Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 02.05.2016 12:00

FCP fehlen gegen Pullach nur Sekunden zum Sieg

Glück für Pipinsried in der Anfangsphase:   Vincenzo Potenza (3) schlägt den Ball nach einem Schuss von Menelik Ngu'Ewodo (links) von der Torlinie. Tormann Kevin Maschke kann nur zuschauen, sein Teamkollege Markus Achatz hat sich in den Kasten zurückgezogen.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Glück für Pipinsried in der Anfangsphase: Vincenzo Potenza (3) schlägt den Ball nach einem Schuss von Menelik Ngu'Ewodo (links) von der Torlinie. Tormann Kevin Maschke kann nur zuschauen, sein Teamkollege Markus Achatz hat sich in den Kasten zurückgezogen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Glück für Pipinsried in der Anfangsphase: Vincenzo Potenza (3) schlägt den Ball nach einem Schuss von Menelik Ngu'Ewodo (links) von der Torlinie. Tormann Kevin Maschke kann nur zuschauen, sein Teamkollege Markus Achatz hat sich in den Kasten zurückgezogen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Glück für Pipinsried in der Anfangsphase: Vincenzo Potenza (3) schlägt den Ball nach einem Schuss von Menelik Ngu'Ewodo (links) von der Torlinie. Tormann Kevin Maschke kann nur zuschauen, sein Teamkollege Markus Achatz hat sich in den Kasten zurückgezogen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Glück für Pipinsried in der Anfangsphase: Vincenzo Potenza (3) schlägt den Ball nach einem Schuss von Menelik Ngu'Ewodo (links) von der Torlinie. Tormann Kevin Maschke kann nur zuschauen, sein Teamkollege Markus Achatz hat sich in den Kasten zurückgezogen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Und dann das: Martin Finkenzeller holte einen Pullacher im Pipinsrieder Sechzehner von den Beinen, eher durch Ungeschicklichkeit als aus höchster Not. Referee Michael Hofbauer zeigte auf den Punkt. Pullachs Goalgetter Menelik Ngu'Ewodo versenkte sicher - gleich zweimal, denn seine erster Versuch musste wiederholt werden, weil Alexander Benede zu früh in den Strafraum gestürmt war (2:2, 90.+ 5).

Pipinsrieds Präsident Konrad Höß (und ein Großteil des Anhangs) schäumte: „Warum lässt der Schiedsrichter gleich fünf Minuten nachspielen!?” FCP-Trainer Bernd Weiß sah die Sache abgeklärter: „Der Schiedsrichter hatte auf beiden Seiten einige strittige Situationen. Zum Beispiel bei Manuels Tor. Wir brauchen uns also nicht zu beklagen.”

Folgendes war geschehen. Ex-BCA-Kapitän Alexander Benede wollte den Ball wohl zu seinem Keeper Michael Hofmann zurückspielen - rund 13 Meter vor dem eigenen Kasten stehend -, als er von hinten von Manuel Eisgruber bedrängt wurde. Plötzlich sank der sonst so robuste Benede wie ein sterbender Schwan zu Boden, vermutlich weil ihn der Pipinsrieder Torjäger ein wenig geschubst hatte. Benede blickte klagend zum Unparteiischen, Eisgruber schnappte sich die Kugel, tunnelte Hofmann und jubelte ausgiebig (2:1, 60.). Die Pullacher Bank tobte, allen voran Trainer Frank Schmöller.

Vermutlich aber auch, weil er mit seinem Team höchst unzufrieden war. Denn bis zur 50. Minute sahen die Gäste wie der sichere Sieger aus. Zur Halbzeit urteilte Höß: „Die sind uns einfach haushoch überlegen.”

