Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.10.2016 12:00

„Herkulesaufgabe” für Aindlings Abwehr gegen Türkspors Sturm-Ass Fayé

So unbedrängt   wie in der vergangenen Saison in Aindling sollte Michael Hildmann Türkspors Sturm-Ass Jérôme Fayé am Montag besser nicht köpfeln lassen. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
So unbedrängt wie in der vergangenen Saison in Aindling sollte Michael Hildmann Türkspors Sturm-Ass Jérôme Fayé am Montag besser nicht köpfeln lassen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
So unbedrängt wie in der vergangenen Saison in Aindling sollte Michael Hildmann Türkspors Sturm-Ass Jérôme Fayé am Montag besser nicht köpfeln lassen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
So unbedrängt wie in der vergangenen Saison in Aindling sollte Michael Hildmann Türkspors Sturm-Ass Jérôme Fayé am Montag besser nicht köpfeln lassen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
So unbedrängt wie in der vergangenen Saison in Aindling sollte Michael Hildmann Türkspors Sturm-Ass Jérôme Fayé am Montag besser nicht köpfeln lassen. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Türkspor macht aus seinen Ambitionen inzwischen kein Geheimnis mehr. „Noch sei der Aufstieg weit entfernt, aber wir wollen in die Bayernliga”, bekundet Bayro. Die Aindlinger gehen es, was die Erwartungshaltung angeht, defensiver an. Von der Rückkehr in die Bayernliga spricht das Schüsselhauser Kreuz, wenn überhaupt, nur hinter vorgehaltener Hand. Obwohl, der TSV ist in der Landesliga Süd die Mannschaft des Spätsommers mit acht Spielen ohne Niederlage und zuletzt sechs Siegen. „Mit einem unheimlich tollen Lauf haben wir uns dieses Spitzenspiel in Augsburg erarbeitet”, betont Bahl.

Türkspor, da macht sich der Aystettener nichts vor, sei im Haunstetter Stadion (weil die Arena am Sonntag dem Speedway vorbehalten ist, wurde die Begegnung auf Montag verlegt) eine „Macht”. Nach dem 3:3 zum Saisonauftakt gegen Egg hat Türkspor die folgenden vier Heimspiele ungefährdet gewonnen. Bahl schätzt den Widersacher als die „individuell am besten besetzte Mannschaft” der Südweststaffel ein.

Ein Dutzend Spieler hat Türkspor im Sommer verlassen. „Wir haben den Kader ausgedünnt und Qualität dazugeholt”, sagt Bayro. Namentlich die Regionalliga-erprobten Tobias Heikenwälder (Illertissen) und Dominic Robinson (Memmingen). Auch Patrick Wurm hat sich beim FC Augsburg 2 seine Sporen schon in der Regionalliga verdient. Weitere Leistungsträger der Türken sind im Mittelfeld die 33-jährigen Moustapha Salifou (2006 WM-Teilnehmer mit Togo und 2007 bei Aston Villa unter Vertag mit vier Premier-League-Kurzeinsätzen) und Damir Suljanovic. Ob einer Verletzung ist das Mitwirken des Bosniers aber fraglich. Dazu sei es seinem Verein gelungen, durch die Verpflichtung von vier Ballfängern das „Torwartproblem” der vergangenen Saison zu lösen, bedeutet Bayro. Aktuell hat Türkspor mit Deniz Eryildirim, Vural Sözen und Igor Vukovic drei gleichwertige Keeper, die sich abwechseln. Beim 3:0 in Raisting bewachte der Bosnier Vukovic den Kasten.

Die große Nummer bei Türkspor ist in dieser Spielzeit aber Stürmer Jérôme Fayé. Der Senegalese hat in zwölf Partien schier unglaubliche 17 Tore erzielt. Simon Knauer, der erfolgreichste Aindlinger Torschütze, hält bei fünf Treffern. Für seine Innenverteidiger Wolfgang Klar und Michael Hildmann werde es eine „Herkulesaufgabe”, Fayé mit dessen „Wucht und Abschlussstärke” an die Kandare zu nehmen, sagt Bahl.

Aindling freilich braucht sich vor der Mannschaft des gleichberechtigten kroatisch-griechischen Trainergespanns Ivan Konjevic und Pavlos Mavros (folgte auf Gerhard Kitzler) nicht zu fürchten. Die Rot-Weißen sind unterwegs ungeschlagen (einzige Niederlage zu Hause 0:2 gegen Schwaben). Allerdings müsse sich sein Team anders präsentieren als in der ersten Halbzeit gegen Nördlingen, stellt Bahl klar, „sonst reicht es nicht”. Es solle sich ja keiner einbilden, dass es immer gelingt, ein Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch zu drehen, wie am Sonntag gegen die Rieser. „Wir müssen alle bereit sein, vom Anpfiff weg viel zu investieren, dürfen nicht passiv sein”, wird der Trainer seiner Elf mit auf den Weg geben.

In jener wird gegenüber der Nördlinger Startformation Mathias Jacobi (Urlaub) fehlen. Bahl bedauert dies ausdrücklich. Jacobi sei vor Wochenfrist der „fleißigste und aktivste” unter den Aindlinger Offensiven gewesen, urteilt er. Ein Tor und eine Torvorlage sind dafür auch ein Beleg. Da sich bei dem am Steißbein lädierten Daniel Ritzer überhaupt noch keine Besserung eingestellt hat, wird Simon Knauer die Solospitze geben. Er erwarte sich von Knauer „mehr Engagement” als zuletzt gegen Nördlingen, nimmt Bahl den Hausener in die Pflicht. Für Jacobi findet Moritz Buchhart, der 3:2-Siegtorschütze vom Sonntag, Aufnahme in der Startelf. „Moritz hat es sich verdient”, sagt Bahl. Dessen Ziel ist es zunächst einmal, „nicht zu verlieren”. Damit hätte der TSV den Kontakt zur Spitze gewahrt.

Bayro hat Respekt vor dem TSV Aindling. „Das ist schon immer ein guter Name gewesen, wir müssen uns warm anziehen.” In der vergangenen Saison unterlag der TSV nach der Blitzführung durch Klar 1:3, hatte aber zuvor das Heimspiel nach einem 0:2-Rückstand 4:2 gewonnen. Für Türkspor ist die Auseinandersetzung mit Aindling der erste von zwei aufeinanderfolgenden Hits. Am kommenden Samstag geht's im Ernst-Lehner-Stadion gegen Schwaben. Umso wichtiger wäre es angesichts dieser Konstellation auch für die Aindlinger, in Haunstetten zumindest nicht leer auszugehen.


Von Heribert Oberhauser
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