Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2018 12:00

BFV braucht mehr Geld

BFV-Präsident   Dr. Rainer Koch hat sich bei der Wintertagung der Bayernliga Süd zu den anstehenden Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro geäußert.	Foto: Dirk Meier (Foto: Dirk Meier)
BFV-Präsident Dr. Rainer Koch hat sich bei der Wintertagung der Bayernliga Süd zu den anstehenden Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro geäußert. Foto: Dirk Meier (Foto: Dirk Meier)
BFV-Präsident Dr. Rainer Koch hat sich bei der Wintertagung der Bayernliga Süd zu den anstehenden Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro geäußert. Foto: Dirk Meier (Foto: Dirk Meier)
BFV-Präsident Dr. Rainer Koch hat sich bei der Wintertagung der Bayernliga Süd zu den anstehenden Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro geäußert. Foto: Dirk Meier (Foto: Dirk Meier)
BFV-Präsident Dr. Rainer Koch hat sich bei der Wintertagung der Bayernliga Süd zu den anstehenden Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro geäußert. Foto: Dirk Meier (Foto: Dirk Meier)

Die Welt verändert sich in allen Bereichen und das immer schneller. Diese Entwicklung, ausgelöst durch zunehmende Digitalisierung, macht auch vor dem Sport und da speziell dem Fußball nicht halt. Nicht nur im Profibereich, sondern auch bei den Amateuren wird Deutschlands Sportart Nummer eins immer professioneller. Internet, soziale Medien und bewegte Bilder haben bis runter in die untersten Ligen Einzug gehalten. Grund genug für den BFV, die Weichen zu stellen. Doch dazu und für andere Projekte, um als BFV zukunftsfähig zu belieben, benötigt der Verband Geld, dass er aus mehreren Kanälen generieren will.

Am 4. und 5. Mai findet in Bad Gögging der ordentliche BFV-Verbandstag statt. Dann müssen die Mitglieder, das werden zu mehr als 90 Prozent Verbandsfunktionäre sein, diese finanzielle Offensive absegnen. Präsident Dr. Rainer Koch aus Poing befindet sich seit Wochen auf Werbetour, besucht alle Kreistage in Bayern und lässt sich auch bei den Wintertagungen der Verbandsligen sehen.

Koch trug vor, welche Investitionen anstehen, die der BFV nicht aus den laufenden Einnahmen bestreiten kann. Die Baumaßnahmen am Haus des Fußballs in der Brienner Straße in München belaufen sich auf 600 000 Euro. Sanierungsmaßnahmen in der Sportschule in Oberhaching schlagen mit 300 000 Euro zu Buche. 250 000 Euro sind für den Bereich IT und Online eingeplant. Hinzu kommen Lohnanpassungen in Höhe von 100 000 Euro und inflationsbedingte Anpassungen in einer Höhe von 250 000 Euro, was zusammen 1,5 Millionen Euro ausmacht.

Doch wo soll das Geld herkommen? 500 000 Euro sollen die rund 4600 bayerischen Amateurvereine zahlen. Ein Monatsbeitrag von zehn Euro, 120 Euro pro Jahr, ist geplant und zwar egal, in welcher Liga der Klub spielt, also von der Regionalliga bis runter zur C-Klasse. Eine weitere halbe Million Euro soll über Gebührenanpassungen für die Ausbildung von Trainern eingenommen werden, die ja mit ihrer Lizenz dann selbst Geld verdienen können. Die dritte halbe Million will der BFV über seine Kanäle auftreiben.

Was den Bereich IT und Online sowie soziale Medien angeht, hat BFV-Präsident Koch eine Vision: „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.” Koch warnt, dass der Fußball auf Dauer seine Stellung in der Gesellschaft nicht halten wird, wenn nicht zukunftsorientiert in neue Medien investiert wird: „Wir können nicht erwarten, dass der Amateur-Fußball, wie wir ihn betreiben, auf Dauer weiter so betrieben werden kann.” Und noch eines sagt Koch ganz deutlich: „Kernthema ist folgendes: Wir müssen den Amateur-Fußball so organisieren, dass er zeitgemäß ist. Sonst wird er auf Dauer keine zentrale Rolle mehr spielen. Denn wir können nicht erwarten, dass die Zuschauerzahlen im Amateurbereich steigen werden.”

Also muss in neue Medien investiert werden und daher appelliert der Verbandsboss an die Vereine mitzuziehen, beschwört geradezu den Zusammenhalt: „Das Verhältnis zwischen Vereinen und Verband ist nicht belastet.” Kritik an überzogenen finanziellen Forderungen der Dach-Organisation gegenüber seinen Klubs sei laut Koch nicht angebracht. „Wir zocken die Vereine nicht ab”, so Koch. Vielmehr habe er interessierte Vereinsvertreter mit ins Boot geholt, die den Vorschlag der Finanzierung mit entworfen haben.

Zum Schluss gab es aber noch eine erfreuliche Nachricht: Nach zähen Verhandlungen konnte der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine Zusage abgerungen werden, dass es künftig - wie von vielen Klubs schon lange gefordert - eine weitere Entschädigung für Spieler geben wird, die es aus dem Amateurbereich zu den Profis geschafft haben. Dazu werden von der DFL jährlich rund vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Nutznießer sind die Vereine, die Spieler ab dem sechsten Lebensjahr ausgebildet haben. Pro Jahr im Verein wird es pro Spieler 4200 Euro geben. „Aber nicht rückwirkend”, wie Koch betonte.


Von Herbert Walther
north