Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.10.2016 12:00

Alles wie gehabt an der Iller - Aindling verliert wieder

Lukas Wiedholz   (rechts) hatte mit seiner Mannschaft in Illertissen nach der Pause kaum noch etwas zu bestellen. Am Ende fiel die Aindlinger Niederlage mit 1:4 sogar noch deftig aus. 	Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Lukas Wiedholz (rechts) hatte mit seiner Mannschaft in Illertissen nach der Pause kaum noch etwas zu bestellen. Am Ende fiel die Aindlinger Niederlage mit 1:4 sogar noch deftig aus. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Lukas Wiedholz (rechts) hatte mit seiner Mannschaft in Illertissen nach der Pause kaum noch etwas zu bestellen. Am Ende fiel die Aindlinger Niederlage mit 1:4 sogar noch deftig aus. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Lukas Wiedholz (rechts) hatte mit seiner Mannschaft in Illertissen nach der Pause kaum noch etwas zu bestellen. Am Ende fiel die Aindlinger Niederlage mit 1:4 sogar noch deftig aus. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Lukas Wiedholz (rechts) hatte mit seiner Mannschaft in Illertissen nach der Pause kaum noch etwas zu bestellen. Am Ende fiel die Aindlinger Niederlage mit 1:4 sogar noch deftig aus. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)

Für den TSV ist es die erste Auswärtsniederlage der Saison. FVI-Trainer Thomas Lemke ist sehr zufrieden mit seiner Elf, vor allem mit der zweiten Halbzeit, findet aber, der Sieg sei „ein Tor zu hoch” ausgefallen. Illertissen hat sein Ziel, Aindling in der Tabelle zu überholen, erreicht.

Lemkes Kollegen Roland Bahl kümmerte es hinterher überhaupt nicht, dass Aindling jetzt nur noch Vierter ist. Der TSV-Trainer begann auf der Tartanbahn, die herbe Pleite aufzuarbeiten. „Ich weiß auch nicht, aber wir sind vom Körperlichen und vom Kopf her zurzeit bei weitem nicht mehr da, wo wir einmal waren”, sinnierte er und schob ernüchtert nach: „Heute hat man deutlich gesehen, dass wir keine Spitzenmannschaft sind.”

Illertissen brauchte nicht einmal seinen besten Torschützen Alex Nollenberger (zwölf Treffer), der in der „Ersten” für eine halbe Stunde eingewechselt wurde, um den Gast in die Knie zu zwingen. Das erledigte in weiten Teilen der zweite Perspektivspieler in Lemkes Team, Maurice Strobel. Auch vor dem 20-Jährigen hatte Bahl im Vorfeld gewarnt. Trotzdem erzielte Strobel die ersten zwei Illertissener Tore, bei denen die Aindlinger allerdings Pate standen. Vor dem 0:1 (22.) verursachten Florian Peischl und MichaelHildmann in Uneinigkeit (Bahl: „Die waren nicht hundertprozentig bei der Sache”) eine Ecke. Simon Knauer köpfte die Hereingabe ausgerechnet vor die Füße von Strobel, der aus zwanzig Meter direkt abzog. Der Ball kam von der Latte hinter der Torlinie zu Boden, wie Schiedsrichter-Assistent Michael Hintermaier seinem Chef Alexander Meier signalisierte. Vor dem 1:2 unmittelbar vor dem Pausenpfiff leistete sich Daniel Deppner einen verhängnisvollen Ballverlust, Hildmann unterschätzte zudem im Abwehrzentrum die folgende Flanke von Marco Kurz, worauf sich der dahinter lauernde Strobel mit einem satten Schuss ins linke Eck bedankte. „Das sind zwar alles nur Kleinigkeiten, aber in der Summe sind sie entscheidend”, meinte Bahl.

Aindling hatte eine einigermaßen passable Phase nach Knauers Ausgleich in der 25. Minute. Der Schlaks hatte einen Freistoß von nahe der linken Strafraumkante über die Mauer hinweg ins vordere Ecke platziert. FVI-Schlussmann Valentin Krimmel schaute dabei ziemlich verdutzt drein. „Aber dann hätte Knauer mit seiner Doppelchance das 2:1 machen müssen”, haderte Bahl. Als der bis an die Sechzehnergrenze aus seinem Kasten rennende Krimmel Hildmanns Freistoß aus dem Mittelkreis nicht festhielt, durfte Knauer aus zwölf Metern zwei Mal aufs Tor schießen. Beide Male rettete Tim Voß vor der Linie (43.). „Wer eine Spitzenmannschaft sein will, muss solche Chancen verwerten”, wetterte Bahl. Statt 2:1 hieß es fast im Gegenzug 1:2. Für Knauer stand der Kasten noch einmal scheunentorweit offen. Nach Krimmels missratenem Zuspiel auf Simon Allgaier schoss Knauer weit drüber, allerdings von rechts außen und aus dreißig Metern (38.).

Nach einer Stunde investierte Bahl mit der Hereinnahme von Daniel Ritzer und Matthias Steger für Johannes Raber und Mathias Jacobi in die Offensive. Nach Knauer-Vorlage hatte Steger alsbald Aindlings beste Chance des zweiten Durchgangs. Steger trat den Ball zwar an Krimmel vorbei, aber dahinter stand noch Simon Fischäß (62.). Bei den Aindlingern lag fortan vieles im Argen. Typisch dafür war, als sich Patrick Modes und Deppner im Mittelfeld im Weg standen. „Unser Aufbauspiel war in der zweiten Halbzeit katastrophal”, moserte Bahl. Spielbetriebsvorsitzender Josef Kigle warf der Mannschaft vor, nicht entschlossen in die Zweikämpfe gegangen zu sein.

Es war für die Rothemden nicht mehr als eine glückliche Fügung, gegen nun immer stärker aufspielende Illertissener bis zur 81. Minute zumindest auf dem Papier im Geschäft zu bleiben. Erst dann erzielte Simon Allgaier nach Simon Krumpschmids Zuliefererdienst das 3:1. Rechtsaußen Krumpschmid war der mit Abstand Kleinste auf dem Geviert, von der Leistung her aber einer der Größten. Um Aindlings Dilemma nach der Pause zu komplettieren, grätschte Ritzer eine Flanke des ebenfalls noch für Deppner eingewechselten Johannes Putz am Pfosten vorbei (84.). Mit der finalen Aktion der Begegnung musste der TSV sogar noch ein viertes Gegentor durch Kurz quittieren (90.+2). So klar war noch keine der bisherigen drei Niederlagen in Illertissen ausgefallen.

FV Illertissen 2: Krimmel - Böck, Fischäß, Voß, Simon Allgaier - Zweifel - Krumpschmid, Strobel (87. Herbst), Lorenz (56. Raphael Allgaier), Kurz - Beneke (83. Hansen).

TSV Aindling: Peischl - Wiedholz, Klar, Hildmann, Raber (59. Steger) - Modes, Mayr - Deppner (71. Putz), Knauer, Englisch - Jacobi (59. Ritzer).

Tore: 1:0 (22.) Strobel, 1:1 (25.) Knauer, 2:1 (45.) Strobel, 3:1 (81.) Simon Allgaier, 4:1 (90.+2) Kurz. - Schiedsrichter: Meier (München). - Zuschauer: 40. - Gelbe Karte: Mayr, Knauer.


Von Heribert Oberhauser
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