen zu schädigen, käme ihm nie in den Sinn: „So etwas würde ich nie machen! Das wäre, als ob ich mir beide Hände abhacken würde.” Interne Daten nach außen zu geben, hält er für „skrupellos”.

Seines Wissens, so Höß weiter, lägen die Mitgliedslisten beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) vor. Ob der Verband regelmäßig von Vereinszugängen und -abgängen informiert worden sei, wisse er nicht. „Wichtig ist, dass beim Verein die Unterschriften vorliegen”, schloss Höß.


Von Heribert Oberhauser
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