Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.03.2018 12:00

TSV Hollenbach muss schnell raus aus der Abwärtsspirale

Spielertrainer Adrianowytsch   (vorne links, attackiert von Horgaus Pascal Beckert) steht mit dem TSV Hollenbach vor einer beschwerlichen Frühjahrsrunde. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Spielertrainer Adrianowytsch (vorne links, attackiert von Horgaus Pascal Beckert) steht mit dem TSV Hollenbach vor einer beschwerlichen Frühjahrsrunde. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Spielertrainer Adrianowytsch (vorne links, attackiert von Horgaus Pascal Beckert) steht mit dem TSV Hollenbach vor einer beschwerlichen Frühjahrsrunde. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Spielertrainer Adrianowytsch (vorne links, attackiert von Horgaus Pascal Beckert) steht mit dem TSV Hollenbach vor einer beschwerlichen Frühjahrsrunde. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Spielertrainer Adrianowytsch (vorne links, attackiert von Horgaus Pascal Beckert) steht mit dem TSV Hollenbach vor einer beschwerlichen Frühjahrsrunde. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Er sei nicht so blauäugig gewesen, nicht ein schwieriges zweites Jahr ins Kalkül zu ziehen, sagt Adrianowytsch. Die Aufstiegseuphorie, die den TSV in der Spielzeit 2016/17 getragen habe, sei zum Beispiel verflogen. Es gibt für den Leitenden Angestellten im Verein aber auch noch einen anderen Grund, warum er mit seinem „sehr guten und breit aufgestellten Kader” aktuell so weit hinter den Möglichkeiten bleibt: die „schwache Trainingsbeteiligung”.

Die Verletztenmisere, die die Krebsbachtaler in der Herbstrunde beutelte, lässt Adrianowytsch als Entschuldigung nicht gelten; das sei alles „im Rahmen” gewesen. Obwohl, der TSV hatte schon beträchtlich zu leiden unter den Ausfällen der Ruisinger-Brüder Simon und Jonas, von Kevin Hauke, Alex Mayr, Florian Nefzger und Max Golling.

Und die Malaise mit den Lädierten nimmt kein Ende. Stammkeeper Patrick Varga wird auf ärztliches Anraten hin wegen eines Meniskusschadens ein halbes Jahr pausieren. Neuzugang Rainhold Tinni (Affing) oder Manuel Müller aus der „Zweiten” wird Varga ersetzen. Georg Witzenberger wurde erst in der Winterpause am Knie operiert. Dieser Tage hat sich Simon Ruisinger beim Skifahren die Mittelhand gebrochen. Der Mittelfeldspieler kommt heute unters Messer und hat danach sechs Wochen Pause. Kevin Hauke und Samuel Fischer haben muskuläre Probleme. „Es könnte für beide eng werden für Lauingen”, befürchtet Adriano-wytsch. Martin Knauer plagt eine Schleimbeutelentzündung.

In der Vorbereitung sah Adrianowytsch „Licht und Schatten”. Beim 2:0 gegen den TSV Haunstetten hat ihm seine Mannschaft am besten gefallen, beim 0:1 gegen Viktoria Augsburg am wenigsten. Die Darbietung bei der Generalprobe, dem 0:2 gegen Türkgügü Königsbrunn, dem Tabellenführer der Kreisliga Augsburg, sei „durchwachsen” gewesen. Im Zweikampfverhalten und im spielerischen Bereich erkannte der 31-Jährige „Luft nach oben”. Gerade eine solide Zweikampfführung wird gegen Lauingen gefragt sein. Adrianowytsch hat die Donaustädter am letzten Sonntag bei ihrem 1:1 gegen Gersthofen beobachtet und dabei eine „defensiv- und zweikampfstarke Mannschaft” erlebt.

Einer der Gewinner der Experimentierphase war der schnelle Alex Mayr. Der Ex-Kühbacher habe ihn überrascht, sagt der Trainer, „Alex ist topfit”. Ein wichtiges Glied im Teamverbund sei auch Frederik Meissner. Der neue Co-Trainer, auf dem Platz als Stürmer unterwegs, unterstütze ihn vorbildlich.

Mit Wehmut wird sich mancher Hollenbacher Simon Fischers erinnern. Der wurde nach seinem Weggang vor 15 Monaten erst in Pipinsried nicht glücklich und wird es, wie es scheint, auch in Aindling nicht. Hollenbach wiederum käme mit dem 21-Jähriger wahrscheinlich zügig aus der Gefahrenzone. Man spürt, wie sehr Adrianowytsch diese Personalie nervt. „Natürlich täte uns Simon Fischer gut”, stellt er klar, „aber ob er uns die ganze Saison rettet? Wir sind nicht der TSV Simon Fischer. Andere Spieler bei uns haben auch Qualität. Das Thema ist abgehakt.”

Nachdem sich die Saison für die Rot-Weißen noch einigermaßen passabel angelassen hatte (16 Punkte aus zwölf Partien), haben sie gegen Ende der Herbstrunde acht Mal hintereinander nicht mehr gewonnen (fünf Niederlagen, drei Unentschieden) und stehen jetzt nur noch einen Zähler vor Abstiegsplatz 14 (Wörnitzstein). In den zehn verbleibenden Begegnungen müssen sie sechs Mal auswärts antreten, und selbst die Heimspiele gegen Ecknach, Ehekirchen, Glött und Neuburg haben es in sich. Den Klassenerhalt zu schaffen, ist für Adriano-wytsch schon eine Herausforderung. Vor allem muss der TSV die Abwärtsspirale so schnell wie möglich stoppen. Trotz allem ist der Trainer zuversichtlich: „Wenn wir uns als Team positiv präsentieren, werden wir auch unten rauskommen.”


Von Heribert Oberhauser
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