Seit dem Wochenende hat die Vereinsführung des Fußball-Bezirksligisten Gewissheit. Bryschs Einlassungen in letzter Zeit hatte der aufmerksame Zuhörer aber ohnehin schon irgendwie entnehmen können, dass es für den 30-Jährigen an der A8 nicht weitergehen wird. „Es ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören”, erklärte Brysch gestern gegenüber der Aichacher Zeitung, „ich bin mit Adelzhausen gleich aufgestiegen und jetzt haben wir uns in zwei Jahren in der Bezirksliga etabliert.” Der Verein und die Spieler hätten ihm die Arbeit aber auch „einfach gemacht”, ergänzt der Oberpfälzer.

„Der Aufstieg war das Ziel, als wir vor drei Jahren Brysch verpflichtet haben”, blickt BCA-Abteilungsleiter und -Torhüter Jürgen Dumbs zurück. Brysch sei, nachdem er einen Achillessehnenriss auskuriert hatte, zum „Schlüsselspieler” in der Defensive geworden. Die dreijährige Amtszeit sei für den Trainer wie auch für den Verein „nahezu perfekt” gewesen.

Die Adelzhausener können den Schritt ihres Übungsleiters nachvollziehen. „Er ist bei uns am Maximum angekommen und will einfach mit einer anderen Mannschaft noch einmal ähnlich erfolgreich sein”, sagt Jürgen Dumbs, der überzeugt ist, dass es für Brysch nur sportliche Gründe für den Abschied gibt: „Er hat ja über den Verein, die Mannschaft und das Umfeld nur positiv gesprochen.” Neben Brysch wird auch Andy Dumbs, Jürgens älterer Bruder, nach zehn Jahren als Co-Trainer aufhören.

„Die Lücke zu schließen, wird nicht einfach”, weiß Jürgen Dumbs. Andererseits sieht er auch die Chance für einen kleinen Umbruch, denn die Adelzhausener „Erste” sei etwas in die Jahre gekommen.

Der BCA muss aber nicht nur den Vorarbeiter ersetzen, sondern mit Sebastian Kinzel auch einen treffsicheren Angreifer (24 Tore in der vergangenen Saison, elf in der aktuellen). Brysch stellte gestern klar, dass Kinzel die Rot-Weißen zusammen mit ihm verlassen werde. Die beiden sind beste Freunde, gleichsam unzertrennlich. „Kinzel ist meinetwegen nach Adelzhausen gekommen, und wir werden auch gemeinsam wieder gehen. Wir bleiben in den nächsten Jahren beieinander.”

Es sei die „Überlegung wert”, ob Kinzel, inzwischen auch schon 28, bei der nächsten Station des Tandems als Co-Trainer anheuert, meint Brysch. Er wird jetzt jedenfalls erst einmal den Markt sondieren und schauen, „ob etwas Interessantes dabei ist”.

Wer weiß, vielleicht landet der gebürtige Regensburger zusammen mit Kinzel wieder beim BC Aichach, mit dem die beiden in der Bayernliga eine fabelhafte Zeit hatten, ehe Präsident Volker Weingartner das Geld ausging. Für den Ex-Drittligakicker der SpVgg Unterhaching (54 Einsätze) wär's zumindest praktisch. Brysch, der mit Frau und kleinem Kind in Aichach Nord wohnt, könnte zu Fuß zu den Trainingsplätzen an der Paar gehen.

Frank Burghart, der Sportliche Leiter des Ballspiel-Clubs, will von derartigen Spekulationen (noch) nichts wissen. Erst einmal müsse mit dem aktuellen BCA-Coach Christian Seidel über dessen Zukunft gesprochen werden. Dass Brysch und Kinzel für den BCA „zwei Granaten” wären, stehe außer Frage. „Aber können wir uns die beiden auch leisten?”, gibt Burghart zu bedenken. Die Unzertrennlichen könnten ein Thema für den BCA werden