Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.10.2017 12:00

Aindling: „Wir sind noch nicht tot”

Von Julian Mayrs   Zweikampfverhalten kann sich der eine oder andere Teamkollege eine Scheibe abschneiden, auch wenn der Aindlinger den Grönenbacher Raffael Friedrich (rechts) ziehen lassen musste.	Foto: Michael Mainusch (Foto: Michael Mainusch)
Von Julian Mayrs Zweikampfverhalten kann sich der eine oder andere Teamkollege eine Scheibe abschneiden, auch wenn der Aindlinger den Grönenbacher Raffael Friedrich (rechts) ziehen lassen musste. Foto: Michael Mainusch (Foto: Michael Mainusch)
Von Julian Mayrs Zweikampfverhalten kann sich der eine oder andere Teamkollege eine Scheibe abschneiden, auch wenn der Aindlinger den Grönenbacher Raffael Friedrich (rechts) ziehen lassen musste. Foto: Michael Mainusch (Foto: Michael Mainusch)
Von Julian Mayrs Zweikampfverhalten kann sich der eine oder andere Teamkollege eine Scheibe abschneiden, auch wenn der Aindlinger den Grönenbacher Raffael Friedrich (rechts) ziehen lassen musste. Foto: Michael Mainusch (Foto: Michael Mainusch)
Von Julian Mayrs Zweikampfverhalten kann sich der eine oder andere Teamkollege eine Scheibe abschneiden, auch wenn der Aindlinger den Grönenbacher Raffael Friedrich (rechts) ziehen lassen musste. Foto: Michael Mainusch (Foto: Michael Mainusch)

Aber noch sei sie nicht hoffnungslos, versucht Wiesmüller der Untergangsstimmung am Schüsselhauser Kreuz nach nun schon wieder fünf sieglosen Spielen mit nur einem Remis entgegenzutreten. Er verschließt dabei keineswegs die Augen vor der Tabellensituation. Dass es ein langwieriger Prozess werden würde, war ihm schon bei seinem Amtsantritt Ende August klar. Nicht aber, dass sein Team in den vergangenen Wochen wieder in das alte Fahrwasser unter seinem Vorgänger Roland Bahl geraten würde. Die individuellen Fehler, wie von David Englisch vor dem Grönenbacher 1:0, zögen sich wie ein roter Faden durch die Spiele, klagt Wiesmüller. Dabei hätte sich seine taktische Ausrichtung, dem Schlusslicht offensiv zu begegnen, ausgezahlt, wenn die Aindlinger eine von ihren „glasklaren Dingern” (Wiesmüller) in der Anfangsphase gemacht hätten. „So haben wir aber in der zweiten Halbzeit Schritt für Schritt abgebaut”, sagt der 31-Jährige. Dass am Ende ein niederschmetterndes 0:3 stand, das habe er, räumt er ein, vorher nicht erwartet.

Sechs Partien stehen bis zur Winterpause noch an. Abgesehen vom Rückrundenauftaktgegner Ichenhausen (11.) warten fast ausschließlich Teams aus der oberen Tabellenhälfte auf die Aindlinger. „Wir müssen aber noch so viele Punkte wie möglich sammeln”, betont Wiesmüller. Eine Aufgabe, die schon am Sonntag gegen Memmingens „Zweite” (4.) nicht einfach wird, auch wenn die Reserve des Regionalligisten 21 ihrer 28 Punkte zu Hause geholt hat. Auswärts hingegen hapert es, erst einmal hat der FCM in dieser Saison in der Fremde gewonnen, am zweiten Spieltag in Egg (3:2). Am Schüsselhauser Kreuz hingegen haben die Allgäuer bei ihren bisherigen vier Gastspielen noch nie verloren (je zwei Siege und Remis).

Memmingens U 21 wird seit dieser Saison vom früheren Regionalligastürmer Candy Decker, 29, trainiert, der wegen Hüftproblemen früh seine Karriere beenden musste. Die verheerenden Personalprobleme der „Ersten” schlagen sich auch aufs Landesliga-Team durch. Für Sonntag halten sich Alternativen für Decker in Grenzen, da gleichzeitig die Bayernliga-A-Jugend spielt. „Am Mittwoch standen für zwei Mannschaften 22 Leute zur Verfügung”, verdeutlicht Pressesprecher Wolfgang Radek die angespannte personelle Situation beim FCM.

Diese ist am Lechrain unverändert, nach wie vor sind die drei Langzeitverletzten Patrick Modes, Daniel Ritzer und Lukas Wiedholz absent. Letzterer muss am Montag in die Röhre, nachdem ihm eine Bauchmuskelzerrung schon ungewöhnlich lange zu schaffen macht. Erste Pass- und Laufübungen konnte hingegen Modes nach seinem Syndesmosebandriss wieder machen, an ein Mannschaftstraining ist allerdings noch nicht zu denken. Vielleicht kehrt der Kapitän noch heuer auf den Platz zurück. Ein gesunder Modes im Frühjahr wäre Wiesmüller im Kampf um den Klassenerhalt wesentlich wichtiger.

Ob dazu im ersten Halbjahr der derzeit vereinslose Angreifer Sebastian Kinzel (zuletzt Pöttmes) seinen Beitrag leisten wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich. „Es gab einen ersten Kontakt. Aber derzeit ist diese Personalie auf Eis gelegt”, sagt Wiesmüller vielsagend. Eine Verstärkung für die Defensive wäre ihm ohnehin lieber - dort drückt den TSV, der aktuell zusammen mit Raisting die zweitmeisten Gegentreffer (35) hat, der Schuh besonders. „Im Angriff gewinnt man Spiele, in der Abwehr Titel”, zitiert Wiesmüller eine alte Weisheit, „oder, wie unserem Fall, man steigt nicht ab.”


Von Herbert Walther
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