Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.06.2017 12:00

Großer Kampf wird nicht belohnt - aber „Alto” bleibt noch eine Chance

Julius Wehrle   steigt höher als Niederroths Mathias Fischhaber und köpft zum 1:0 ein. Der 2:0-Sieg reicht Altomünster allerdings nicht zum Aufstieg in die Kreisliga. Am Mittwoch hat der TSV noch eine Chance. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Julius Wehrle steigt höher als Niederroths Mathias Fischhaber und köpft zum 1:0 ein. Der 2:0-Sieg reicht Altomünster allerdings nicht zum Aufstieg in die Kreisliga. Am Mittwoch hat der TSV noch eine Chance. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Julius Wehrle steigt höher als Niederroths Mathias Fischhaber und köpft zum 1:0 ein. Der 2:0-Sieg reicht Altomünster allerdings nicht zum Aufstieg in die Kreisliga. Am Mittwoch hat der TSV noch eine Chance. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Julius Wehrle steigt höher als Niederroths Mathias Fischhaber und köpft zum 1:0 ein. Der 2:0-Sieg reicht Altomünster allerdings nicht zum Aufstieg in die Kreisliga. Am Mittwoch hat der TSV noch eine Chance. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Julius Wehrle steigt höher als Niederroths Mathias Fischhaber und köpft zum 1:0 ein. Der 2:0-Sieg reicht Altomünster allerdings nicht zum Aufstieg in die Kreisliga. Am Mittwoch hat der TSV noch eine Chance. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

„Das war bitter, weil es noch machbar gewesen wäre”, meinte Wohlmuth hinterher. Seiner Mannschaft zollte er für ihr Auftreten großen Respekt. Trotz der sommerlichen Temperaturen probierte sie bis zum Schluss alles, um das Hinspielergebnis noch zu egalisieren. In der Endabrechnung fehlte ein Treffer, um in die Verlängerung zu gehen. War der frühere Pipinsrieder am Donnerstag von seinem Team nach der schwachen Vorstellung in Niederroth noch sehr enttäuscht, so war er gestern zufrieden, auch wenn's am Ende nicht gereicht hat. „Die Leistungsträger, die am Donnerstag noch ein Totalausfall waren, haben heute sehr gut gespielt”, so Wohlmuth.

Von Anfang an setzte „Alto” Wohlmuths Devise um, „volles Risiko” zu gehen. „Wir hatten ja nichts mehr zu verlieren”, sagte der 40-Jährige. Wenn Altomünster, das gegenüber Donnerstag auf zwei Positionen verändert war (Andreas Effinger für den verletzten Christian Öttl und Johannes Scheuerer für Marinell Schatz), gefährlich wurde, dann über seine rechte Seite mit Tobias Isemann. Niederroths linker Außenverteidiger Gökhan Chasim hatte jedenfalls mit dem Altomünsterer große Probleme, die erst im zweiten Abschnitt behoben wurden, als der Ex-Pipinsrieder Mestan Chasim die Seiten wechselte. Allein Isemanns Vorlagen fanden im Strafraum keine Abnehmer.

Im Gegensatz zum Donnerstag schaffte es diesmal Altomünsters Defensive, Niederroths Top-Leute aus dem Spiel zu nehmen. Johannes Scherm, der im Hinspiel mit dem TSV noch Katz' und Maus spielte, war bei Julius Wehrle fast über die gesamte Dauer abgemeldet. Ebenso die Angreifer Tobias Seethaler, Sebastian Rauth und der eingewechselte Lukas Obert, mit 15 Treffern Niederroths erfolgreichster Torschütze in der abgelaufenen Kreisliga-Saison. Wohlmuths Sonderlob verdiente sich Andreas Effinger, der den SVN-Hünen Seethaler komplett in Griff hatte.

Nach einer halben Stunde hatten die Gastgeber ihre erste Chance, Effingers Kopfball flog nach Johannes Grimms Flanke am langen Eck vorbei (31.). Bald darauf durfte Altomünster jubeln: Daniel Lex' Hereingabe verlängerte Wehrle mit dem Scheitel in die lange Ecke - 1:0 (39). Ein Treffer, der die Gastgeber beflügelte und Kräfte freisetzte. Wohlmut reagierte sofort, brachte mit Robert Mederer, der am Donnerstag krank passen musste, eine zusätzliche Offensivkraft ins Spiel. Er war auch mit Ausgangspunkt der nächsten guten Gelegenheit, aber Johannes Grimms Schuss von der Strafraumgrenze wurde von einem gelb-schwarzen Bein noch abgeblockt (41.).

Niederroth, das drei Tage zuvor noch so souverän auftrat, wackelte - und die Nervosität beim Kreisliga-Releganten wäre wohl noch größer geworden, hätte Pascal Reuter unmittelbar nach Wiederbeginn auf 2:0 gestellt (48.). Alleine vor Schlussmann Thomas Lindner zögerte der TSV-Kapitän zu lange, schoss den Ball, touchiert vom Lattenkreuz, drüber - was für eine Großchance. „Alto” setzte die Gäste, die zeitweilig von der Rolle waren, weiter unter Druck. Glück hatten die Gastgeber jedoch, als Maximilian Mauer bei einem Kopfball von Rauth goldrichtig stand und so den sicheren Ausgleich verhinderte (65.). Dann war Altomünster am Drücker, auch Wehrle scheiterte freistehend an Lindner, wieder wurde eine gute Möglichkeit leichtfertig vergeben. „Eine dieser Chancen mussten wir machen”, klagte Wohlmuth.

Sein Torhüter Jürgen Bauer hielt Altomünster im Spiel, als er Seethaler Querpass gerade noch vor den einschussbereiten Scherm und Rauth zu fassen bekam (79.). Denn im Gegenzug traf Reuter mit einem Kunstschuss von der linken Strafraumkante in den rechten oberen Winkel zum 2:0 (80.) und läutete somit eine spannende Schlussphase ein. Altomünster war drauf und dran, den Rückstand zu egalisieren, hätte Wehrle (81.) kurz nach dem 2:0 sein Visier im Niederrother Strafraum nicht zu hoch eingestellt. Doch das war Altomünsters letzte klare Möglichkeit. In der Schlussphase spielten die Gäste, die durch Scherm noch einen Schuss an die Unterkante zu verzeichnen hatten (89.), die Zeit clever herunter und retteten sich auf der letzten Rille zum Klassenerhalt in der Kreisliga.

„Die Mannschaft hat Moral gezeigt”, lobte Wohlmuth sein Team, auch wenn zunächst die Enttäuschung überwog. „Am Mittwoch”, versprach der frühere Verteidiger, „werden wir aber noch einmal alles raushauen.”

TSV Altomünster: Bauer - Lex (40. Robert Mederer), Effinger, Urbanczyk (84. Maier), Mauer (68. Benedikt Grimm) - Wehrle - Isemann, Scheuerer - Johannes Grimm - Reuter, Florian Mederer.

Tore: 1:0 Wehrle (39.), 2:0 Reuther (80.) - Schiedsrichter: Horne (Karlsfeld) - Zuschauer: 440. - Gelbe Karte: Wehrle, Mauer, Urbanczyk, Isemann, Reuter/Hartl, Schrall, Gökhan Chasim, Fellner Reuters Kunstschuss zum 2:0 läutet eine spannende Schlussphase ein


Von Herbert Walther
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