Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.08.2016 12:00

Lushi-Doppelpack beim Derbysieg des FCP

Atdhedon Lushis   erster Versuch vor dem 2:1. 1865-Kapitän Alexander Weiser kann nur zuschauen. Mit dem Nachschuss traf der FCP-Torjäger. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Atdhedon Lushis erster Versuch vor dem 2:1. 1865-Kapitän Alexander Weiser kann nur zuschauen. Mit dem Nachschuss traf der FCP-Torjäger. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Atdhedon Lushis erster Versuch vor dem 2:1. 1865-Kapitän Alexander Weiser kann nur zuschauen. Mit dem Nachschuss traf der FCP-Torjäger. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Atdhedon Lushis erster Versuch vor dem 2:1. 1865-Kapitän Alexander Weiser kann nur zuschauen. Mit dem Nachschuss traf der FCP-Torjäger. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Atdhedon Lushis erster Versuch vor dem 2:1. 1865-Kapitän Alexander Weiser kann nur zuschauen. Mit dem Nachschuss traf der FCP-Torjäger. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Der Bayernligist FC Pipinsried hatte damit das Landkreis-Derby mit dem TSV Dachau 1865 für sich entschieden - der bis dahin Drittletzte hatte den Ligadritten düpiert. Oder wie Pipinsrieds Präsident Konrad Höß genüsslich kommentierte: „Der arme David aus dem Hinterland hat den reichen Goliath aus der Großen Kreisstadt bezwungen.” Der Matchwinner auf Pipinsrieder Seite war eindeutig der neue Torjäger Atdhedon Lushi, der in der ersten Halbzeit einen 0:1-Rückstand (4.) in eine 2:1-Führung (17., 36.) gedreht hatte.

Schon mit dem Halbzeitstand war den Gelb-Blauen eine faustdicke Überraschung gelungen. Denn nach der ersten Viertelstunde wirkten die Rot-Weißen schon wie der sichere Sieger. Ihr kluger Regisseur Qendrim Beqiri verteilte die Bälle nach Belieben - und glänzte bei Standardsituationen. So bei der ersten Ecke, die er von rechts mit dem rechten Fuß (!) knapp vor Reichlmayrs Kasten zwirbelte. Der Schlussmann war überrascht, fiel mit der Kugel fast ins Tor und patschte sie heraus - genau vor die Füße von Dachaus Routinier Christian Lippert (0:1, 4.). Die Gäste legten nach: Fabian Negele verzog knapp (10.), Dominik Schäffer traf nur die Latte (12.).

Von den Pipinsrieder Ballkünstlern war bis dahin nichts zu sehen. Ihr Spielertrainer Fabian Hürzeler hatte die erwartete 4-2-3-1-Formation ins Rennen geschickt: Mit Lushi als Spitze, Mitterhuber auf der Position dahinter, zwischen den Außen Junis Ibrahim und Thomas Berger. Denny Herzig, Serge Yohoua und Gianluca Simari saßen auf der Bank. Ihre Stunde sollte nach der Pause schlagen.

Wobei sich Herzig schon nach zehn Minuten warmzulaufen begann, denn der gelb-blaue Abwehrverbund war löchrig wie der bekannte Schweizer (wahlweise Allgäuer) Käse.

Warum sich die Dachauer von diesem Fauxpas in der Folge irritieren ließen, ist eigentlich unverständlich. Dass die Pipinsrieder nun Morgenluft witterten, jedoch nicht. Geradezu typisch dafür die Entstehung des 2:1. Lushi rannte einem weiten Pass auf der rechten Außenbahn hinterher, obwohl er gegen Fabian Negele0 mehrere Meter im Nachteil war. Trotzdem brachte er den Fuß an die Kugel und schob sie mit der Hacke Thomas Berger in den Lauf. Der zog davon, Lushi kreuzte, bekam den Ball zurück - und schoss Mayer an. Im zweiten Versuch versenkte der Ingolstädter die Kugel (2:1, 36.).

Die Partie war sehr schnell, für manche Akteure zu schnell: Ballverluste und Fehlpässe waren phasenweise die Regel. So schoss Lamotte 25 Meter vor dem eigenen Kasten völlig unbedrängt Philip Grahammer an (43.). Mit einer Beqiri-Ecke und Chance von Christian Doll (dessen beste Szene) ging es in die Pause (45.). Nach dem Seitenwechsel kam Herzig für den angeschlagenen Achatz, im Mittelpunkt stand nun jedoch Mitterhuber. Dreimal stand der früherer BCAler allein vor Mayer, dreimal vergab er (48., 55., 56.) - „kläglich”, wie Höß formulierte. „Er scheint Angst vor dem Abschluss zu haben”, meinte ein anderer. Doch auch Lushi hatte seinen Goldenen Schuh anscheinend in der Kabine vergessen, als er gleich zweimal in Folge an Mayer scheiterte (53.). Die Pipinsrieder Fans stöhnten: „Hoffentlich rächt sich das nicht.”

Was nach einem Beqiri-Freistoß aus 35 Metern beinahe der Fall gewesen wäre; die Kugel zischte zwischen allen Beteiligten hindurch und Zentimeter am langen Pfosten vorbei (75.).

In der Schlussphase ging es munter rauf und runter, Yohoua (79.) und Simari (85.) sorgten für Schwung und Chancen. Auf der anderen Seite traf der eingewechselte Florian Wolf den Pfosten (90.). Berger machte es im Gegenzug besser.

Der FCP ist einen Platz nach oben auf Rang 15 geklettert, die Dachauer sind einen Platz nach unten auf Rang vier gerutscht. Am Mittwoch müssen die Hürzeler-Mannen ihr Nachholspiel in Kottern bestreiten (18 Uhr).

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Achatz (46. Herzig), Krammel, Segashi - Hürzeler, Grahammer - Berger, Mitterhuber (75. Simari), Ibrahim - Lushi (66. Yohoua).

TSV 1865 Dachau: Mayer - Zach, Lamotte, Weiser, Hübl - Schäffer, Qendrim Beqiri, Lippert (86. Korkmaz) - Negele, Doll, Brey (68. Wolf)

Tore: 0:1 Lippert (3.), 1:1 Lushi (17.), 2:1 Lushi (36.), 3:1 Berger (90.). - Schiedsrichter: Riepl (Altenerding). - Zuschauer: 610. - Gelbe Karte: Lushi, Reichlmayr - Schäffer, Lamotte.


Von Herbert Walther
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