Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.08.2016 12:00

FCP: Derby gegen 1865 für Höß wie ein Entscheidungsspiel

Vor drei Monaten bejubelten die Dachauer   einen 2:0-Sieg in Pipinsried. Denny Herzig (in Gelb-Blau), damals der Abwehrchef, wird heute zumindest auf der FCP-Bank sitzen.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Vor drei Monaten bejubelten die Dachauer einen 2:0-Sieg in Pipinsried. Denny Herzig (in Gelb-Blau), damals der Abwehrchef, wird heute zumindest auf der FCP-Bank sitzen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Vor drei Monaten bejubelten die Dachauer einen 2:0-Sieg in Pipinsried. Denny Herzig (in Gelb-Blau), damals der Abwehrchef, wird heute zumindest auf der FCP-Bank sitzen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Vor drei Monaten bejubelten die Dachauer einen 2:0-Sieg in Pipinsried. Denny Herzig (in Gelb-Blau), damals der Abwehrchef, wird heute zumindest auf der FCP-Bank sitzen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Vor drei Monaten bejubelten die Dachauer einen 2:0-Sieg in Pipinsried. Denny Herzig (in Gelb-Blau), damals der Abwehrchef, wird heute zumindest auf der FCP-Bank sitzen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Der Pipinsrieder will die Erwartungen aber nicht zu hoch stecken: „Die Dachauer sind in ihrer gegenwärtigen Form der haushohe Favorit, wir sind nur krasser Außenseiter.” 1865 ist seit sechs Spieltagen ungeschlagen und hat zuletzt vier Dreier in Serie eingefahren. Am vergangenen Samstag wurde der SV Heimstetten mit 3:1 nach Hause geschickt, ein höherer Sieg wäre möglich gewesen. Dass sich zwei Neuzugänge der Rot-Weißen als ihre gefährlichste Schützen erwiesen haben, hat eine gewisse Pikanterie: Denn Qendrim Beqiri (vier Tore) und Christian Doll (drei Tore) trugen einst das gelb-blaue FCP-Trikot. Doll wurde von Höß vor Jahresfrist nach Rain weitergereicht; Beqiris Gastspielzeit liegt zwar schon sieben Jahre zurück, doch der Kontakt riss nie ab: Der jüngere Bruder von Qemajl Beqiri hat zwischenzeitlich immer mal wieder in Pipinsried vorgefühlt, auch vor der aktuellen Saison. Höß hielt den mittlerweile 25-jährigen Kosovaren indes für zu verletzungsanfällig. Doch in Dachau zählt er mittlerweile zu den Schlüsselfiguren - er diktiert das Tempo, öffnet die Räume oder hält die Bälle. „Der ist zurzeit super in Form”, weiß auch FCP-Manager Roman Plesche.

Ob es zu einem Aufeinandertreffen der Brüder kommt, scheint eher unwahrscheinlich. „Qemajl trainiert sehr gut mit”, berichtet der Spielertrainer Fabian Hürzeler, schränkt aber ein: „Im Mittelfeld sind wir sehr stark besetzt.” Seit dem vergangenen Wochenende auch mit Gianluca Simari. „Er hat mir in Pullach sehr gut gefallen”, erklärt Hürzeler, auch wenn er noch Anpassungsprobleme bei dem Italiener festgestellt hat: „Er hat ja in Erding in der Bezirksliga gekickt und muss sicher erst wieder an das höhere Tempo gewöhnen.” Mit anderen Worten: In der Startaufstellung wird Simari wohl nicht zu finden sein. Ebenso wenig wie Ruben Popa. Der Rumäne ist in Urlaub gefahren, sehr zum Ärger der Pipinsrieder Verantwortlichen. Dass in der kommenden Woche Junis Ibrahim und anschließend Philip Grahammer ferienbedingt fehlen werden, macht die Sache nicht besser. Dafür wird der letztjährige Abwehrchef Denny Herzig erstmals im Kader dabei sein. Neben Markus Achatz, Thomas Berger und Grahammer ist der Ex-Profi einer der wenigen Akteure, die beim letzten Gastspiel der Dachauer - am 4. Mai - auf dem Spielfeld standen. Damals verloren die Gelb-Blauen 0:2; ein schmeichelhaftes Ergebnis: ein 0:4 oder 0:5 wäre durchaus möglich gewesen. Hürzeler und Plesche waren damals Augenzeugen der desaströsen Leistung der Pipinsrieder. Der Manager hielt sich damals mit einem Urteil zurück, heute sagt er: „So einen Auftritt darf es in einem Derby nicht geben. Auch wenn man das schwächere Team ist, muss man zumindest Kampfgeist zeigen.” Genau das fordert auch Höß: „Die Zeit des Schönspielens muss ein Ende haben.” Im Duell mit den Dachauern erwarte er „Resultate”, so der 75-Jährige weiter. Dazu müsse aber der neue Torjäger des Teams, Atdhedon Lushi, besser eingesetzt werden als bisher: „Das ist ein schneller Mann, den muss man schnell ins Spiel bringen und nicht tausendmal im Mittelfeld mit dem Ball rumschwanzeln.” Ob Lushis Sturmkollege Serge Yohoua zu einem Teilzeiteinsatz wie in Pullach kommt, stand am gestrigen Freitag noch nicht fest: Der Ivorer konnte unter der Woche nicht trainieren.

Apropos Kollegen: Marco Bläser hat einen neuen Verein gefunden; er kickt nun für den Landesliga-Neuling SC Olching. Und auch die Wagner-Brüder Stephan und Fabian werden am Wochenende schon für einen anderen Klub auf Punktejagd gehen, für den Kreisligisten FSV Pfaffenhofen.

Hürzeler erwartet, dass die Dachauer morgen in den ersten Minuten Druck machen, sich dann aber auf Konter über Florian Wolf und Fabian Negele verlegen werden. „Die Partie wird wohl nicht anders laufen als die vorherigen”, so der Coach, „wir werden das Spiel bestimmen.” Und den Zuschauern ein Spektakel bieten, „am Ende hoffentlich mit drei Punkten für uns.” Im Publikum wird die politische Landkreis-Prominenz vertreten sein, unter anderem mit Landrat Stefan Löwl und dem Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath. Bläser nach Olching, Wagner-Brüder zum FSV Pfaffenhofen


Von Heribert Oberhauser
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