Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.06.2016 12:00

TSV Aindling: Landesliga oder Bezirksliga?

Sechs der acht Neuzugänge   konnte Aindlings Trainer Roland Bahl (links) beim Trainingsauftakt gestern begrüßen: (von rechts) Julian Mayr, Marcel Rutha, Mehmet Vural, Anton Schöttl, Moritz Buchhart und René Heugel.	Foto: Herbert Walther (Foto: Herbert Walther)
Sechs der acht Neuzugänge konnte Aindlings Trainer Roland Bahl (links) beim Trainingsauftakt gestern begrüßen: (von rechts) Julian Mayr, Marcel Rutha, Mehmet Vural, Anton Schöttl, Moritz Buchhart und René Heugel. Foto: Herbert Walther (Foto: Herbert Walther)
Sechs der acht Neuzugänge konnte Aindlings Trainer Roland Bahl (links) beim Trainingsauftakt gestern begrüßen: (von rechts) Julian Mayr, Marcel Rutha, Mehmet Vural, Anton Schöttl, Moritz Buchhart und René Heugel. Foto: Herbert Walther (Foto: Herbert Walther)
Sechs der acht Neuzugänge konnte Aindlings Trainer Roland Bahl (links) beim Trainingsauftakt gestern begrüßen: (von rechts) Julian Mayr, Marcel Rutha, Mehmet Vural, Anton Schöttl, Moritz Buchhart und René Heugel. Foto: Herbert Walther (Foto: Herbert Walther)
Sechs der acht Neuzugänge konnte Aindlings Trainer Roland Bahl (links) beim Trainingsauftakt gestern begrüßen: (von rechts) Julian Mayr, Marcel Rutha, Mehmet Vural, Anton Schöttl, Moritz Buchhart und René Heugel. Foto: Herbert Walther (Foto: Herbert Walther)

„Wir hoffen auf einen guten Ausgang”, sagt Trainer Roland Bahl. Nicht nur er, sondern alle am Lechrain gehen davon aus, dass der TSV weiterhin in der Landesliga Südwest spielen kann. „Es wäre für den Verein unheimlich wichtig, wenn das positiv zu Ende geht und würde uns auch einen Schub geben”, so Bahl. Andererseits weiß auch er um das noch immer baumelnde Damoklesschwert - bei der Planung für die neue Saison haben die TSV-Verantwortlichen stets mit offenen Karten gespielt, auch den Zwangsabstieg in die Bezirksliga einkalkuliert. „Mannschaft und Trainerteam werden den Weg in diesem Fall mitmachen. Das ist nicht selbstverständlich”, betont Bahl.

Der eine oder andere Spieler aus seinem Kader hatte Anfragen höherklassiger Klubs. Kapitän Patrick Modes war etwa vom FC Memmingen umworben, der nun von Aindlings Ex-Trainer Stefan Anderl gecoacht wird. Aber schon im vergangenen August, als Präsident Ludwig Grammer beim Amtsgericht Augsburg den Insolvenzantrag stellen musste, entwickelte sich am Schüsselhauser Kreuz eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität”, erinnert Bahl. Die Mannschaft blieb trotz der ungewissen Zukunft zusammen, brach nicht, wie von vielen erwartet, auseinander, sondern eilte von Sieg zu Sieg und führte auch einige Spieltage das Klassement an.

Die Form konnte Aindling jedoch nicht über die gesamte Runde konservieren, schon mit Beginn der Rückrunde stimmten die Ergebnisse nicht mehr. „Als Mannschaft haben wir noch gut funktioniert, es aber nicht mehr geschafft, Tore zu erzielen”, sagt Bahl. Dies setzte sich im Frühjahr fort, nicht umsonst waren die Rot-Weißen zweitschwächstes Rückrundenteam und trafen in 16 Partien nur noch elf Mal. „Nachdem wir unser Ziel frühzeitig erreicht hatten, ließ die Spannung nach, was sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat”, analysierte der Aystetter.

Deshalb hat sich der TSV in der Sommerpause nach Verstärkungen für den Offensivbereich umgesehen. „Ich denke schon, dass unser Kader da jetzt breiter aufgestellt ist und auch mehr Qualität hat”, so Bahl. Vor allem mit der Rückkehr von Simon Knauer verbindet der 54-Jährige seine Hoffnungen. „Er hat in Mering noch einmal einen Schritt gemacht”, sagt Bahl. Doch anders als beim Vizemeister, als Knauer von Günter Bayer zum Innenverteidiger umfunktioniert wurde, plant Bahl den 27-Jährigen für den Angriff ein. Knauer fehlte gestern noch beim Trainingsstart, wie der andere Rückkehrer Mathias Jacobi (SV Thierhaupten) weilte er noch im Urlaub. Dazu fehlte aus dem 22-Mann-Kader auch noch der beruflich im Ausland weilende David Englisch. Dafür konnte Sven Wernberger nach seiner im Testspiel im Februar gegen Schwabmünchen erlittenen schweren Verletzung (Schien- und Wadenbeinbruch) schon wieder mitmachen, wenngleich er vorerst nur torwartspezifische Übungen machen kann und Zweikämpfen noch aus dem Weg gehen muss.

Mit René Heugel vom Kreisligisten SV Hammerschmiede kommt ein Stoßstürmer an den Lechrain. Auf den 21-Jährigen, den Bahl aus dessen Zeit bei den FCA-Junioren kennt, hält der Trainer große Stücke: „Er wird uns helfen.” In die Kategorie „Perspektivspieler” stuft Bahl Anton Schöttl und Moritz Buchhart (darf noch ein Jahr U 19 spielen) ein, die bei den FCA-A-Junioren keine Stammspieler waren. „Beide sind vielseitig verwendbar”, so Bahl. Das von der eigenen Jugend übernommene Trio mit Julian Mayr, Marcel Rutha und Mehmet Vural hat bereits in der Wintervorbereitung bei der „Erten” reingeschnuppert.

Auch Bahl hatte sich zum Auftakt ein Heimspiel gewünscht, nachdem der TSV jetzt zum vierten Mal nacheinander, und wiederum bei einem Aufsteiger, auswärts starten muss. Doch diesmal wäre man am Lechrain wohl heilfroh, wenn es am 16. Juli tatsächlich nach Ehekirchen ginge. Denn dann wäre der TSV weiterhin ein Landesligist.


Von Herbert Walther
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