Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.04.2018 12:00

Ein Punkt ist zu wenig für den FCP

Noch in der Nachspielzeit   hatte Kasim Rabihic die große Chance zum Siegtor, aber Antonio Pangallo (Nr. 10) lenkte den Schuss des FCP-Stürmers zur Ecke.	Foto: Horst Hörger (Foto: Horst Hörger)
Noch in der Nachspielzeit hatte Kasim Rabihic die große Chance zum Siegtor, aber Antonio Pangallo (Nr. 10) lenkte den Schuss des FCP-Stürmers zur Ecke. Foto: Horst Hörger (Foto: Horst Hörger)
Noch in der Nachspielzeit hatte Kasim Rabihic die große Chance zum Siegtor, aber Antonio Pangallo (Nr. 10) lenkte den Schuss des FCP-Stürmers zur Ecke. Foto: Horst Hörger (Foto: Horst Hörger)
Noch in der Nachspielzeit hatte Kasim Rabihic die große Chance zum Siegtor, aber Antonio Pangallo (Nr. 10) lenkte den Schuss des FCP-Stürmers zur Ecke. Foto: Horst Hörger (Foto: Horst Hörger)
Noch in der Nachspielzeit hatte Kasim Rabihic die große Chance zum Siegtor, aber Antonio Pangallo (Nr. 10) lenkte den Schuss des FCP-Stürmers zur Ecke. Foto: Horst Hörger (Foto: Horst Hörger)

Von einer gefühlten Niederlage zu reden, hörte sich für Hürzeler zu negativ an. Der FCP-Coach räumte aber ein, dass seine Mannschaft das Spiel hätte gewinnen müssen. Der 25-Jährige stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, aber für einen Einsatz kam er nicht in Frage. Beim erfolgreich absolvierten Lehrgang für den A-Schein in Kaiserau hatte sich der Deutsch-Amerikaner ein Virus eingefangen. Von der Tartanbahn sah Hürzeler „kein sehr gutes”, aber zumindest ein „gutes Auswärtsspiel” seiner Mannschaft. Der FCP, mit Markus Achatz neben Christoph Burkhard auf der Doppelsechs, stellte jedenfalls die eindeutig stärkere Elf, die noch dazu ab der 38. Minute in Überzahl agieren durfte, weil der hervorragende Schiedsrichter Simon Marx Fabian Rupp nach dessen Notbremse gegen Manuel Müller kurz vor dem Strafraum „Rot” zeigte.

Bei elf gegen elf spielte der FCP besser als bei elf gegen zehn. Das wunderte Hürzeler nicht sonderlich. Denn mit Wiederbeginn verordnete der Kollege Sailer seinem dezimierten Team ein striktes Defensivkonzept, durch das die Räume für Pipinsried nicht mehr so reichlich vorhanden waren wie im ersten Abschnitt. Bis Thomas Reichlmayr in der 50. Minute erstmals geprüft wurde beim Schuss von Antonio Pangallo, hatten die Gelben schon fünf absolut torreife Aktionen, wobei zunächst vor allem Arbnor Segashi am linken Flügel für viel Betrieb sorgte. Am nächsten war der Gast einem Treffer beim Freistoß nach Rupps Ausschluss. Kasim Rabihic trat den Ball flach an der Mauer vorbei an den linken Pfosten, Segashis fulminanten Nachschuss entschärfte FVI-Verteidiger Pedro Allgaier.

Während die Pipinsrieder ihr Spiel im mittlerweile verinnerlichten 3-4-3, das bei Ballbesitz des Gegners zu einem 5-2-3 mutiert, ziemlich souverän vortrugen, war bei den Illertissenern die Verunsicherung in vielen einfachen Fehlern sichtbar. Seit Trainer Ilja Aracic dem Ruf des VfB als Assistent von Tayfun Korkut gefolgt ist, haben sie 2018 von zehn Punktspielen nur eines (gegen Unterföhring) gewonnen.

Nach dem Seitenwechsel verlagerte sich das Geschehen immer mehr in die Hälfte des FVI. Die Pipinsrieder machten fortan allerdings den Fehler, die Breite des Feldes gegen im dichten Verbund verteidigende Illertissener nicht zu nutzen. Mehrmals verzettelten sie sich in Einzelaktionen, anstatt den Ball und damit den Gegner bei sommerlichen 26 Grad laufen zu lassen.

Thomas Bergers Direktabnahme von der rechten Strafraumkante nach einer Burkhard-Ecke hätte exakt halbhoch im linken Toreck eingeschlagen, aber der Kapitän schoss den aufgerückten Verteidiger Andreas Schuster am Torraum um (73.). Was für ein Pech. Kasim Rabihic musste sich fortwährend rustikaler Attacken erwehren, solange er sich außerhalb des Strafraums herumtrieb. Innerhalb ließen die Illertissener die Füße vom Bosnier, der nach Manuel Müllers famosem Zuspiel an Janik Schilder scheiterte (80.) und später noch am sich in die Schussbahn werfenden Pangallo (90.+2).

Zwischendurch hätten die Illertissener ums Haar das Siegtor erzielt, aber Burkhard blockte Maurice Strobels Schuss (90.). Reichlmayr tat auch noch etwas zur Unterhaltung des Publikums, als er an der Seitenlinie in Bedrängnis ein raffiniertes Zuspiel auf Luis Grassow aus seiner Trickkiste holte (89.). Wüssten die Pipinsrieder nicht, dass ihr Keeper fast in jedem Spiel für eine solche Einlage gut ist, ihnen wäre das Herz stehen geblieben.

Trotz des mageren Ergebnisses feierten die FCP-Schlachtenbummler im „Gästekäfig” ihre Mannschaft. Erstmals hatten die Fans der Gelb-Blauen eine Busfahrt zu einem Auswärtsspiel organisiert.

FV Illertissen: Schilder - Allgaier, Rupp, Strahler, Pangallo - Maurice Strobel, Hahn, Krug, Jann (85. Leyla) - Lang (46. Philipp Strobel), Schaller (59. Nebel).

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Grassow, Schuster - Berger, Achatz (76. Tosun), Burkhard, Segashi - Lushi, Rabihic, Müller.

Schiedsrichter: Marx (Aschaffenburg). - Zuschauer: 350. - Gelbe Karte: Jann, Krug/Müller. Rote Karte: Rupp (Notbremse/38.).

Für das Pipinsrieder Heimspiel am Dienstag (18.15 Uhr) gegen die U 23 des FC Bayern gibt es noch genügend Karten an den Stadionkassen. Bei Bergers Volleyschuss steht Schuster dem Siegtreffer im Weg


Von Heribert Oberhauser
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