Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.10.2016 12:00

Vor Hit in Vilzing: FCP-Boss Höß erklärt Aufstieg als Ziel

Wollen heute die „Herbst-Aufstiegsmeisterschaft”   bejubeln: (von links) Markus Achatz, Arbnor Segashi, Ünal Tosun und Fabian Hürzeler - hier nach Achatz' Kopfballtreffer gegen Wolfratshausen.	Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Wollen heute die „Herbst-Aufstiegsmeisterschaft” bejubeln: (von links) Markus Achatz, Arbnor Segashi, Ünal Tosun und Fabian Hürzeler - hier nach Achatz' Kopfballtreffer gegen Wolfratshausen. Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Wollen heute die „Herbst-Aufstiegsmeisterschaft” bejubeln: (von links) Markus Achatz, Arbnor Segashi, Ünal Tosun und Fabian Hürzeler - hier nach Achatz' Kopfballtreffer gegen Wolfratshausen. Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Wollen heute die „Herbst-Aufstiegsmeisterschaft” bejubeln: (von links) Markus Achatz, Arbnor Segashi, Ünal Tosun und Fabian Hürzeler - hier nach Achatz' Kopfballtreffer gegen Wolfratshausen. Foto: Kramer (Foto: Kramer)
Wollen heute die „Herbst-Aufstiegsmeisterschaft” bejubeln: (von links) Markus Achatz, Arbnor Segashi, Ünal Tosun und Fabian Hürzeler - hier nach Achatz' Kopfballtreffer gegen Wolfratshausen. Foto: Kramer (Foto: Kramer)

Das Wortungetüm ist deshalb nötig, weil es auch einen richtigen Herbstmeister gibt, den SV Pullach (36 Punkte). Doch weil sich die Kicker vom Isarhochufer wegen ihrer unzureichenden Infrastruktur nicht für die vierte Spielklasse qualifizieren können, darf der Vizemeister zu Saisonende ohne Relegationsumweg in die Regionalliga vorrücken (sofern die Pullacher ihren Durchmarsch fortsetzen).

Plesche fände diese „kleine Herbstmeisterschaft” zwar gut, wichtiger ist ihm allerdings, dass der FCP den direkten Aufstiegsplatz zum Jahresabschluss einnimmt und als Favorit überwintern kann.

Aber dazu sollte Pipinsried das heutige Match in der Oberpfalz gewinnen. Selbst wenn es möglicherweise auf Kunstrasen ausgetragen wird. Höß berichtet: „Der Vilzinger Abteilungsleiter Karl Wanninger hat mich am Donnerstag angerufen und uns empfohlen, Kunstrasen-Schuhe einzupacken.” In der Oberpfalz habe es in den letzten Tagen wohl heftig geschüttet, die DJK-Verantwortlichen könnten daher ein Duell auf echtem Grün nicht garantieren, erzählt der Pipinsrieder Vereinschef. „Eine faire Geste”, lobt Höß. Denn laut BFV-Statuten muss ein gastgebender Klub derlei nicht ankündigen. Interessant ist das Ganze dennoch: Vor einigen Wochen mussten die Spieler des FC Ismaning unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren, weil der Hauptplatz im edlen Manfred-Zollner-Stadion zehn Minuten vor Spielbeginn für unbespielbar erklärt wurde (die Ismaninger gewannen das Nachholspiel unter der Woche dennoch mit 1:0).

Markus Achatz, Denny Herzig und Popa werden sich noch mit Grauen an ihr letztes Gastspiel in der Oberpfalz erinnern. Vor ziemlich genau zwölf Monaten gingen sie mit ihren Kameraden in Vilzing 1:4 unter. Die Truppe von DJK-Coach Uli Karmann setzte das Team des damaligen FCP-Übungsleiters Bernd Weiß ab der ersten Minute gewaltig unter Druck; schon nach einer Viertelstunde führten die Hausherren mit 2:0 - nach dicken Abwehrpatzern ihrer Gäste. Und auch beim Hinspiel hatte sich der Dorfklub mit einem (glücklichen) 1:1 begnügen müssen. Überhaupt konnten die Gelb-Blauen in den drei gemeinsamen Bayernliga-Jahren noch nie einen „Dreier” gegen die Gelb-Schwarzen erringen.

Ist Vilzing daher so etwas wie ein doppelter Angstgegner? Im Dachauer Hinterland mag man davon nichts hören, zumal das Team in den vergangenen Jahren mehrere Häutungen durchgemacht hat. Die drei einzigen Pipinsrieder, die einen Großteil dieser Partien bestritten haben, werden heute sowieso fehlen: Kapitän Thomas Berger (Gehirnerschütterung), Philip Grahammer (Blinddarm-OP) und natürlich Serge Yohoua (Meniskus). Außerdem sitzt Gianluca Simari sein drittes letztes Rotsperrenspiel ab. Und aus beruflichen Gründen reist auch der jüngst wieder erblühte Junis Ibrahim nicht mit in den Chamer Ortsteil.

„Wir müssen auf eine halbe Mannschaft verzichten”, klagt Plesche, „darunter Leistungsträger wie Thomas Berger, die eigentlich nicht zu ersetzen sind.” Da andererseits Dennis Liebsch wieder genesen ist, könnte es sein, dass Arbnor Segashi auf der linken Außenbahn nach vorne rutscht und Ludwig Steinhart dessen Pendant auf der rechten Seite gibt. Plesche ist allerdings auch voll des Lobes über den Trainingseifer von Thomas Schreiner. Zu Popa fällt dem Allgäuer ein: „Ruben macht immer unheimlichen Druck, wenn er reinkommt.” Der kleine Rumäne scheint sich inzwischen mit seinem Jokerdasein abgefunden zu haben. Plesche begründet: „Wenn die Mannschaft gut spielt und gewinnt, können die Spieler, die draußen sitzen, eigentlich keine Ansprüche stellen.” Er sagt aber auch: „Rotation ist enorm wichtig, um alle bei Laune zu halten.” Plesche geht jedenfalls davon aus, dass sich das Team heute „voll reinhängen” wird.

Die Partie wird übrigens von Michael Hofbauer geleitet. Ein Referee, auf den Konrad Höß gar nicht gut zu sprechen ist. Im April leitete der 41-Jährige das Spiel zwischen dem FCP und dem SVP, Hofbauer ließ damals fünf Minuten nachspielen und verhängte einen (berechtigten) Elfmeter gegen die Pipinsrieder, der dem Dorfklub zwei Punkte kostete. Höß sagte gestern: „Da hat Hofbauer keinerlei Fingerspitzengefühl bewiesen.” Im April grollte der FCP-Boss sogar: „Der pfeift bei uns kein Spiel mehr.” Höß wird Hofbauer heute aber nicht auf die Finger schauen können, auf Auswärtsreisen lässt sich der Pipinsrieder Präsident bekanntlich von seinem „Vize” Roland Küspert vertreten. FCP ist gegen die Oberpfälzer noch sieglos


Von Herbert Walther
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