Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.08.2015 12:00

Aindling: Viertelstündiger Blackout

Florian Peischl   hatte bei seinem ersten Saisoneinsatz gleich einen schlechten Einstand, als er nach seiner Einwechslung den Ball aus dem Netz holen musste. Hier verkürzt Aindlings Torhüter den Winkel gegen Manuel Meyer. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Florian Peischl hatte bei seinem ersten Saisoneinsatz gleich einen schlechten Einstand, als er nach seiner Einwechslung den Ball aus dem Netz holen musste. Hier verkürzt Aindlings Torhüter den Winkel gegen Manuel Meyer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Florian Peischl hatte bei seinem ersten Saisoneinsatz gleich einen schlechten Einstand, als er nach seiner Einwechslung den Ball aus dem Netz holen musste. Hier verkürzt Aindlings Torhüter den Winkel gegen Manuel Meyer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Florian Peischl hatte bei seinem ersten Saisoneinsatz gleich einen schlechten Einstand, als er nach seiner Einwechslung den Ball aus dem Netz holen musste. Hier verkürzt Aindlings Torhüter den Winkel gegen Manuel Meyer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Florian Peischl hatte bei seinem ersten Saisoneinsatz gleich einen schlechten Einstand, als er nach seiner Einwechslung den Ball aus dem Netz holen musste. Hier verkürzt Aindlings Torhüter den Winkel gegen Manuel Meyer. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Vor der Partie wurde Tobias Völker offiziell als Spieler in den Ruhestand geschickt. Der langjährige Kapitän (neun Jahre) bestritt seit seinem Wechsel im Januar 2003 von Schwaben Augsburg ans Schüsselhauser Kreuz über 400 Punktspiele für die Lechrainer. Seit dieser Saison ist Völker Assistent von Roland Bahl.

Der Aindlinger Cheftrainer hatte im Vorfeld der Partie nach zuletzt zwei Partien ohne Treffer Konsequenz und Konzentration im Abschluss gefordert. Und wie zum Beleg, dass es vorne bei den Rot-Weißen zuletzt haperte, brachte Alexander Lammer nach einem Alleingang Richtung Rieser Kasten nur einen kläglichen Abschluss frei vor André Behrens zustande (5.).

Den besseren Start erwischten die Gäste. Nach zwei Minuten köpfte Nico Hensolt nach Flanke von Manuel Meyer die Kugel aus kurzer Distanz über den Querbalken - von einer Aindlinger Abwehr war nicht nur in dieser Szene nichts zu sehen. Überhaupt war die Defensivabteilung in der Anfangsphase nicht im Bilde: Beim 0:1 durften die Nördlinger unbehelligt eine Ecke kurz ausführen, den zurückgelegten Ball von der Strafraumgrenze beförderte Stefan Riess unter Thums Mithilfe in die Maschen (8.).

Der vor einem Jahr eben aus Nördlingen gekommene Thum hat offenbar kein Glück am Schüsselhauser Kreuz. In seiner ersten Saison musste der Torhüter aufgrund muskulärer Verletzungen immer wieder pausieren. Noch schlimmer erwischte es ihn jedoch gestern Abend, als er sich ohne Fremdverschulden schon nach elf Minuten wahrscheinlich die Achillessehnen riss, als er im Rasen hängen blieb. Dass in dieser Szene das 0:2 durch Julian Brandt fiel, der die Kugel nach Robin Helmschrotts Querpass nur noch ins verlassene Gehäuse zu schieben brauchte, war aufgrund der Schwere der Verletzung Thums nebensächlich (11.).

Aindling stand unter Schock. Denn vom Anstoßpunkt weg leisteten sich die Gastgeber wie schon beim 0:2 erneut einen haarsträubenden Fehler - erneut war Brandt der Nutznießer und schob zum 0:3 ein (15.). Mit seiner ersten Ballberührung musste der eben eingewechselte Florian Peischl die Kugel aus dem Netz holen. Nach einer Viertelstunde schien die Begegnung entschieden.

Im Gefühl des sicheren Vorsprungs wurden die Rieser in der Defensive nachlässig, prompt brachten Lammer (31.) und Kapitän Patrick Modes (33.) die Aindlinger mit einem Doppelschlag zurück. „Was ist denn das für ein verrücktes Spiel?”, fragte sich TSV-Fußballchef Josef Kigle. Aindling war wieder bei der Musik.

Und gleich nach Wiederbeginn hätte Aindling den frühen Rückstand egalisieren können, ja sogar müssen. Daniel Deppner drosch die Kugel aus sieben Metern über das Gehäuse - eine Riesenchance (48.). Kurz darauf war der Gleichstand hergestellt, als Johannes Raber einen Foulelfmeter - Meyer langte den in den Strafraum eindringten Modes von hinten in die Füße - verwandelte (3:3, 57.). Das Momentum war jetzt eigentlich auf Aindlinger Seite.

Doch die Nördlinger, die zuvor schon das 2:4 durch Meyer auf dem Schlappen hatten, als Wolfgang Klar mit dem Kopf klärte (53.), zeigten sich davon nicht beeindruckt. Helmschrott brachte die Gäste wieder in Front (3:4, 61.). David Englischs Rettungstat auf der Linie bei Michael Knötzingers Kopfball hielt die Aindlinger im Spiel (73.). Johannes Putz' Freistoß, der knapp am Tor vorbeistrich (79.), war die Initialzündung für eine Aindlinger Sturm- und Drangphase. Die Rot-Weißen warfen alles nach vorne, aber ihre Aufholjagd wurde nicht mehr belohnt.

TSV Aindling: Thum (14. Peischl) - Huber, Klar, Michael Hildmann, Raber - Deppner, Modes, Tobias Hildmann, Englisch (76. Putz) - Lammer, Steger (84. Ritzer).

TSV Nördlingen: Behrens - Lamprecht, Raab, Leibhard, Nico Hensolt - Holzmann, Knötzinger - Helmschrott (89. Kohnle), Riess (85. Rothgang), Meyer - Brandt (74. Schröter).

Tore: 0:1 Riess (8.), 0:2 Brandt (11.), 0:3 Brandt (15.), 1:3 Lammer (31.), 2:3 Modes (33.), 3:3 Raber (Foulelfmeter), 3:4 Helmschrott (61.) - Schiedsrichter: Pollinger (München) - Zuschauer: 200- Gelbe Karte: -/Lamprecht, Riess, Meyer, Schröter.


Von Herbert Walther
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