Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.10.2016 12:00

Szenenapplaus für FCP beim 2:1 gegen BCF

Kaum zu bremsen,   wie hier Wolfratshausens Emin Kaya (links) erleben musste: FCP-Torjäger Atdhedon Lushi machte auch gestern wieder sein Tor, sein Kollege Ünal Tosun (rechts) hatte ein weiteres auf dem Fuß. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Kaum zu bremsen, wie hier Wolfratshausens Emin Kaya (links) erleben musste: FCP-Torjäger Atdhedon Lushi machte auch gestern wieder sein Tor, sein Kollege Ünal Tosun (rechts) hatte ein weiteres auf dem Fuß. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Kaum zu bremsen, wie hier Wolfratshausens Emin Kaya (links) erleben musste: FCP-Torjäger Atdhedon Lushi machte auch gestern wieder sein Tor, sein Kollege Ünal Tosun (rechts) hatte ein weiteres auf dem Fuß. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Kaum zu bremsen, wie hier Wolfratshausens Emin Kaya (links) erleben musste: FCP-Torjäger Atdhedon Lushi machte auch gestern wieder sein Tor, sein Kollege Ünal Tosun (rechts) hatte ein weiteres auf dem Fuß. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Kaum zu bremsen, wie hier Wolfratshausens Emin Kaya (links) erleben musste: FCP-Torjäger Atdhedon Lushi machte auch gestern wieder sein Tor, sein Kollege Ünal Tosun (rechts) hatte ein weiteres auf dem Fuß. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Und natürlich wurden die Torschützen bejubelt: Markus Achatz, der die Führung per Kopf besorgt hatte (1:0, 22.) und der überragende Atdhedon Lushi (2:1, 44.). Emin Kaya hatte für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste aus dem Oberland gesorgt (1:1, 39.)

Im Mittelpunkt stand freilich Spielertrainer Fabian Hürzeler. Vor gerade einmal acht Tagen hatte sich der 23-Jährige in Ismaning eine Gehirnerschütterung zugezogen, sein Einsatz stand auf der Kippe. „Die Ärzte haben mir grünes Licht gegeben, damit war völlig klar, dass ich auflaufen werde”, erklärte er nach dem Abpfiff. Wie immer war der Ex-U 23-Profi Dreh- und Angelpunkt seiner Elf. Wenn auch mit einigen Fehlpässen und Ballverlusten, die ihm ansonsten (ohne Schmerzmittel) wohl nicht unterlaufen wären. Die Farcheter nahmen allerdings auch keine Rücksicht auf die möglicherweise etwas fragile Konstitution des gelb-blauen Leitwolfs. Konnten sie auch nicht - als Tabellenschlusslicht.

Vor dem Match standen die Gelb-Blauen unter Druck: Sowohl die DJK Vilzing (1:0 gegen Heimstetten) als auch der FC Unterföhring (1:1 gegen Hankofen) waren an ihnen vorbeigezogen. Ein „Dreier” war Pflicht, um den zweiten Platz zu verteidigen.

Allerdings fehlten Thomas Berger (Gehirnerschütterung), Gianluca Simari (Rotsperre) und Dennis Liebsch (Infektion). Hürzeler krempelte daher sein Team komplett um: Kapitän Markus Achatz, Denny Herzig und Marco Krammel bildeten erstmals eine Dreierkette; Ludwig Steinhart (rechts) und Startelf-Rückkehrer Arbnor Segashi (links) unterstützen das Trio im Abwehrfall. Das defensive Mittelfeld blieb mit dem Coach und seinem Stellvertreter Sebastian Mitterhuber konstant. Davor teilten sich Junis Ibrahim und Ünal Tosun die Aufgabe, die Sturmspitze Lushi in Szene zu setzen. Diese neue Hürzeler-Elf begann äußerst druckvoll: Sie lief die Wolfratshausener hoch an, eroberte schnell das Leder, verlor es aber auch häufig. Wenig verwunderlich angesichts der zahlreichen Umstellungen. Auf der anderen Seite deutete das schnelle Offensiv-Dreieck der Gäste - Emin Kaya (rechts), Jonas Lehr und Gregoire Diep (links) - immer wieder seine Gefährlichkeit an.

