Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.04.2018 12:00

Wunder sind halt eher selten - FC Pipinsried 1:4 gegen Bayern-Amateure

Nilkas Dorsch   (links), der sich Atdhedon Lushis erwehren muss, brachte die Bayern mit einem Distanzschuss in die Erfolgsspur.
Nilkas Dorsch (links), der sich Atdhedon Lushis erwehren muss, brachte die Bayern mit einem Distanzschuss in die Erfolgsspur.
Nilkas Dorsch (links), der sich Atdhedon Lushis erwehren muss, brachte die Bayern mit einem Distanzschuss in die Erfolgsspur.
Nilkas Dorsch (links), der sich Atdhedon Lushis erwehren muss, brachte die Bayern mit einem Distanzschuss in die Erfolgsspur.
Nilkas Dorsch (links), der sich Atdhedon Lushis erwehren muss, brachte die Bayern mit einem Distanzschuss in die Erfolgsspur.

Gegenüber dem 0:0 in Illertissen nahm Spielertrainer Fabian Hürzeler gezwungenermaßen eine Änderung vor. Für den lädierten Thomas Berger - für ihn übernahm Christoph Burkhard das Kapitänsamt - rückte Denny Herzig in die Startelf auf. Das ließ auf eine etwas defensivere Ausrichtung im 3-4-3 (oder 5-2-3) schließen. Markus Achatz und Christoph Burkhard bildeten wie am Samstag die Doppelsechs. Hürzeler hatte bei der Übungseinheit am Montagabend feststellen müssen, dass er sein Virus noch immer nicht ganz überwunden hat und verzichtete zum dritten Mal in Folge deshalb auf sein Mitwirken.

Bayern-Trainer Tim Walter tauschte gegenüber dem 4:2 in Schalding drei Mal: Resul Türkkaelsi, Thomas Isherwood und Derrick Köhn kamen für Felix Götze, Franck Evina den Gachenbacher Angelo Mayer,.

Wegen eines Staus auf der A 8 musste der Bayern-Bus die Landstraße über Dachau nehmen, erreichte Pipinsried deshalb erst eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn. Andreas Hummel pfiff mit vierminütiger Verspätung an.

Dem FCP gelang es in der Anfangsphase, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Wenn die Bayern angriffen, hatte er meist fast alle Feldspieler hinter dem Ball. Das erschwerte es dem Talentschuppen des Rekordmeisters, sich in Szene zu setzen.

Der Aufsteiger versuchte den Favoriten durch schnelles Umschaltspiel in Verlegenheit zu bringen; das funktionierte halbwegs bei einem Spielzug über Arbnor Segashi und Kasim Rabihic. Letzterer brachte, bedrängt von Nicolas Feldhahn, aber nur ein Schüsschen zustande (13.).

Der FCP war jedenfalls ganz passabel im Spiel, als er sich das 0:1 einfing - aus heiterem Himmel. Die Blauen hatten die Roten gerade wieder einmal ohne viel Aufhebens gestoppt, da schlug Niklas Dorschs Flachschuss aus dem Hinterhalt auch schon im linken Eck ein (26.).

Für die Pipinsrieder war das erste Gegentor nach 325 Minuten selbstredend Gift. Möglichst lange ein Zunull zu halten, lautete schließlich deren Devise. Tatsächlich drohte wenig später das 0:2, aber Dennis Liebsch war gegen den am Torraum einschussbereiten Fabian Benko zur Stelle (31.).

Der Außenseiter indes hatte den Rückschlag alsbald weggesteckt und in der 38. Minute die große Chance zum Ausgleich. Nach Manuel Müllers idealem Zuspiel behauptete sich Atdhedon Lushi im Laufduell mit Thomas Isherwood. Christian Früchtl lenkte den Schuss des Skipetaren Richtung eigenen Kasten, wo der zurückgeeilte Schwede Isherwood den Ball von der Torlinie kratzte (38.). „Kein Tor”, signalisierte Schiedsrichter-Assistent Florian Wernz seinem Chef Hummel.

