Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.05.2016 12:00

Ein Sieg reicht dem TSV Kühbach zum Aufstieg

Nach dem 3:1 über die Wanderfreunde   (am Ball Jonas Altmann) brauchen Lukas Aidelsburger (links) und Luca Mayr (rechts) mit dem TSV Kühbach nur noch einen Sieg am Sonntag gegen Münster, um nach zwölf Jahren die Rückkehr in die Kreisliga zu realisieren. 	Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Nach dem 3:1 über die Wanderfreunde (am Ball Jonas Altmann) brauchen Lukas Aidelsburger (links) und Luca Mayr (rechts) mit dem TSV Kühbach nur noch einen Sieg am Sonntag gegen Münster, um nach zwölf Jahren die Rückkehr in die Kreisliga zu realisieren. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Nach dem 3:1 über die Wanderfreunde (am Ball Jonas Altmann) brauchen Lukas Aidelsburger (links) und Luca Mayr (rechts) mit dem TSV Kühbach nur noch einen Sieg am Sonntag gegen Münster, um nach zwölf Jahren die Rückkehr in die Kreisliga zu realisieren. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Nach dem 3:1 über die Wanderfreunde (am Ball Jonas Altmann) brauchen Lukas Aidelsburger (links) und Luca Mayr (rechts) mit dem TSV Kühbach nur noch einen Sieg am Sonntag gegen Münster, um nach zwölf Jahren die Rückkehr in die Kreisliga zu realisieren. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Nach dem 3:1 über die Wanderfreunde (am Ball Jonas Altmann) brauchen Lukas Aidelsburger (links) und Luca Mayr (rechts) mit dem TSV Kühbach nur noch einen Sieg am Sonntag gegen Münster, um nach zwölf Jahren die Rückkehr in die Kreisliga zu realisieren. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)

Aus jenem Kühbacher Aufgebot von vor zwölf Jahren sind heute noch Torhüter Andi Kreppold sowie Wolfgang Schießl und Martin Richter dabei. Schießl hört mit 35 Jahren nach dieser Saison auf. Bei einem Erfolg in der Relegation schlösse sich für ihn der Kreis. Seine gesamte Laufbahn ist der Mittelstürmer dem TSV treu geblieben, obwohl er es in seiner besten Zeit höherklassig hätte versuchen können. „Schade, dass er nicht weitermacht”, sagt Spielertrainer Emanuel Miok, „von ihm können sich die Jungen eine Scheibe abschneiden.” Schießl sei mit seiner Einsatzbereitschaft ein Vorbild, längst werde er nicht mehr nur nach seinen Toren bewertet. Obwohl, auch in dieser Saison hat er mit 19 die mit Abstand meisten Kühbacher Treffer erzielt.

Auch der SV Münster hat seinen Schießl; sein Urgestein heißt Karl-Heinz Sommer. Der ist auch 35 und hat ebenfalls keinen anderen Dress getragen als den seines Heimatvereins. Sommer bildet zusammen mit Manuel Wenzel die Innenverteidigung des Zweiten der Kreisklasse Neuburg. Sommers Mitwirken am Sonntag ist aber fraglich. Im letzten Punktspiel gegen den BSV Neuburg hat er sich das Knie verdreht.

Emanuel Miok hat schon vor einiger Zeit bedeutet, dass die Entscheidungsspiele für Kühbach ein „Bonus” sind. „Als Aufsteiger hat mit uns keiner gerechnet. Aber jetzt, da wir da sind, wollen wir es auch schaffen.” In der Vorbereitung auf das „Spiel des Jahres” hätte er mit seinem Spielertrainerkollegen Frank Lehrmann „nichts Zusätzliches” unternommen. Am Donnerstagvormittag war die abschließende Übungseinheit, danach saß die Mannschaft beim Essen zusammen. Miok und Lehrmann legen auf eine funktionierende Gemeinschaft Wert.

