Mit diesem Erfolg schlugen die Rot-Weißen drei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen löschten sie die lange Durststrecke am Schüsselhauser Kreuz aus (der letzte Heimsieg war das 1:0 gegen den Kissinger SC am 25. Oktober 2015), dann reüssierten sie nach bis dato fünf Niederlagen erstmals gegen die Reserve des Regionalligisten und schließlich eroberten sie in der Landesliga Südwest den fünften Platz zurück, den sie vor Wochenfrist an eben diesen FVI hatten abtreten müssen.

Gegenüber dem Nachholspiel am Mittwoch in Feuchtwangen tauschte Roland Bahl drei Mal. Der TSV-Trainer hatte aus seiner Enttäuschung über die ungenügende Einstellung seiner Mannschaft in Mittelfranken kein Hehl gemacht und ein Revirement angekündigt. Das sah dergestalt aus, dass sich Daniel Söllner, Johannes Raber und Johannes Putz auf der Bank wiederfanden, Wolfgang Klar, Manuel Tutschka und Daniel Ritzer standen dafür in der Startformation. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Viererkette ließ Bahl kaum einen Stein auf dem anderen: Im Zentrum verteidigten Kilian Huber und Klar, an den Flanken Tutschka (rechts) und Michael Hildmann. Ritzer, der am Mittwoch gefehlt hatte, bildete mit Alex Lammer das Angriffsduo.

Ritzers Nominierung zahlte sich voll aus. Der 22-Jährige war laut Fußballchef Josef Kigle in der ersten Halbzeit auffälligster Aindlinger und nicht umsonst an beiden Toren beteiligt. Beim 1:0 (16.) verwertete Ritzer aus sieben Metern David Englischs Vorarbeit auf der linken Seite, das 2:0 (32.) legte der quirlige Stürmer für Daniel Deppner glänzend auf. Deppner umkurvte FVI-Keeper Valentin Krimmel und schob den Ball in den leeren Kasten. Ritzer hätte noch zwei Tore erzielen können. Einmal schoss er vorbei, dann parierte Krimmel seinen Kopfball. Den guten Eindruck, den Ritzer hinterließ, trübte aber gleich wieder die gelb-rote Karte wegen Meckerns (86.).

Kigle geriet ob der Aindlinger Leistung im ersten Abschnitt geradezu ins Schwärmen. „So stark habe ich die Mannschaft schon lange nicht mehr gesehen, zu Feuchtwangen war ein Unterschied wie Tag und Nacht”, bilanzierte der Eisingersdorfer.

Mit Wiederbeginn ließen es die Lechrainer etwas langsamer angehen; fortan waren sie hauptsächlich darauf bedacht, das Ergebnis zu verwalten. Das gelang, weil der Abwehrverbund funktionierte und die Illertissener zudem in der Offensive recht wenig zustande brachten.

Fast alle Spieler, die gestern zum Einsatz kamen, hätten für die neue Saison zugesagt, bekundete Kigle auf der Pressekonferenz. Fragezeichen stünden zurzeit nur hinter Ritzer und Söllner.

Außerdem ließ der Spielbetriebsvorsitzende die Zuhörer wissen, dass der TSV für die Spielzeit 2016/17 wieder eine zweite Mannschaft in die Punktrunde schicken werde. Die muss sich die ersten Sporen in der B-Klasse verdienen.

TSV Aindling: Peischl - Tutschka, Huber, Klar, Hildmann - Deppner (90.+2 Söllner), Modes, Wiedholz, Englisch (90.+2 Raber) - Lammer (89. Putz), Ritzer.

Tore: 1:0 (16.) Ritzer, 2:0 (32.) Deppner. - Schiedsrichter : Schepp (München). - Z.: 140. - Gelb-rote Karte: Ritzer (86.). TSV meldet wieder eine zweite Mannschaft