Die Pipinsrieder wirkten beim Anstoß regelrecht verschüchtert angesichts der selbstbewusst auftretenden Pullacher. Weiß musste wie angekündigt den verletzten Serge Yohoua und den verhinderten Philip Grahammer ersetzen. Dafür liefen Emre Arik im zentralen Mittelfeld und Vincenzo Potenza als linker Verteidiger auf. Bei den Pullachern saß Ex-FCP-Spielertrainer Ömer Kanca erst einmal auf der Bank. Er kam nach einer Stunde, fiel jedoch nicht weiter auf. Das Ziel von Kancas Nachfolger war klar: hinten sicher stehen; bloß nicht zu weit aufrücken, um Sprintduelle der letzten Reihe (Ausnahme: Markus Achatz) zu vermeiden.

Schmöller kam seinem Kollegen entgegen, indem er die Pipinsrieder schon in deren Hälfte angreifen ließ. Die Folge: Gelb-Blau (diesmal in Schwarz-Blau) kam minutenlang nicht über die Mittellinie. Immerhin hielt die Defensive. Bis zur 20. Minute, als Christoph Dinkelbach und Ngu'Ewodo dreimal hintereinander versuchten, die Kugel aus kürzester Distanz ins Netz zu drücken; zweimal rettete Achatz auf der Linie, einmal Potenza.

Der Pullacher Führungstreffer resultierte kurz darauf aus einem Freistoß: Andreas Roth zirkelte das Leder von rechts scharf in Richtung des vorderen Pfostens. Sein Kollege Florian Königer nahm den Ball volley - keine Chance für Kevin Maschke (0:1, 25.). Danach kickten nur noch die Gäste, die Gastgeber waren von völlig der Rolle. Roth hätte im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Maschke erhöhen müssen, scheiterte aber an dessen gutem Stellungsspiel (41.).

Anscheinend hatte Weiß in der Kabine die richtigen Worte gefunden: Jedenfalls wirkten seine Schützlinge nach dem Seitenwechsel nicht mehr wie Mäuschen im Angesicht einer Schlange. Ruben Popa zog aus 18 Metern einfach mal ab - und traf den linken Pfosten ganz oben (48.). Der kleine Rumäne war es auch, der den Ausgleich durch ein elegantes Solo vorbereite und für Arik auflegte. Gegen dessen trockenen Schuss mit dem Spann war der frühere Löwenkeeper Michael Hofmann machtlos (1:1, 55.).

Es folgte Eisgrubers Duell mit Benede zum 2:1, alles schien nun möglich. Thomas Berger hätte die Sensation perfekt machen können, indes er jagte die Kugel aus neun Metern in die wenigen Wolken (63.); Popa hatte ihn eigentlich in eine perfekte Schussposition gebracht. Die Nachspielzeit erlebte Berger auf der Bank: Roth setzte ihn mit einem astreinen Pferdekuss außer Gefecht (84.); des Kapitäns Einsatz am Mittwoch im Derby gegen den TSV Dachau 1865 scheint höchst zweifelhaft.

Da die Amperstädter zeitgleich eine 2:0-Führung gegen die DJK Vilzing verdaddelt hatten und sich mit einem 2:2 zufrieden geben mussten, kommt es am Mittwoch zu einem hochbrisanten Abstiegsduell: Wenn die Pipinsrieder (15./34 Punkte) siegen sollten, könnten sie an den Dachauern (13./35) vorbeiziehen.

FC Pipinsried: Maschke - Finkenzeller, Herzig, Achatz, Potenza - Berger (86. Tomicic), Götz - Popa (90. Hügel), Arik, Eisgruber - Lange (77. Ricter).

SV Pullach: Hofmann - Purschke (75. Fauth), Königer, Benede, Meißner (65. Rados) - Dinkelbach, Heckel - Weiss (58. Kanca), Beierkuhnlein, Heckel - Ngu'Ewodo.

Tore: 0:1 Königer (25.), 1:1 Arik (55.), 2:1 Eisgruber (60.), 2:2 Ngu'Ewodo (90.+ 5/Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Hofbauer (Bernau). - Zuschauer: 150. - Gelbe Karte: Lange, Achatz, Arik - Benede.


Von Heribert Oberhauser
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