Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.10.2017 12:00

TSV Pöttmes: Brysch muss gehen

Bis zur Winterpause   wird Martin Brodowski, bislang Spielertrainer des A-Klassen-Teams, die Kreisliga-Mannschaft des TSV Pöttmes betreuen.	Foto: prch (Foto: prch)
Bis zur Winterpause wird Martin Brodowski, bislang Spielertrainer des A-Klassen-Teams, die Kreisliga-Mannschaft des TSV Pöttmes betreuen. Foto: prch (Foto: prch)
Bis zur Winterpause wird Martin Brodowski, bislang Spielertrainer des A-Klassen-Teams, die Kreisliga-Mannschaft des TSV Pöttmes betreuen. Foto: prch (Foto: prch)
Bis zur Winterpause wird Martin Brodowski, bislang Spielertrainer des A-Klassen-Teams, die Kreisliga-Mannschaft des TSV Pöttmes betreuen. Foto: prch (Foto: prch)
Bis zur Winterpause wird Martin Brodowski, bislang Spielertrainer des A-Klassen-Teams, die Kreisliga-Mannschaft des TSV Pöttmes betreuen. Foto: prch (Foto: prch)

In der knapp dreistündigen Versammlung ließen die TSV-Verantwortlichen die Ereignisse von der Kreisliga-Partie gegen Gerolsbach (0:0) Revue passieren. Die Abteilungsleitung kam einstimmig zu dem Entschluss, sich sofort von Brysch zu trennen. Der ausschlaggebende Punkt sei nicht allein die Situation vom Sonntag gewesen, die in keiner Weise zu entschuldigen sei. Dass man als Tabellenführer einen Trainerwechsel vollziehen müsse, sei eher ungewöhnlich.

Rein sportlich ist Brysch nichts vorzuwerfen. Der 31-Jährige verstand es, eine Mannschaft zu formen, die nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser zu sich fand und zwischenzeitlich sieben Siege am Stück feierte. Dieser Leistung ist es zu verdanken, dass der TSV Pöttmes aktuell Klassenprimus der Kreisliga Ost ist. Zudem hat er mit 18 Gegentoren eine der besten Abwehrreihen der Liga.

Doch die Medaille hat zwei Seiten: Der TSV Pöttmes sieht in der Trainerposition eine absolute Vorbildfunktion auf und neben dem Platz, einen Übungsleiter, der die disziplinarischen Grundregeln vorlebt und mit der Mannschaft gemeinsam umsetzt. In dieser Hinsicht leistete sich Brysch im Heimspiel gegen Griesbeckerzell am 8. Oktober einen Fehltritt, wurde nach Beleidigung seines Gegenspielers für eine Partie gesperrt. Daher war es weder für die Verantwortlichen noch für die Zuschauer nachvollziehbar, dass er am Sonntag nach einem bereits geahndeten Foul so aus der Haut fuhr, wie TSV-Pressewart Christoph Prähofer in seiner Mitteilung schrieb. Brysch wurde mit „Gelb-Rot” des Feldes verwiesen. Der gebürtige Oberpfälzer zeigte sich einsichtig: „Gelb-rot war berechtigt. Ich habe überreagiert.”

In den Augen des Vereins war Brysch mit seiner Aktion der „Dosenöffner” für die Eskalation (Jagdszene, eine sich in der Kabine verbarrikadierende Gästemannschaft und Einsatz von zwei Streifenwagen/Anm. d. Red.). Dem auf der Trainerbank sitzenden Both habe es nicht gefallen, dass Brysch von außen noch Öl ins Feuer goss, wie es in dem Pöttmeser Schreiben weiter heißt. Ferner führt Prähofer an, dass der gesamte Verein TSV Pöttmes, die Zuschauer, die Jugendlichen und vor allem die Kinder dieses Verhalten nicht sehen wollen und dies ein hässliches, aber einmaliges Ereignis war.

Dass die Pöttmeser Verantwortlichen in ihm nun den Auslöser der Tumulte sehen, wollte Brysch nicht stehen lassen: „Es ist zu einfach, mich für die Ausschreitungen verantwortlich zu machen, das nehme ich nicht auf meine Kappe.” Inzwischen ist das Projekt mit Brysch als Trainer und Torjäger Sebastian Kinzel als dessen Assistenten nach wenigen Monaten kläglich gescheitert. Von Kinzel trennte sich der Verein vor ein paar Wochen (wir berichteten), nun folgte die Ablösung Bryschs. Ursprünglich wollte der Verein mit den beiden zurück in die Bezirksliga.

Brodowski möchte die restlichen vier Spiele (Alsmoos-Petersdorf, Rinnenthal, Rehling, Untermaxfeld) so erfolgreich wie möglich bestreiten. Für die Abteilungsleitung ist es in der jetzigen Situation sehr wichtig, mit Brodowski einen Trainer auf dem Spielfeld zu haben, der direkt die Kommandos gibt und den Verein sowie die beiden Mannschaften kennt. Somit benötigt er keine Eingewöhnungszeit Er genießt das vollste Vertrauen der Abteilungsleitung. Noch nicht spruchreif ist, wer für Brodowski das A-Klassen-Team betreut. Brysch wehrt sich, der „Dosenöffner” für die Eskalation gewesen zu sein


Von Herbert Walther
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