Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.09.2016 12:00

FCP: Heiße Schlacht

Den Sieg für den FC Pipinsried auf dem Fuß:   Rechtsverteidiger Dennis Liebsch trifft hier in der Nachspielzeit nur die Latte.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Den Sieg für den FC Pipinsried auf dem Fuß: Rechtsverteidiger Dennis Liebsch trifft hier in der Nachspielzeit nur die Latte. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Den Sieg für den FC Pipinsried auf dem Fuß: Rechtsverteidiger Dennis Liebsch trifft hier in der Nachspielzeit nur die Latte. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Den Sieg für den FC Pipinsried auf dem Fuß: Rechtsverteidiger Dennis Liebsch trifft hier in der Nachspielzeit nur die Latte. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Den Sieg für den FC Pipinsried auf dem Fuß: Rechtsverteidiger Dennis Liebsch trifft hier in der Nachspielzeit nur die Latte. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Dabei war das Treiben der 22 Kicker phasenweise durchaus sehenswert. Zumal durchaus vier, fünf oder sogar mehr Tore hätten fallen können.

So schon in der zweiten Minute: Thomas Schreier - dem Hürzeler wiederum den Vorzug vor Ruben Popa als „falsche Neun” gegeben hatte - eroberte die Kugel, zog von halblinks in den Strafraum und scheiterte mit einem Schlenzer nur knapp an Mathias Loibl, dem 18-jährigen Schlussmann der Niederbayern (2.). So ging es die folgende Viertelstunde weiter: Die Gäste setzten ihre Gastgeber in deren Hälfte heftig unter Druck, Torszene folgte auf Torszene. Besonders auffällig: der hoch motivierte Schreiner, der omnipräsente Thomas Berger, Gianluca Simari, Ünal Tosun - gab einen energischen Zehner, Sebastian Mitterhuber saß überraschend auf der Bank - sowie die beiden Außenverteidiger Denis Liebsch und Arbnor Segashi. Vielleicht waren sich die Gelb-Blauen ihrer Sache zu sicher, jedenfalls häuften sich allmählich die Unkonzentriertheiten. Nach einem Ballverlust rannte Segashi seinem Kontrahenten Christian Liefke hinterher, dessen Flanke nahm Daniel Hofer volley - doch Thomas Reichlmayr war zur Stelle (15.). Dann führte Liebsch einen Einwurf in der eigenen Hälfte etwas zu ungenau auf Denny Herzig aus, Hankofens Sturmführer Christian Schedlbauer ging dazwischen und setzte die Kugel ins Außennetz (16.). Zwei Warnschüsse, die den Pipinsriedern zu denken hätten geben müssen. Doch das Gegenteil war der Fall: Nicolaus Jaeger, Hankofens Spezialist für die ruhenden Bälle, schlenzte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, kein Pipinsrieder ging energisch dazwischen, so dass Hankofens Innenverteidiger Thomas Rappl beweisen durfte, dass er auch Tore erzielen kann (1:0, 25.).

Erst jetzt besannen sich die Pipinsrieder wieder ihrer individuellen Stärken, wenngleich sie nicht an den Spielfluss der ersten 15 Minuten anknüpfen konnten. Immerhin erzielte Philip Grahammer ein Abseitstor nach einem Simari-Freistoß (28.), der Italiener lupfte das Leder gleich darauf auf die Latte (29.) und Herzig beförderte einen Simari-Flanke nur knapp über das Hankofener Gehäuse (38.). Die Hausherren blieben aber weiter gefährlich: Schedlbauer trickste Segashi aus, Michael Gröschls Volleygeschoss zischte nur knapp am linken Pipinsrieder Pfosten vorbei (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel ersetzte Popa den zunehmend blassen Schreiner und holte sofort einen Freistoß heraus: Hürzeler zirkelte die Kugel von links genau auf den Schädel von Herzig, dessen Kopfball sich über Loibl ins Netz senkte (1:1, 46.).

Nun wurde es auf den Rängen hektisch. Jeder Pfiff des österreichischen Referees Asim Basic (zugunsten der Gäste) wurde lautstark kommentiert. Doch der grauhaarige Unparteiische ließ sich nicht beeindrucken. Schließlich schickte Basic sogar einen Zuschauer auf die Tribüne, nachdem der Hankofener von der Seitenbande aus einen Strom von nicht-zitierfähigen Verbalattacken über den Schiedsrichter und die Pipinsrieder Akteure ausgeschüttet hatte.

Dennoch: Die Hürzeler-Mannen hatten nun das Heft wieder klar in der Hand, die Schützlinge von Hankofens Coach Vitus Nagorny bekamen keinen Fuß mehr auf den Boden. Enttäuschend ihr neuer Torjäger Christian Liefke, der keinen einzigen Abschluss zu verzeichnen hatte.

Der FCP legte hingegen personell noch einmal nach: mit Mitterhuber für Grahammer (67.) und Ibrahim für Simari (76.). Mitterhuber setzte gleich mit einem Drehschuss ein Ausrufezeichen (70.), Ibrahim verpasste eine Segashi-Hereingabe nur knapp (83.). So ging es weiter: Liebsch leitet einen Diagonalpass von Hürzeler direkt in den Strafraum weiter, Ibrahim rutscht in den Ball, der nur Millimeter am rechten Pfosten vorbei streicht (87.). Die größte Chance auf den Siegestreffer bot sich Dennis Liebsch: Nach einem Traumpass von Popa steht der Pipinsrieder Rechtsverteidiger plötzlich allein vor Hankofens Keeper Loibl - und hämmert die Kugel an die Querlatte (88.).

Inzwischen waren auch die heißblütigsten Hankofener Fans verstummt, sie sehnten nur noch den Abpfiff herbei. Den ihnen Basic nach fünfminütiger Nachspielzeit gewährte. Werner Schuster, der Kassier des FC Pipinsried, hatte das Treiben auf und neben dem Spielfeld mit einem gewissen Amüsement beobachtet. Sein sympathischer Schlusssatz lautete: „Ich mag die Niederbayern einfach.”

Der FC Pipinsried (23 Punkte) verteidigte mit dem Remis den zweiten Platz in der Bayernliga-Süd-Tabelle verteidigen, da Sonthofen (22) nur ein 1:1 in Ismaning erreichte. Dritter ist nun Rain (22).

SpVgg Hankofen-Hailing: Loibl - Reif, Lazar, Rappl, Gröschl - Hofer (90.+4 Lorenz), Weber (77. Lemberger) - Liefke, Krawiec, Jaeger - Schedlbauer (59. Krämling)

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Herzig, Achatz, Segashi - Grahammer (67. Mitterhuber), Hürzeler - Berger, Tosun, Simari (76. Ibrahim) - Schreiner (46. Popa)

Tore: 1:0 Rappl (25.), 1:1 Herzig (46.). - Schiedsrichter: Basic (Linz, Österreich) - Zuschauer: 320. Gelbe Karte: Lazar, Schedlbauer, Liefke, Krawiec, Lorenz - Reichlmayr, Simari, Popa.


Von Heribert Oberhauser
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