Noch einmal war der FCP dem Ausgleich nahe. Nach einer zunächst abgewehrten Freistoßflanke Burkhards drosch der aufgerückte Verteidiger Luis Grassow die Kugel aus zwölf Metern ins Abfanggitter (40.). Außerdem beklagte der FCP vor Burkhards ruhendem Ball einen verweigerten Elfmeter. Hummel verlegte das Foul von Köhn (sah dafür „Gelb”) an Manuel Müller nach außerhalb. „Das war hundertprozentig innerhalb”, schwor FCP-Teammanager Roman Plesche Stein und Bein.

Die Begegnung hatte inzwischen beträchtlichen Unterhaltunsgwert. Die Bayern strebten noch vor der Pause nach der Erhöhung. Timothy Tillmann schien sein famoses Solo entlang der linken Torauslinie mit dem 2:0 zu krönen, aber irgendwie tauchte Andreas Schuster auf der Torlinie auf und rettete (44.).

Das Ergebnis ließ dem FCP, der sich im ersten Abschnitt ausgezeichnet geschlagen hatte, jedenfalls noch alle Optionen für den zweiten Durchgang. Zumindest bis zur 52. Minute. Dann flankte Köhn, der nicht nur wegen der Nummer 27 als Double von David Alaba durchgehen könnte, von links über den desorientierten Reichlmayr hinweg an den hinteren Pfosten, wo Kwasi Okeyere Wriedt den Ball einnickte. Umgehend mutierte Wriedt vom Torschützen zum Vorbereiter. Seine Hereingabe setzte Milos Pantovic flach an Reichlmayr vorbei zum 3:0 ins Netz (54.).

Pipinsried musste nun auf der Hut sein, nicht in ein Debakel zu schlittern. Köhns Distanzschuss krachte an den Pfosten (60.). Gegen einen Widersacher, der nach einigen leichten Fehlern immer ballsicherer wurde, hatten die Hausherren in der Offensive kaum noch etwas auszurichten. In die andere Richtung ging's für die Pipinsrieder bisweilen viel zu schnell. Reichlmayr verhinderte gegen Franck Evina das 0:4 (67.). Danach nahmen die Bayern merklich Tempo aus dem Spiel. Ihre zahlreichen Fans hatten in der Endphase schon das Spiel am Sonntag gegen Sechzig im Sinn und skandierten: „Wir wollen den Derbysieg.”

Der eingewechselte Ünal Tosun probierte es aus der Distanz, aber sein Schuss kostete Früchtl höchstens ein mitleidiges Lächeln (76.). Bei Rabihics Versuch aus großer Entfernung war das Torwarttalent ein bisschen mehr gefordert (80.).

Dann machten die Bayern doch noch einmal Ernst. Mario Crnicki veredelte eine wunderbare Kombination mit dem 0:4 (86.). Das war aber noch nicht der Schlusspunkt. Für den war Andreas Schuster zuständig. Der betrieb Resultatskosmetik, indem er eine Burkhard-Vorlage zum 1:4 ins Netz drückte (88.).

FC Pipinsried: Reichlmayr - Grassow, Herzig, Schuster - Liebsch, Burkhard, Achatz (46. Grahammer), Segashi - Müller (85. Dekorsy), Rabihic, Lushi (57. Tosun).

FC Bayern München 2: Früchtl - Türkkalesi, Feldhahn, Isherwood, Köhn - Benko, Dorsch - Pantovic, Hingerl (63. Evina), Tillman - Wriedt (79. Crnick).

Tore: 0:1 (26.) Dorsch, 0:2 (52.) Wriedt, 0:3 (54.) Pantovic, 0:4 Crnicki (86.), 1:4 Schuster (88.). - Schiedsrichter: Hummel (Betzigau). - Zuschauer: 600. - Gelbe Karte : Köhn. Isherwood kratzt Lushi-Schuss von der Torlinie


Von AZ-Notebook AZ-Notebook
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