Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.01.2010 17:29

Aindling in Augsburg: Bei Schlendrian droht Dusche

<p> <x_bildunterschr> <b>Franz Hübl, </b> der Gersthofens Kurt Schauberger austrickst, spielte in Wertingen eine tadellose Vorrunde. Auf die Defensivqualitäten des Youngsters setzt Aindlings Trainer Helmut Leihe auch heute am Rosenauberg. <tab/>Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Franz Hübl, </b> der Gersthofens Kurt Schauberger austrickst, spielte in Wertingen eine tadellose Vorrunde. Auf die Defensivqualitäten des Youngsters setzt Aindlings Trainer Helmut Leihe auch heute am Rosenauberg. <tab/>Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Franz Hübl, </b> der Gersthofens Kurt Schauberger austrickst, spielte in Wertingen eine tadellose Vorrunde. Auf die Defensivqualitäten des Youngsters setzt Aindlings Trainer Helmut Leihe auch heute am Rosenauberg. <tab/>Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Franz Hübl, </b> der Gersthofens Kurt Schauberger austrickst, spielte in Wertingen eine tadellose Vorrunde. Auf die Defensivqualitäten des Youngsters setzt Aindlings Trainer Helmut Leihe auch heute am Rosenauberg. <tab/>Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Franz Hübl, </b> der Gersthofens Kurt Schauberger austrickst, spielte in Wertingen eine tadellose Vorrunde. Auf die Defensivqualitäten des Youngsters setzt Aindlings Trainer Helmut Leihe auch heute am Rosenauberg. <tab/>Foto: Kerpf </x_bildunterschr> </p>

Fußballchef Josef Kigle ist’s gar nicht recht, wenn mancher den TSV beim Griff nach der vierten Meisterschaft schon im Finale sieht. Bei der Endrunde, betont der Eisinigersdorfer, seien „nur starke Mannschaften“, und Fellheim „so gut wie Memmingen“. Der Allgemeine Sportverein aus dem 1100-Einwohner-Dorf (gehört zur VG Boos) hatte sich in der Hawanger Qualifikation behauptet, in der Titelverteidiger Memmingen schon nach den Gruppenspielen gescheitert war. FCM-Spielleiter Walter Liepert nannte die Leistung der Mannschaft, in der mit Pfohmann, Zobel und Kahric drei Spieler aus dem Bayernligakader standen, eine „Frechheit“.

Kigle mahnt seine Spieler: „Wer glaubt, die Sache auf die leichte Schulter nehmen und ballaballa spielen zu können, der wird sich um eins unter der Dusche wiederfinden.“ Die Aindlinger sind gebrannte Kinder. Vor Jahresfrist flogen sie im Viertelfinale gegen den damaligen Bezirksoberligisten Schwabmünchen nach einer 4:1-Führung in der Verlängerung raus. Kigle wie auch Trainer Helmut Leihe kommt’s außerdem nicht zupass, dass Aindling erstmals schon im Eröffnungsspiel an der Reihe ist. Zu kurz sei da die Zeit, um sich an die Atmosphäre in der Halle zu gewöhnen.

Leihe will von einer Favoritenrolle für seine Auswahl nichts wissen, obwohl die sich bei der Wertinger Vorausscheidung von Spiel zu Spiel gesteigert habe. „Wir hatten wie erwartet starke Einzelspieler, die im Turnierverlauf immer mehr zu einer Einheit geworden sind“, stellte Leihe zufrieden fest. Das Aufgebot vom 3. Januar um den überragenden Max Mies (acht Tore) wird sich nur geringfügig ändern. Anstelle von Michael Westermair (Urlaub) kommen Florian Hönisch und Selcuk Akdemirci neu hinzu. Wertingen, sagt Hauptschullehrer Leihe, habe erneut bewiesen, dass sich der TSV gegen spielfertige Widersacher wie im Finale (7:4) die Gersthofener leichter tue als gegen besonders motivierte und körperbetont agierende.

Gemäß dieser These sollte sich der TSV gegen Fellheim auf Kärrnerarbeit einrichten, denn dass die Unterallgäuer bei ihrer Premiere in der Fuggerstadt ausgesprochen ehrgeizig sein und viel Kampfgeist in den Wettbewerb einbringen werden, versteht sich von selbst. „Da wollten wir schon seit Jahren hin“, blickt Abteilungsleiter Helmut Gromer der Endrunde erwartungsfroh entgegen. Enttäuscht sei man in Fellheim zunächst zwar gewesen, als die Kunde vom übermächtigen Aindling als Gegner kam, erzählt Gromer, „aber jetzt gehen wir das Spiel als krasser Außenseiter nach der Devise an: In der Halle ist alles möglich.“

Ihr Licht brauchen die Fellheimer aber nicht unter den Scheffel zu stellen. In der Bezirksliga Süd ist der ASV, der fünf Jahre der BOL angehörte, aktuell Dritter, punktgleich mit Babenhausen (1.) und Mering (2.). Und in Hawangen hat die Mannschaft von Trainer Gerhard Schedl bewiesen, dass sie auch unterm Dach mit dem Ball umzugehen versteht. Mittelfeldmann Andreas Betz (stand 2009 beim Eröffnungsspiel des neuen Augsburger Stadions in der Schwabenauswahl) wurde zum besten Turnierspieler gewählt.

