Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.03.2017 12:00

Aufstiegsderby in Dachau: FCP bei 1865 unter Druck

Der FCP wird versuchen,   die Kreise von TSV-Spielmacher Qendrim Beqiri (Mitte) zu stören, so wie es in dieser Hinspielszene Sebastian Mitterhuber (links) und Junis Ibrahim gelang. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Der FCP wird versuchen, die Kreise von TSV-Spielmacher Qendrim Beqiri (Mitte) zu stören, so wie es in dieser Hinspielszene Sebastian Mitterhuber (links) und Junis Ibrahim gelang. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Der FCP wird versuchen, die Kreise von TSV-Spielmacher Qendrim Beqiri (Mitte) zu stören, so wie es in dieser Hinspielszene Sebastian Mitterhuber (links) und Junis Ibrahim gelang. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Der FCP wird versuchen, die Kreise von TSV-Spielmacher Qendrim Beqiri (Mitte) zu stören, so wie es in dieser Hinspielszene Sebastian Mitterhuber (links) und Junis Ibrahim gelang. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Der FCP wird versuchen, die Kreise von TSV-Spielmacher Qendrim Beqiri (Mitte) zu stören, so wie es in dieser Hinspielszene Sebastian Mitterhuber (links) und Junis Ibrahim gelang. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Wer gewinnt, hat im Aufstiegsrennen gute Karten, wer verliert, kann schon an diesem Wochenende von den Verfolgern TSV Schwabmünchen (37) und SV Heimstetten (36) überholt werden. Beide Teams stehen unter Druck: Am vergangenen Wochenende mussten sich beide mit einem Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlte, zufrieden geben - Dachau in Heimstetten (2:2), Pipinsried gegen Pullach (0:0).

Insofern klingt Pipinsrieds Präsident Konrad Höß ungewohnt bescheiden, wenn er sagt: „Mit einem Punkt wäre ich schon zufrieden.” Natürlich hat er dabei den famosen 3:1-Hinspielsieg seiner Truppe im Auge - im direkten Vergleich hätten die Gelb-Blauen bei einem Remis die besseren Karten. Darauf will sich sein Manager Roman Plesche jedoch nicht einlassen. Der Allgäuer sagt klipp und klar: „Wir wollen gewinnen.” Marcel Richter, der Abteilungsleiter der Amperstädter, hat dasselbe Ziel: „Natürlich wollen wir zu Hause siegen.”

Der heutige Vergleich wird daher vom Kampf geprägt sein, dafür sorgen schon die Platzverhältnisse. Richter meinte gestern: „Für die Jahreszeit ist unser Rasen ganz okay. Hacke, Spitze ist aber nicht empfehlenswert.” Zumal es nass werden soll, die BR-Wetterkarte sagte für die Mittagszeit fünf Liter Regen pro Quadratmeter voraus.

Daher prophezeit Plesche: „Unser gewohntes Spiel werden wird nicht aufziehen können.” Statt der üblichen Kombinationen bis zum Torraum wird man viele weite Pässe zu sehen bekommen. Zwei Akteure stehen dabei im Mittelpunkt: FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler sowie TSV-Regisseur Qendrim Beqiri. Der 26-Jährige war laut Augenzeuge Höß gegen Heimstetten „der beste Mann auf dem Platz.” Ein Kompliment, das der FCP-Boss seinem ehemaligen Spieler (Saison 2008/09) am Rande des Pullach-Spiels auch persönlich machte. „Qendrim hat sich gefreut und ist um fünf Zentimeter gewachsen”, erinnert sich Höß mit einem Augenzwinkern. Richter schmunzelt nur, als er die Anekdote hört: „Wenn der Konrad so etwas sagt, weiß man, welche Motive ihn antreiben.”

Personalnot kann das eigentlich nicht sein, die Hürzeler-Truppe ist mit einem hervorragenden Mittelfeld ausgestattet. Heute werden allerdings Philip Grahammer und Junis Ibrahim fehlen - sie sind beruflich verhindert. Emre Arik wartet zudem weiterhin auf ein Urteil nach seiner roten Karte in Unterföhring; der Pipinsrieder Präsident hat einen BFV-Beobachter aufgetan, der die strittige Szene zwischen Arik und seinem Gegenspieler im Blickfeld hatte und gesagt haben soll: „Da war doch gar nichts.”

Das Dachauer Team um den Ex-Löwen Fabian Lamotte muss weiterhin auf die verletzten Fabian Negele, Alexander Weiß, Sebastian Brey und Julian Maurer verzichten. Florian Wolf (Sehnenverletzung) wäre am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen, erzählt Richter: „Ein Einsatz gegen Pipinsried kommt aber zu früh.”

Doch wenn man sich die Bank der Amperstädter am vergangenen Wochenende anschaut, erscheint es dennoch wahrscheinlich, dass sich der lange Stoßstürmer dort hinsetzen wird - für ein Tor ist der 31-Jährige immer gut, selbst wenn er nur fünf Minuten am Geschehen teilnimmt.

Wie der FCP heute ins Rennen geht, ließ Plesche gestern offen: So antwortete er auf die Frage, ob sich die Fans auf die Doppelspitze Atdhedon Lushi (zwei Treffer im Hinspiel) und Serge Yohoua freuen können, nur mit einem beredten Schweigen. Ebenso reagierte der Manager auf die Vermutung, dass gegen den durchschnittlichen Dachauer Sturm (39 Tore in 23 Spielen) keine Fünferkette wie gegen Pullach (49/24) notwendig sein wird. Überhaupt verfügt der FCP über die zweitbeste Abwehr der Liga (27 Gegentore in 22 Spielen), nur Kirchanschöring hat eine bessere Quote (23/24). Daher ist zu erwarten, dass Hürzeler heute zu einer Viererkette zurückkehrt. Doch auch eine Dreierreihe wäre ihm zuzutrauen, kombiniert mit dem Versuch, mittels der Mittelfeld-Überzahl schon in der Anfangsphase zu einem Torerfolg zu kommen. Dazu wären freilich zwei Stürmer notwendig und die könnten nach Lage der Dinge eigentlich nur Lushi und Yohoua heißen - auch wenn Plesche eine Nebelkerze wirft: „Juricev hat sehr gut trainiert.”

Richter und Plesche sind sich indes in einem einig: „Heute entscheidet der Kampfeswille.” Der Dachauer Vordenker erwartet sogar „ein hitziges Match”. Angesichts der Regenprognosen fährt er fort: „Wer sich am schnellsten mit den Umständen zurechtfindet, wird als Sieger vom Platz gehen.”

Marcel Richter hofft auf eine große Kulisse, ebenso wie Konrad Höß. Der FCP-Zampano meint sogar: „Wer sich für gehobenen Fußball interessiert, muss heute ins Stadion kommen.” Obwohl er nicht an den Einnahmen partizipiert. Ariks Platzverweis noch nicht verhandelt


Von Heribert Oberhauser
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