Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 04.03.2017 12:00

FCP in Unterföhring: ein Endspiel zum Auftakt

Kämpft um seinen Stammplatz:   Co-Trainer Sebastian Mitterhuber (rechts), links sein Konkurrent Emre Arik, dazwischen Aindlings Moritz Buchhart.	Foto: Horst Kramrer (Foto: Horst Kramrer)
Kämpft um seinen Stammplatz: Co-Trainer Sebastian Mitterhuber (rechts), links sein Konkurrent Emre Arik, dazwischen Aindlings Moritz Buchhart. Foto: Horst Kramrer (Foto: Horst Kramrer)
Kämpft um seinen Stammplatz: Co-Trainer Sebastian Mitterhuber (rechts), links sein Konkurrent Emre Arik, dazwischen Aindlings Moritz Buchhart. Foto: Horst Kramrer (Foto: Horst Kramrer)
Kämpft um seinen Stammplatz: Co-Trainer Sebastian Mitterhuber (rechts), links sein Konkurrent Emre Arik, dazwischen Aindlings Moritz Buchhart. Foto: Horst Kramrer (Foto: Horst Kramrer)
Kämpft um seinen Stammplatz: Co-Trainer Sebastian Mitterhuber (rechts), links sein Konkurrent Emre Arik, dazwischen Aindlings Moritz Buchhart. Foto: Horst Kramrer (Foto: Horst Kramrer)

Pipinsrieds Manager Roman Plesche spielt die Bedeutung der Partie dennoch herunter: „Egal, wie wir in Unterföhring abschneiden - die Saison ist damit noch nicht vorbei. Wir haben danach noch 13 weitere Spiele zu bestreiten, in denen man alles gewinnen oder alles verlieren kann.”

Das Match wird auf dem Rasenplatz der Unterföhringer Sportanlage an der Bergstraße ausgetragen. So zumindest bestätigte es gestern Andreas Pummer, der Trainer der Münchner Vorstädter, gegenüber unserer Zeitung.

„Eine gute Botschaft”, freut sich Pipinsrieds Präsident Konrad Höß, „zwei so gute Mannschaften in einen Kunstrasen-Käfig zu sperren, wäre auch eine Schande.”

Sein Manager Roman Plesche und Trainer Fabian Hürzeler sehen die Entscheidung, die wohl die Stadt Unterföhring getroffen hat, gelassen: „Klar, spielen wir lieber auf echtem Rasen”, äußert sich Plesche, „aber wir hatten eine sehr gute Vorbereitung auf Kunstrasen absolviert, hätten daher auch mit einer anderen Entscheidung leben können.”

Wer morgen die gelb-blauen Farben beziehungsweise himmelblauen Auswärtsfarben des Dorfklubs vertreten wird, daraus machten Hürzeler und Plesche gestern noch ein Geheimnis. „Am Donnerstag waren wieder 21 Mann im Training, alle sind fit.”

Nur Philipp Steinhart und Almir Hasanovic seien noch angeschlagen. Zudem muss Atdhedon Lushi ein letztes Mal wegen seiner Rotsperre aussetzen. Das Grundgerüst der Anfangself stünde fest, so Plesche. „Auf zwei oder drei Positionen wird es jedoch Überraschungen geben”, macht der Manager die Sache spannend. Er weiß freilich auch: „Der eine oder andere, der sich in der Startelf erwartet hätte, wird enttäuscht sein.” Einer, den es treffen könnte, ist Serge Yohoua. Auf die Frage, wie fit der Ivorer sei, antwortet Plesche ausweichend: „Es schaut ganz gut aus bei ihm. Was man dann macht, wird man sehen.”

Ähnlich sieht es wohl mit dem Manchinger Neuzugang Josip Juricev aus, der in die vereinsinterne Kritik ob seiner Leistungen in den Testspielen gekommen ist. Doch wer den Kroaten einmal auf einem großen Grün agieren sah, weiß, dass dessen Fähigkeiten auf einem Plastikteppich nicht zur Geltung kommen können. Ein anderer prominenter Härtefall könnte Co-Trainer Sebastian Mitterhuber sein: Der gebürtige Pfaffenhofener gab in den vergangenen Wochen den „Ersatz-Hürzeler” - das heißt, er stand fast immer nur in jenen Phasen auf dem Feld, in denen sein Chef pausierte.

Beim FCU scheint die Lage entspannter. „Klar wollen wir nach oben, haben aber keinen Druck”, berichtet Pummer. Zumal die Frage, wo die Mannschaft aus der nördlichen Münchner Peripherie im Falle eines Aufstiegs ihre Regionalliga-Partien bestreiten könnte, noch offen ist. Die Parkplatzsituation an der Bergstraße ist ähnlich beengt wie bei den Pullachern. „Doch unser Präsident Franz Faber arbeitet an einer Lösung”, sagt Pummer und orakelt: „Das Licht steht mehr auf Grün als auf Rot.” Ihn selber betrifft die Ampelfarbe allerdings nicht mehr, er wechselt - wie mehrfach berichtet - im Sommer zum hoch ambitionierten Landesligisten Türkgücü Ataspor München. „Dort werden hervorragende Strukturen aufgebaut”, schwärmt der 34-Jährige. Aber nur kurz, denn er will sich in den kommenden Wochen voll auf seinen Job in Unterföhring konzentrieren: „Hier habe ich acht tolle Jahre verbracht.” Sein Nachfolger wird heute neben ihm auf der Bank sitzen: Thomas Seethaler. Der 46-jährige Angestellte eines Geldinstituts hatte sich beim SV Nord Lerchenau den Ruf eines „Bezirksliga-Vulkans” erarbeitet. „Seethalers Organ konnte man noch im benachbarten Feldmoching hören”, erinnert sich ein professioneller Stadion-Hopper.

Das Interesse der Pipinsrieder Fans wird sich heute jedoch vor allem auf den Auftritt ihres langjährigen Lieblings Arthur Kubica richten, der vor Saisonbeginn zu den Münchner Vorstädtern wechselte und dort zwei Tore in 14 Partien schoss (und dabei siebenmal ein- oder ausgewechselt wurde). Pummer gibt sich sybillinisch: „Arthur hat einige Trainingseinheiten wegen Wehwehchen verpasst. Ich hoffe, dass er spielen kann.” Pipinsrieder Dauergäste erinnern sich freilich sehr gut, dass der Edeltechniker das winterliche Üben nie besonders schätzte.

Eine Eigenheit, die FCP-Boss Konrad Höß durchaus tolerierte, schließlich hält er seit jeher Training für „überbewertet”. Gestern gab der 76-Jährige folgenden doppeldeutigen Satz zu Protokoll: „Noch nie hat ein Pipinsrieder Team eine derartig intensive Vorbereitung absolviert. Heute werden wir sehen, was dabei herausgekommen ist.” 21 Spieler waren am Donnerstag im Training


Von Heribert Oberhauser
north