Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.05.2016 12:00

Schießls triumphales Finale - Kühbach steigt auf

Nach zwölf Jahren hat die Kreisliga Ost   den TSV Kühbach wieder. In Pöttmes krönten die Blau-Weißen gestern eine sensationelle Saison. Den Aufsteiger hatte in der Kreisklasse Aichach im Vorfeld keiner auf der Rechnung. Aber seit dem elften Spieltag behauptete er hartnäckig Platz zwei.	Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Nach zwölf Jahren hat die Kreisliga Ost den TSV Kühbach wieder. In Pöttmes krönten die Blau-Weißen gestern eine sensationelle Saison. Den Aufsteiger hatte in der Kreisklasse Aichach im Vorfeld keiner auf der Rechnung. Aber seit dem elften Spieltag behauptete er hartnäckig Platz zwei. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Nach zwölf Jahren hat die Kreisliga Ost den TSV Kühbach wieder. In Pöttmes krönten die Blau-Weißen gestern eine sensationelle Saison. Den Aufsteiger hatte in der Kreisklasse Aichach im Vorfeld keiner auf der Rechnung. Aber seit dem elften Spieltag behauptete er hartnäckig Platz zwei. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Nach zwölf Jahren hat die Kreisliga Ost den TSV Kühbach wieder. In Pöttmes krönten die Blau-Weißen gestern eine sensationelle Saison. Den Aufsteiger hatte in der Kreisklasse Aichach im Vorfeld keiner auf der Rechnung. Aber seit dem elften Spieltag behauptete er hartnäckig Platz zwei. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Nach zwölf Jahren hat die Kreisliga Ost den TSV Kühbach wieder. In Pöttmes krönten die Blau-Weißen gestern eine sensationelle Saison. Den Aufsteiger hatte in der Kreisklasse Aichach im Vorfeld keiner auf der Rechnung. Aber seit dem elften Spieltag behauptete er hartnäckig Platz zwei. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)

Während bei den Kühbachern und ihrem Anhang nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Tobias Beyrle alle Dämme brachen, machte sich bei den Münsterern große Niedergeschlagenheit breit. Die Elf von Interimscoach Robert Mägele haderte mit dem Unparteiischen, sie sollte den Grund für ihr Scheitern aber zuvorderst bei sich selbst suchen. Nach der Pause ließ der SVM riesige Chancen aus, wodurch Kühbach im Spiel blieb. Noch ist der Zweite der Kreisklasse Neuburg aber nicht aus dem Rennen. Am Donnerstag spielt er voraussichtlich in Petersdorf gegen den TSV Firnhaberau um den letzten freien Platz in der Kreisliga.

Vor fast tausend Zuschauern in Pöttmes hatten die Kühbacher zunächst erhebliche Probleme sich zurechtzufinden. Beim Unterfangen „Durchmarsch aus der A-Klasse in die Kreisliga” war die Mannschaft sehr nervös, ihr unterliefen viele leichte Fehler. Münsters 1:0 (21.) war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Nach dem Ballverlust von Kapitän Hannes Klein im Mittelfeld konnte Andi Kreppold Karl-Heinz Sommers Schuss nicht festhalten, Peter Spanrunft staubte ab.

Kühbach hatte seine erste gefährliche Aktion erst in der 28. Minute, als Hedorfer weit aus seinem Kasten herauskommen musste, um gegen Lukas Aidelsburger zu klären, den Schuss des nachsetzenden Simon Erhard schlug Manuel Wenzel von der Torlinie. Aber dann hatte Schießl seinen ersten großen Auftritt. Nach Johannes Wieners Foul an Erhard an der rechten Strafraumkante düpierte er beim Freistoß Hedorfer mit einem halbhohen Schuss ins linke Torwarteck (36.). Gleichwohl, der TSV war mit dem 1:1 zur Pause gut bedient.

Nach Wiederbeginn konnte er sogar von einer gehörigen Portion Dusel reden, nicht deutlich in Rückstand zu geraten. Münster hatte drei Hochkaräter durch Spanrunft, zweimal aufgelegt von Markus Durner, einmal von Sommer. Aber zweimal parierte Kreppold klasse gegen den Ex-Meitinger (55./68.), einmal klatschte Spanrunfts Schuss aufs Aluminium (66.). Münster hatte jetzt seine stärkste Phase, vom Zweiten der Kreisklasse Aichach war eine Weile nichts zu sehen - bis Spielertrainer Lehrmann plötzlich frei vor Hedorfer auftauchte und drüber knallte (69.).

Die Führung des SVM war nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Patrick Goßlers total missratener Schussversuch landete bei Philipp Fetsch, der es besser machte und den Ball aus zwölf Metern zum 2:1 ins rechte Eck trat (70.). Kühbach konnte sich glücklich schätzen, dass Sommer einen Konter nicht zum 1:3 abschloss (73.), Das wär's wohl gewesen.

So blieb der TSV im Geschäft und wurde für sein großes Kämpferherz belohnt. Schiri-Assistent Florian Pioch zeigte Beyrle mit seiner Fahne engerisch an, dass Daniel Pelz Erhard knapp innerhalb des Strafraums regelwidrig gestoppt hatte - Elfmeter. Die Münsterer zürnten dem Referee. Schießl verlud Hedorfer, schoss flach ins rechte Eck - 3:3 (88.). Verlängerung.

In der Zusatzschicht gingen alle Spieler an ihre physischen Grenzen. Lehrmann zog sich eine Platzwunde auf der Stirn zu, machte mit einem Verband weiter. Kreppold musste behandelt werden, nachdem Durner ihn heftig gecheckt hatte (92.). Sommer köpfelte freistehend über den Kasten (100.), aber die größte Chance in der Verlängerung hatten die Kühbacher. Erhard bereitete von rechts für Schießl vor, dessen Direktabnahme Hedorfer mit seiner besten Tat um den Pfosten lenkte (103.).

Es schien auf die aufregendste aller Entscheidungen hinauszulaufen, als der TSV nach einem aus Münsterer Sicht diskutablen Foul von Wenzel am eingewechselten Victor Hermogenes einen Freistoß zugesprochen bekam. Schier unglaublich, aber Schießl traf erneut, diesmal mit Effet hoch ins rechte Eck (117.). Danach war der Angreifer nicht mehr zu halten. Bei seinem Jubellauf fast übers ganze Feld riss er sich das Trikot vom Leib, sah dafür die letzte gelbe Karte seiner Karriere. Lehrmanns Spielertrainerkollege Emanuel Miok hatte im Vorfeld betont, wie ungemein wertvoll Schießl für die Mannschaft sei. Nie waren diese Worte so zutreffend wie gestern.

TSV Kühbach: Kreppold; Geisler, Klein, Miok, Hell, Lehrmann, Aidelsburger, Luca Mayr, Erhard, Mandler, Schießl (Alex Mayr, Hermogenes, Ikounga).

SV Münster: Hedorfer; Werner, Pelzer, Drexler, Wenzel, Wiener, Fetsch, Wiest, Durner, Spanrunft, Sommer (Schlicker, Goßler, Liebsch).

Tore: 0:1 (21.) Spanrunft, 1:1 (36.) Schießl, 1:2 (70.) Fetsch, 2:2 (88.) Schießl (Foulelfmeter), 3:2 (117.) Schießl. - Schiedsrichter: Beyrle (Friedberg). - Zuschauer: 869. Kreppold macht zwei hochkarätige Chancen für Spanrunft zunichte


Von Heribert Oberhauser
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