Im Erfolgsfall winkte Aindling im Halbfinale ein Duell gegen den TSV Nördlingen, sollten sich die Rieser in der Runde der letzten acht gegen Marktoberdorf durchsetzen. Mancher Aindlinger wird die letzte Auseinandersetzung mit den Grün-Schwarzen noch in schlechter Erinnerung haben. Am 13. Januar 2007 bereitete Karl-Heinz Brückel dem Bayernligisten mit seinem Golden Goal zum 4:3 den Garaus. Nördlingen, Sieger 1996 und zum elften Mal bei der Endrunde, empfahl sich mit einem 5:0-Endspieltriumph über Gundelfingen bei der Höchstädter Vorausscheidung. In der Nordschwabenhalle räumte die Truppe von Trainer Norbert Brand alles ab: Benjamin Thum war bester Torhüter, Müjdat Evrensel bester Spieler und der nach einem unbefriedigenden Intermezzo beim FC Augsburg zurückgekehrte Philipp Buser bester Torschütze (fünf Treffer). Obwohl sich die Nördlinger im Laufe der Hallenrunde kontinuierlich gesteigert haben, kann sich Brand mit dem Part des Geheimfavoriten nicht anfreunden. „Wir kommen als Außenseiter, wollen das zweite Spiel erreichen“, sagt der Mittelfranke aus Greiselbach gleich hinter der Bezirksgrenze. Brand hätte gerne öfter als zwei Mal mit seiner jungen Mannschaft in der Halle trainiert. Aber was sollen da die Aindlinger sagen, die nicht eine Übungseinheit absolviert haben.

In der unteren Hälfte des Tableaus rechnen fast alle mit einem Halbfinale zwischen der TSG Thannhausen und FC Augsburg II. Bei der TSG (trifft im Viertelfinale auf Kissing) steht erstmals der neue Trainer Uwe Neunsinger hinter der Bande. Armin Berchthold, bisher in der Halle für die „Erste“ zuständig, ist zur selben Zeit mit der U 23 bei der Kreismeisterschaft im Einsatz. Neunsinger muss nicht erst klarstellen, dass es ihm bei den Mindeltalern einzig um den Verbleib in der Bayernliga geht, „aber“, bedeutet er, „wenn ich irgendwo mitmache, will ich auch etwas erreichen.“ Thannhausen freilich wird es schwerfallen, den vierten Titel einzufahren. Stefan Selig, der beste Hallenspieler des Bezirks seit Millennium, fehlt verletzt wie auch Ralf Zimmermann und Neuzugang Inguanta.

Roland Bahl wird die U 23 des FCA (im Viertelfinale gegen Schwabmünchen) mit Gips coachen. Als sich Bahl in der vergangenen Woche beim Training ausnahmsweise ins Tor stellte, brach beim Abwehrversuch ein Unterarmknochen. Bei den Augsburgern stößt gegenüber der Formation bei der Neusässer Vorrunde mit Daniel Framberger der dritte Youngster im Landeskader mit Lizenzspielervertrag (nach Daniel Zweckbronner und Maximilian Lutz) zum Kader. Beim großen Dreikönigsturnier in Wiblingen (bei Ulm) unterlag der FCA im Finale Illertissen 0:1. Kein Zweifel, die Talentschmiede des Zweitligisten hat die Qualität, nach 2008 erneut am Rosenauberg zu reüssieren. „Aber dann dürfen wir uns keine Blackouts leisten“, findet Manager Helmut Thiel.

Für Helmut Leihe sind Thannhausen und der FCA die erklärten Favoriten. „Für uns wäre das Halbfinale schon Superklasse“, stapelt der Aindlinger Trainer tief.

Wegen zu geringen Interesses wird der vom TSV Aindling geplante Fanbus gestrichen. Turnierorganisator Armin Klughammer fürchtet, die winterlichen Straßenverhältnisse könnten den Zuschauerzuspruch nach unten drücken. „Hoffentlich kommen wir über die 2000er-Marke“, meinte der größte Mentor des schwäbischen Hallenfußballs gestern Mittag.


Von HOberhauser
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