Die Führung fiel für den FCP der Saison 2016/17 in ungewöhnlicher Weise: Ünal Tosun führte eine Ecke kurz auf Hürzeler aus, der flankte aus dem rechten Halbfeld und traf den Scheitel seines Kapitäns Markus Achatz (1:0, 13.). Ecken-Tore sind heuer ansonsten nicht die Stärke der Pipinsrieder. Die Hürzeler-Truppe versäumte es allerdings, umgehend nachzulegen, obwohl sie phasenweise ein regelrechtes Powerplay aufzog. Die größte Gelegenheit bot sich in dieser Phase Spielmacher Tosun, der jedoch ein Anspiel seines Chefs unpräzise abschloss (33.).

Kurz darauf ein Wolfratshausener Konter: Eine Kopfballabwehr von Herzig landete auf dem Fuß von Kaya, der aus 16 Metern volley abzog (1:1, 39.). Ein überaus ungerechtes Ergebnis angesichts des Spielverlaufs. Das dachte sich wohl auch Segashi: Mit einem Lupfer aus dem Fußgelenk hebelte er die BCF-Abwehr aus, Lushi erlief sich das Leder, umkurvte den Farcheter Keeper Kevin Pradl elegant und schob ein (2:1, 44.). „Ein Tor, wie es nur ein echter Torjäger machen kann”, lobte Pipinsrieds Präsident Konrad Höß in seiner Sprecherkabine.

Nach dem Seitenwechsel machten die Gelb-Blauen da weiter, wo sie aufgehört hatten und erspielten sich reihenweise Einschussmöglichkeiten. Allerdings nur eine halbe Stunde lang. Ob dann ihre Konzentration nachließ oder die Verzweiflung den Gästen zusätzliche Kräfte verlieh, war nicht ganz klar: „Die Pipinsrieder betteln ja förmlich um den Ausgleich”, meinte ein neutraler Beobachter und zahlte freiwillig umgehend einen Zwickel in das Phrasenschwein. Beinahe hätte Martin Ott die Gäste jubeln lassen, als er nach einem Freistoß ungedeckt vor dem FCP-Tor stehend zum Abschluss kam - doch Reichlmayr fuhr einfach einen seiner Krakenarme aus und beruhigte die Nerven des Pipinsrieder Anhangs (85.). Lushi traf sogar noch einmal auf der anderen Seite, allerdings aus Abseitsposition (90.)

Höß war hinterher in Geberlaune und versprach jedem, der im Vereinsheim eine Speise oder ein Getränk genießen wollte, einen FCP-Schlüsselanhänger mit Getränkeöffner und „oben drauf noch einen Kugelschreiber”. Falls seine Elf zu Saisonende immer noch auf Rang zwei stehen sollte, muss der Vereinszampano wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen.

FC Pipinsried: Reichlmayr - Achatz, Herzig, Krammel, Segashi - Mitterhuber, Hürzeler - Steinhart, Tosun (83. Schreiner), Ibrahim (70. Popa) - Lushi.

BCF Wolfratshausen: Pradl - Scheck, Gobitaka (46. Kantar), Nummer, Brudy - Gröschel, Ott - Diep, Rödl (78. Moll), Kaya - Lehr (69. Müller).

Tore: 1:0 Achatz (22.), 1:1 Kaya (39.), 2:1 Lushi (44.) - Schiedsrichter: Geuß (Hassberge) - Zuschauer: 250 - Gelbe Karte: Krammel, Mitterhuber, Hürzeler - Kaya, Lehr, Nummer.


Von Herbert Walther
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