Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.11.2016 12:00

FC Pipinsried gegen TSV Bogen: Ein schmutziger „Dreier” soll her - egal wie

Zählt zu denen, die vom Ball nie genug bekommen  : FCP-Flügelmann Arbnor Segashi (rechts). Kotterns Stefan Lieber bleibt nur das Nachsehen. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zählt zu denen, die vom Ball nie genug bekommen : FCP-Flügelmann Arbnor Segashi (rechts). Kotterns Stefan Lieber bleibt nur das Nachsehen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zählt zu denen, die vom Ball nie genug bekommen : FCP-Flügelmann Arbnor Segashi (rechts). Kotterns Stefan Lieber bleibt nur das Nachsehen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zählt zu denen, die vom Ball nie genug bekommen : FCP-Flügelmann Arbnor Segashi (rechts). Kotterns Stefan Lieber bleibt nur das Nachsehen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zählt zu denen, die vom Ball nie genug bekommen : FCP-Flügelmann Arbnor Segashi (rechts). Kotterns Stefan Lieber bleibt nur das Nachsehen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Nicht unbedingt, weil er auf Einnahmen verzichten muss - schließlich geht am 17. Dezember die legendäre gelb-blaue Weihnachtsfeier beim Lamplwirt über die Bühne, mit der Versteigerung eines gelb-blauen Christbaums, sondern weil viele Fans den Trubel vermissen werden. „Der Unterhaltungswert vom Fußball ist nach wie vor enorm hoch”, sagt der FCP-Boss nicht ohne Stolz. Klar, dass er nicht nur den Unterhaltungswert seiner Truppe meint, sondern auch den Entertainment-Faktor, mit dem er selbst die Szene seit Jahrzehnten versorgt.

Auf ein großes Fußballfest sollten sich die Zuschauer am Sonntag aber wohl nicht einstellen, auch wenn Höß die CD mit den schönsten Weihnachtsliedern ausgegraben hat und seine Gattin mit ihrem Team Glühwein ausschenken wird. „Es geht jetzt nicht mehr um einen Schönheitspreis, sondern nur noch ums Gewinnen”, bekennt stattdessen Plesche. „Ein schmutziger Dreier muss her, egal wie.”

Einfach wird die Aufgabe nicht, da ist sich der Kemptener sicher. Weniger, weil er die sportlichen Künste der Niederbayern fürchtet, sondern weil seiner Truppe allmählich der Saft auszugehen droht.

So fehlten beim Dienstagstraining die Dauerverletzten Philip Grahammer, Junis Ibrahim, Tobias Heinzinger, Denny Herzig, Serge Yohoua sowie der gesperrte Atdhedon Lushi, aber auch unerwarteterweise Qemajl Beqiri, Almir Hasanovic, Thomas Schreiner, Gianluca Simari, Ludwig Steinhart und Ersatz-Torhüter Georgios Blantis. Der eine oder andere vielleicht auch, weil er sich zum Winter in sportlicher Hinsicht verändern möchte. Denn dass Plesche auf der Suche nach Verstärkungen ist, pfeifen die Spatzen schon von den Pipinsrieder Dächern.

Umso mehr lobt der Manager seine Stammkräfte, die bei Wind und Wetter auftauchen und sich eher darüber beschweren, dass sie nur zweimal trainieren dürfen: Markus Achatz, Thomas Berger, Maximilian Ettner, Marco Krammel, Dennis Liebsch, Ruben Popa, Arbnor Segashi, Ünal Tosun und Tormann Thomas Reichlmayr. Sowie natürlich die beiden Spielertrainer Fabian Hürzeler und Sebastian Mitterhuber. Die morgige Startelf wird mit diesem Kreis wohl ziemlich identisch sein.

Es ist nur ein schwacher Trost für die Pipinsrieder, dass die Bogener Reihen ebenfalls mehr Lücken als einsatzfähige Stammspieler aufweisen. Dennoch haben die abstiegsbedrohten Niederbayern in den vergangenen Wochen eine eindrucksvolle Serie hingelegt. Vier Siege aus den letzten sechs Spielen, darunter ein 1:0-Erfolg im immens wichtigen Lokalderby gegen die DJK Vilzing, sowie drei Auswärtssiege in Hankofen, Ismaning und Wolfratshausen stehen zu Buche - alles Teams, gegen die sich die Hürzeler-Truppe enorm schwer getan hatte. Nur bei ihrer jüngsten 1:4-Niederlage in Sonthofen machten die Rautenstädter keine gute Figur. So zumindest hörte es Plesche aus den Reihen der Oberallgäuer.

Morgen wird wohl die Bogener Sturmspitze Nico Beigang ihre Abschiedsvorstellung im Rautendress geben: Der 34-Jährige wird demnächst in der Dachauer Bereitschaftspolizei-Kaserne einrücken, um sich einen späten Berufswunsch zu erfüllen. Da der Familienvater aber in Regensburg lebt, kommt für ihn ein Engagement in der Dachauer Region wohl nicht infrage.

Die Bogener klingelten am Donnerstag sicherheitshalber noch einmal bei Konrad Höß an, um sich zu vergewissern, dass die Partie am Sonntag über die Bühne gehen wird. „Einhundertprozentig”, bekräftigte dieser erst gegenüber den Niederbayern und am Freitag gegenüber unserer Zeitung. „Der Platz ist in einem Topzustand! Ich habe schließlich jeden Tag daran gearbeitet.” Wohl einer der Gründe, warum der 75-Jährige bedauert, dass er nun drei Monate auf den Trubel an der Reichertshausener Straße verzichten muss.


Von Tanja Marsal
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