Miok findet, seine Mannschaft habe sich die Vizemeisterschaft verdient. Seit dem elften Spieltag sei sie ununterbrochen Zweiter, obwohl der Start in die Frühjahrsrunde holprig war aufgrund einer Reihe von verletzungsbedingten Ausfällen. Inzwischen kann das Trainerduo wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen. Gegen Münster wird auch Mangaya Ikounga dazugehören. Der Nigerianer wurde nach seiner roten Karte bei Affing 2 (2:2) für ein Spiel gesperrt. „Wir haben jetzt alle Optionen, können ohne Qualitätsverlust wechseln”, sagt Miok. Das zahlte sich am letzten Sonntag aus, als die Kühbacher gegen Klingen mit Alex Mayr den Sieg einwechselten. Der 21-Jährige, der an einem Muskelfaserriss laborierte, bereitete mit seiner Schnelligkeit die Tore zum 2:1 und 3:1 vor. Zur Halbzeit war der TSV aus dem Rennen, da lag der SC Oberbernbach bei einer 3:0-Führung gegen Mühlried auf Rang zwei. Miok ließ sich keine Zwischenstände vom Spiel des Rivalen mitteilen; er sei einfach „überzeugt gewesen, dass wir gewinnen”, bekundet der Friedberger.

Über den Widersacher, der nach dem Abstieg aus der Kreisliga 2014 zum zweiten Mal die Relegation bestreitet (vor Jahresfrist Aus im ersten Spiel durch ein 1:2 gegen Gerolsbach), ist Miok informiert. „Von der Vergangenheit her” seien die Münsterer zwar „leichter Favorit, aber im Grund ist es ein 50:50-Spiel”, sagt der 31-Jährige, „wir können sie packen.” Die Frage sei, wie seine Spieler mit der Ausnahmesituation umgehen. „Ich hoffe, sie werden mit der Aufgabe wachsen.”

Auf „fifty-fifty” taxiert auch der Münsterer Tobias Helfer die Ausgangsposition. Helfer bildet seit eineinviertel Jahren zusammen mit Guido Rosenberg und Markus Durner ein Triumvirat an der Spitze der SVM-Fußballer. Die Statistik unterstreicht diese Einschätzung. SVM und TSV haben nicht nur beide 50 Punkte, sondern auch ein identisches Torverhältnis (56:34). Helfer wehrt sich dagegen, wenn seine Mannschaft auf den Favoritenschild gehoben wird. „Die Kühbacher sind alles andere als Außenseiter, die haben eine gute Runde gespielt und sind uns von der Euphorie her voraus”, betont der 33-Jährige.

Im April war beim SVM ein bisschen der Wurm drin. In der Konsequenz sah sich die Führungstroika zum Handeln gezwungen und trennte sich von Spielertrainer Martin Luderschmid und dessen Assistenten Wolfgang Kiss. Luderschmid, der ältere Bruder des Rainer Trainers, hätte seinen Beruf als Musiker und den Trainerjob immer weniger in Einklang bringen können, sagt Tobias Helfer.

Ein Nachfolger fürs Traineramt war schnell gefunden mit Robert Mägele. Der Petersdorfer, noch in der vergangenen Saison SVM-Coach, sprang ein. Von den finalen sechs Spielen verlor Münster nur noch eines (gegen Meister Straß). Fürs kommende Jahr hat der Verein aus dem Landkreis Donau-Ries mit Bernhard Schuster (Donaumünster) und Markus Hörmann (Karlshuld, vorher Rain und Eichstätt) schon ein Spielertrainergespann verpflichtet.

Der Verlust des Spielers Luderschmid als Sechser wiegt natürlich schwer beim früheren Bezirksligisten wie auch der Verzicht auf den langzeitverletzten Lukas Raab. Immerhin haben die Münsterer Markus Durner. Der Mittelfeldspieler war der Topscorer der Neuburger Staffel (18 Tore, 16 Vorlagen). Die Freistöße des 30-Jährigen sind gefürchtet. Mit Angreifer Philipp Fetsch kommt ein zweiter Münsterer auf 18 Tore.

Um den Traum vom Comeback in der Kreisliga zu realisieren, muss Kühbach also zuvorderst in der Abwehr gerüstet sein. Für diese Anforderung muss der TSV sein Konzept kein Jota verändern. „Wir haben die ganze Saison über großen Wert auf eine stabile Defensive gelegt. Man sieht, es hat sich bisher bezahlt gemacht”, sagt Miok. TSV-Spielertrainer Miok: „Wir haben alle Optionen, können ohne Qualitätsverlust wechseln”


Von Heribert Oberhauser
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