Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.01.2010 18:37

Hallenendrunde: Kampf statt Kunst

<p> <x_bildunterschr> <b>Tristesse auf der Tribüne.  </b>Aindlings Fußballer konnten früher, als ihnen lieb war, dem Spielbetriebsvorsitzenden Josef Kigle (links) auf der Tribüne Gesellschaft leisten: (vorne von rechts) Thomas Geisler, Max Mies, Michael Zerle sowie (hinten von rechts) Simon Knauer und Tobias Hellmann. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Tristesse auf der Tribüne. </b>Aindlings Fußballer konnten früher, als ihnen lieb war, dem Spielbetriebsvorsitzenden Josef Kigle (links) auf der Tribüne Gesellschaft leisten: (vorne von rechts) Thomas Geisler, Max Mies, Michael Zerle sowie (hinten von rechts) Simon Knauer und Tobias Hellmann. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Tristesse auf der Tribüne. </b>Aindlings Fußballer konnten früher, als ihnen lieb war, dem Spielbetriebsvorsitzenden Josef Kigle (links) auf der Tribüne Gesellschaft leisten: (vorne von rechts) Thomas Geisler, Max Mies, Michael Zerle sowie (hinten von rechts) Simon Knauer und Tobias Hellmann. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Tristesse auf der Tribüne. </b>Aindlings Fußballer konnten früher, als ihnen lieb war, dem Spielbetriebsvorsitzenden Josef Kigle (links) auf der Tribüne Gesellschaft leisten: (vorne von rechts) Thomas Geisler, Max Mies, Michael Zerle sowie (hinten von rechts) Simon Knauer und Tobias Hellmann. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Tristesse auf der Tribüne. </b>Aindlings Fußballer konnten früher, als ihnen lieb war, dem Spielbetriebsvorsitzenden Josef Kigle (links) auf der Tribüne Gesellschaft leisten: (vorne von rechts) Thomas Geisler, Max Mies, Michael Zerle sowie (hinten von rechts) Simon Knauer und Tobias Hellmann. <tab/>Fotos: Kerpf </x_bildunterschr> </p>

Die 31. Auflage der Meisterschaft verstärkte am Samstag den Eindruck, der sich schon in den vergangenen Jahren abgezeichnet hatte: die Zeit des von Technik und Spielkunst geprägten Hallenfußballs, wie er im 20. Jahrhundert die Zuschauer verzaubert hatte, ist vorbei; Taktik, Kampf und Athletik sind auch unterm Dach mittlerweile Trumpf. „Das geht natürlich auf Kosten der spielerischen Qualität“, klagte der Bezirksvorsitzende Volker Wedel. Und Erwin Wurm, bei der Premiere dieses Wettbewerbs 1980 im Dress des FC Augsburg zum besten Spieler gewählt, meinte, das Spiel in der Halle sei nur ein Abbild der heutigen Trainingslehre.

Wurms Sohn Patrick gehört der U 23 des FCA an. Die hatte im Achterfeld das größte spielerische Potenzial, war auch an den besten Spielen des Nachmittags beteiligt (5:4 gegen Schwabmünchen, 2:3 gegen Thannhausen), aber fürs Finale hat’s dann doch nicht gereicht, weil es die Talente von Trainer Roland Bahl in der Defensive mit der Ordnung nicht so genau nahmen.

Die stand dagegen bei Thannhausen ganz obenan. Ohne Stefan Selig, den herausragenden Hallenspieler der vergangenen Jahre, der in der Günzburger Vorrunde eine Bänderdehnung erlitten hatte, änderte der neue Trainer Uwe Neunsinger das Konzept. „Dem Gegner die Spielfreude nehmen und nicht mit offenem Visier spielen“, lautete nunmehr die Devise. Die wäre im ersten Spiel aber fast nicht aufgegangen. Die TSG war ja eigentlich schon aus dem Rennen, als der famose Marian Dischl den Ball elf Sekunden vor Schluss aus der Distanz zum 2:2 ins Kissinger Netz hämmerte. „Wir hatten sie doch im Sack, waren die bessere Mannschaft“, haderte KSC-Routinier Ulrich Antunes.

Der zweite emotionale Höhepunkt des Nachmittags nach dem Eröffnungsspiel mit dem umstrittenen Aindlinger Ausscheiden war das Halbfinale zwischen Thannhausen und dem FCA. Nachdem sie die letzte Minute bei einem 2:3-Rückstand aufgrund zweier Zeitstrafen zu zweit und damit chancenlos absolvieren mussten, stürmten die FCA-Youngster nach dem Schlusssignal als schlechte Verlierer fast geschlossen auf Schiedsrichter Stefan Stangl zu; unmittelbar danach machte auch noch die Augsburger Fanmeute auf der Tribüne mobil. Schlimmeres konnte verhindert werden.

War mit Thannhausen zu rechnen, so zog aus der unteren Hälfte des Tableaus der ASV Fellheim, zweiter Debütant neben Kissing, überraschend ins Endspiel ein. Der Bezirksligist zeigte, was mit der passenden Einstellung, mit Begeisterung und Engagement, für einen Außenseiter in der Halle möglich ist. Aindling musste dies ebenso anerkennen wie der TSV Nördlingen, der die Vorschusslorbeeren nach seiner bemerkenswerten Qualifikation in Höchstädt nicht rechtfertigte.

Neunsinger urteilte gar, Fellheim sei in Viertel- und Halbfinale die beste Mannschaft gewesen. Gerhard Schedel, den ASV-Kollegen, freute das Lob. „Wir haben spielerisch und technisch überzeugt“, bestätigte der 41-Jährige, dessen bester Mann Andreas Betz war. Auch in der ersten Halbzeit des Finales habe seine Mannschaft „sehr gut“ gespielt, ehe ihr die Kraft ausgegangen sei. „Ein bisschen enttäuscht“ sei er jetzt schon, räumte Schedel ein.

Für Neunsinger geht es nun darum, am 30. Januar in Erlangen seinen dritten bayerischen Titel zu erringen. Den ersten hat er sich 1990 als Torhüter von Quelle Fürth gesichert, den zweiten 2000 als Trainer des ASV Vach.


Von HOberhauser
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