Erneut ging's am Römerweg in einer hektischen Endphase hoch her. Schlüsselszene war beim Stand von 1:1 in der 76. Minute die rote Karte für Christoph Stöttner nach einer Notbremse gegen Alexander Müller. Der VfR nutzte schon kurz darauf die Überzahl zum 2:1 durch den überragenden Rainer Meisinger nach Müller-Vorarbeit. Der Gastgeber kam aber noch einmal zurück: Spielertrainer Andreas Brysch köpfelte eine Kinzel-Ecke wuchtig zum 2:2 in den rechten Winkel (81.). Über den erneuten Ausgleich durften sich die Rot-Weißen aber nur kurz freuen. Dann traf der nachsetzende Cedric Sengl zum 3:2, nachdem Michael Fottner gegen Alexander Müller noch prächtig pariert hatte. Überhaupt hielt Fottner, der Stellvertreter von Stammkeeper Jürgen Dumbs (Schienbeinbruch), den BCA im zweiten Abschnitt mit einigen klasse Aktionen im Spiel. Sebastian Kinzel leistete sich in der 90. Minute am eigenen Strafraum ein böses Frustfoul gegen Müller und konnte heilfroh sein, dass ihm Schiedsrichter Florian Heilgemeir nur „Gelb” (und damit die „Ampelkarte”) und nicht „Rot” zeigte.

„Da waren wir drauf und dran, das Spiel ganz zu drehen, und dann kassieren wir den Platzverweis”, haderte Brysch, „das tut natürlich extrem weh.” Aber irgendwann, fand der Coach, müsse seine Mannschaft halt der dünnen Personaldecke und der fehlenden Qualität Tribut zollen. Seinen Spielern wollte Brysch keinen Vorwurf machen: „Wir haben alles probiert.”

Brysch stellte sich auch diesmal wieder im Mittelfeld auf, in der ersten Halbzeit sogar ziemlich weit vorne auf einer Höhe mit Kinzel. In dieser Position spielte der 31-Jährige einen blitzsauberen Pass auf Dominik Müller. Der war schon an VfR-Schlussmann Matthias Kollar vorbei, als Daniel Eisenhofer in letzter Instanz den Fuß dazwischenhielt (17.). Kollar war dann bei einem tückischen Kinzel-Freistoß auf dem Posten (23.). Tückisch war auch Meisingers ruhender Ball aus vierzig Metern nahe der linken Seitenlinie - allerdings mit fatalen Folgen für den BCA. Fottner glaubte, seine Vorderleute klärten den Freistoß. Aber die fühlten sich nicht zuständig. Der Ball sprang am Torraum auf und über den verdutzten Zerberus hinweg zum 0:1 ins Netz (36.). Meisinger war Dreh- und Angelpunkt der Donaustädter; nahezu alle Angriffe liefen über den Ex-Eichstätter. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff machte auch noch VfR-Stürmer Mathias Weber von sich reden. Sein 25-m-Freistoß klatschte an die Latte.

Freistoß kann ich auch, dachte sich Kinzel nach einer Stunde und zwirbelte die Kugel aus 22 Metern über die Mauer zum 1:1 ins rechte Eck. Zu diesem Zeitpunkt hatte Fottner schon zwei Mal ganz famos das 0:2 verhindert bei Meisinger Gewaltschuss (48.) und Webers Versuch (50.). Die beste Adelzhausener Kombination der Auseinandersetzung über Brysch und Kinzel brachte Kapitän Christoph Mahl nicht zu einem erfolgreichen Abschluss (72.); dem Publikum am Römerweg gefiel's gleichwohl. Der BCA schien auf einem trefflichen Weg, das Geschehen an sich zu reißen, als sich Stöttner gegen den enteilten Alex Müller nur regelwidrig zu helfen wusste.

BC Adelzhausen: Michael Fottner - Stöttner, Götz, Kistler - Mahl, Schulz, Schuch, Michael Dumbs (58. Kügle) - Brysch, Kinzel - Müller.

VfR Neuburg: Kollar - Redl, Bader, Eisenhofer, Uhle, - Klink, Sengl - Müller, Meisinger, Huber (74. Heckl) - Weber (68. Sladkowski).

Tore: 0:1 (36.) Meisinger, 1:1 (60.) Kinzel, 1:2 (78.) Meisinger, 2:2 (81.) Brysch, 2:3 (84.) Sengl. - Schiedsrichter: Heilgemeir (Augsburg). - Z.: 250. - Gelb-Rot: Kinzel (90.). - Rot: Stöttner (76.). Nach Frustfoul ist Kinzel mit der „Ampelkarte” bestens bedient