Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.09.2016 12:00

FCP pirscht sich an die Spitze heran

Spitzer Winkel   und mit links: Sebastian Mitterhuber (links) erzielt das 3:1 für den FC Pipinsried. Die Gundelfinger Elias Weichler und Soma Orban (rechts) können nur zuschauen. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Spitzer Winkel und mit links: Sebastian Mitterhuber (links) erzielt das 3:1 für den FC Pipinsried. Die Gundelfinger Elias Weichler und Soma Orban (rechts) können nur zuschauen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Spitzer Winkel und mit links: Sebastian Mitterhuber (links) erzielt das 3:1 für den FC Pipinsried. Die Gundelfinger Elias Weichler und Soma Orban (rechts) können nur zuschauen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Spitzer Winkel und mit links: Sebastian Mitterhuber (links) erzielt das 3:1 für den FC Pipinsried. Die Gundelfinger Elias Weichler und Soma Orban (rechts) können nur zuschauen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Spitzer Winkel und mit links: Sebastian Mitterhuber (links) erzielt das 3:1 für den FC Pipinsried. Die Gundelfinger Elias Weichler und Soma Orban (rechts) können nur zuschauen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler zog später den Hut: „Das war ganz große Klasse, den muss man erst einmal machen.” Mitterhuber gestand hinterher: „Es stimmt schon, dass eine Last von mir abgefallen ist. Aber nur, weil damit der Sieg des Teams klar war.” Ein Sieg, der den Dorfklub auf Rang fünf der Bayernliga Süd befördert.

Thomas Berger hatte die Pipinsrieder per Abstauber früh in Front geschossen, nach einer Flanke von Simari und einem dicken Patzer von Orban, dem die Kugel über die Finger geflutscht war (0:1, 7.).

Alles sah nach einer einseitigen Partie aus, denn in der Anfangsphase dominierten die Gäste. Indes, nach zehn Minuten fassten die Gastgeber neuen Mut. Es folgte ein hitziges Match, im Wortsinne und im übertragenen ebenfalls. Die Gärtnerstädter griffen sehr früh an, agierten mit einer hohen (sportlichen) Aggressivität und brachten die Dorfklub-Mannen immer öfter ins Schwitzen. So musste Pipinsrieds Schlussmann Thomas Reichlmayr in höchster Not gegen Mario Laubheimer retten (15.). Der Ausgleich kam daher nicht überraschend, auch wenn die Art seines Zustandekommens etwas zufällig war: Manuel Müller führte einen Ecke hinten herum aus, Weichler zog aus 22 Metern ab, Bernd Scheu steckte seinen Fuß dazwischen - Reichlmayr war die Sicht versperrt (1:1, 17.). Gleich darauf war der FCP-Schlussmann im Glück, denn nach einem Müller-Freistoß traf erst Stefan Winkler die Querlatte, dann Michael Grötzinger den Pfosten und schließlich schoss Fabio Kühn nur Millimeter vorbei (23.).

Von den Hürzeler-Schützlingen war nichts mehr zu sehen, die Truppe von Übergangscoach Stefan Kerle hatte ihrem Gegner den Schneid abgekauft. Zudem war der überraschend aufgelaufene Serge Yohoua ab der 25. Minute nur noch humpelnd unterwegs. Für das Spektakel sorgte stattdessen Reichlmayr. Bei seiner ersten Showeinlage ließ er Philipp Schmid sechs Meter vor dem eigenen Kasten per Hackentrick ins Leere laufen (35.), bei der zweiten dribbelte sich der Torwart 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse zwischen zwei Gundelfinger hindurch und bediente den lauernden Thomas Berger mit einem perfekten Pass (der dann zu Unrecht zurückgepfiffen wurde, 40.). Kurz darauf überlupfte Reichlmayr den heranstürmenden Scheu im eigenen Strafraum (42.). Hürzeler rang sich hinterher ein süß-säuerliches Lächeln ab: „So kennt man den Thomas, so kannte ich ihn schon beim FC Bayern (die beiden kickten in der U 17 zusammen/Anm. d. Red.). Er ist zweifelsohne ein hervorragender Fußballer. Und so lange nichts schief geht, ist ja alles okay.” Pipinsrieds Boss Konrad Höß, der das Match Ismaning gegen Wolfratshausen beobachtete, kommentierte unwirsch aus der Ferne: „Ein Glück, dass ich nicht dabei war.”

Der FCP-Präsident wäre auch sonst mit dem Auftritt nicht zufrieden gewesen. Hürzeler nahm seine Kicker daher in der Pause gehörig ins Gebet. Ruben Popa ersetzte Yohoua - und erzielte prompt einen Treffer - der allerdings nicht zählte, denn der Schiedsrichter-Assistent Florian Roth hatte die Fahne gezückt (46.). Indes, ab jetzt ging es munter weiter, mit schnellen Kombinationen und überraschenden Seitenwechseln. Mit Ünal Tosun als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld sowie den beiden Außenbahn-Zauberern Simari und Berger. Vorne wuselte nun Popa herum. Die erneute Führung zeichnete sich schon bei einer Kombination von Arbnor Segashi und Mitterhuber ab (61.). Zwei Minuten später war es soweit: Segashi setzte Simari ein, der Italiener spielte im Strafraum Kevin Lohr schwindelig - und trat ihm dabei wohl in die Hacke. FCG-Coach Kerle sprach hinterher von einem „klaren Foul”. Der näher und besser stehende Referee Philipp Vecera ließ jedoch weiterlaufen und wurde so Zeuge der Simari-Vorlage auf Tosun, der sich und seine Kollegen mit dem 2:1 belohnte (63.). Mit dem Mitterhuber-Treffer war die Partie gelaufen. Der Anschluss durch Daniel Wiener kam erst Sekunden vor dem Abpfiff (2:3, 90.+3.).

FC Gundelfingen: Orban - Grötzinger, Marianek (12. Lohr, 66. Yasar), Schröder, Weichler - Laubmeier, Kühn, Winkler, Müller - Schmid, Scheu (77. Wiener).

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Herzig, Achatz, Segashi - Tosun, Hürzeler - Berger, Mitterhuber (85. Beqiri), Simari (75. Steinhart) - Yohoua (46. Popa).

Tore: 0:1 Berger (7.), 1:1 Scheu (16.), 1:2 Tosun (63.), 1:3 Mitterhuber (67.), 2:3 Wiener (90.+2) - SR: Vecera (Roßtal/Mfr.) - Z: 370 - Gelbe Karte: Laubmeier, Weichler, Winkler, Kühn/Segashi, Reichlmayr, Herzig.


Von Herbert Walther
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