Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.03.2015 12:00

0:1 - FCP wird in Hankofen „aufgefressen”

Arthur Kubica   (rechts) jubelt über das vermeintliche Pipinsrieder 1:0, während Christian Doll (links) fragend Richtung Schiedsrichter Florian Fleischmann blickt, der dem Treffer wegen einer strittigen Abseitsentscheidung die Anerkennung verweigerte.	Foto: Charly Becherer (Foto: Charly Becherer)
Arthur Kubica (rechts) jubelt über das vermeintliche Pipinsrieder 1:0, während Christian Doll (links) fragend Richtung Schiedsrichter Florian Fleischmann blickt, der dem Treffer wegen einer strittigen Abseitsentscheidung die Anerkennung verweigerte. Foto: Charly Becherer (Foto: Charly Becherer)
Arthur Kubica (rechts) jubelt über das vermeintliche Pipinsrieder 1:0, während Christian Doll (links) fragend Richtung Schiedsrichter Florian Fleischmann blickt, der dem Treffer wegen einer strittigen Abseitsentscheidung die Anerkennung verweigerte. Foto: Charly Becherer (Foto: Charly Becherer)
Arthur Kubica (rechts) jubelt über das vermeintliche Pipinsrieder 1:0, während Christian Doll (links) fragend Richtung Schiedsrichter Florian Fleischmann blickt, der dem Treffer wegen einer strittigen Abseitsentscheidung die Anerkennung verweigerte. Foto: Charly Becherer (Foto: Charly Becherer)
Arthur Kubica (rechts) jubelt über das vermeintliche Pipinsrieder 1:0, während Christian Doll (links) fragend Richtung Schiedsrichter Florian Fleischmann blickt, der dem Treffer wegen einer strittigen Abseitsentscheidung die Anerkennung verweigerte. Foto: Charly Becherer (Foto: Charly Becherer)

Strobl war nach der dritten Saisonpleite „brutal bedient”. Und das hatte weniger damit zu tun, dass die Niederbayern nun endgültig zum Pipinsrieder Angstgegner geworden sind, nachdem sie auch schon das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatten. Die abhanden gekommene spielerische Leichtigkeit, die den FCP noch im Herbstdurchgang ausgezeichnet hatte, war auch nicht alleine auf das holprige Geläuf im Hankofener Stadion zurückzuführen. „Mentalität und Körpersprache waren bei uns schlecht”, kritisierte Strobl. Anschauungsunterricht bekam sein Team in dieser Hinsicht von den Gastgebern erteilt. „Meine Mannschaft kann sich eine Scheibe davon abschneiden, wie Hankofen die Zweikämpfe geführt hat. Wir sind hier auf gut Deutsch aufgefressen worden”, sagte der Hepberger.

Die Mentalität von Hankofen-Hailings Fußballern passt in diesen Wochen. Der seit einiger Zeit feststehende Abschied von Trainer Uli Karmann zum Ligarivalen Vilzing zum Saisonende hat für keinen Substanzverlust gesorgt. Von fünf Partien nach der Winterpause gewann das Team aus dem Landkreis Straubing-Bogen vier, kassierte nur einen Gegentreffer, und das durch ein Eigentor beim 0:1 gegen Pullach. „Gegen solche Mannschaften wie Pipinsried kann man nur bestehen, wenn man aggressiv spielt und mehr läuft”, sagte Karmann. All das haben seine Spieler in die Waagschale geworfen, attackierten früh und störten die Pipinsrieder Aufbauversuche so empfindlich. „Uns ist es fast über 90 Minuten gelungen, dass der Gegner keine Luft bekommen hat”, verteilte Karmann ein dickes Kompliment an seine Mannen.

So hing dann auch die Pipinsrieder Offensivabteilung, in der Christian Doll und Manuel Eisgruber in vorderster Front spielten, völlig in der Luft. Letzterer wurde für die Startelf nominiert, weil Serge Yohoua grippegeschwächt war. Doch den Ausfall seines Top-Torjägers (14 Treffer) wollte Strobl nicht als Ausrede für die Niederlage gelten lassen: „Sicherlich hat uns sein Fehlen weh getan. Aber wir haben einen breiten Kader und genügend Leute, die in die Bresche springen können. Nur haben die das heute nicht gut gemacht.” Ansonsten vertraute Strobl der Siegerelf vom vergangenen Sonntag, als auch wieder mit Stefan Held zwischen den Pfosten - Tobias Antoni stand erneut nicht im Aufgebot. An Held lag's aber am Samstag im Gäuboden nicht, auch wenn dem jungen Schlussmann ein allerdings sehr scharfer Strobl-Rückpass durchgerutscht ist und er den Ball gerade noch vor der Torlinie wegschlagen konnte (32.).

Die besten Aktionen nach vorne hatte der FCP noch zu Spielbeginn. Marius Dimmelmeier klärte nach Dolls Flanke im letzten Moment vor Thomas Berger (3.), und bei einem aussichtsreichen Angriff wurde Arthur Kubica kurz vor der Strafraumlinie gestoppt (7.). Der Freistoß des blassen Sebastian Fischer landete hoch im Fanggitter. Die Gastgeber kämpften sich in die Partie und hatten durch Matthias Reichl die beste Chance, doch aus kurzer Distanz brachte er nach Ben Kouames Flanke den Ball nicht im Pipinsrieder Tor unter (18.).

In der Pause nahm Strobl personelle (Fischer und Eisgruber raus, Atilgan und Popa rein) und konzeptionelle (4-2-3-1 statt 3-5-2) Korrekturen vor - ohne Erfolg. Dennoch hatte der FCP zunächst die besseren Gelegenheiten. Strobls 20-m-Schuss strich knapp vorbei (58.) - und als den Pipinsriedern nach dem einzig wirklich gelungenen Angriff über Strobl und Andreas Götz durch Kubica ein Treffer gelang, sah der Schiedsrichter-Assistent Jonas Beinhofer eine Abseitsstellung (62.). Eine strittige Entscheidung, aber auch an der wollte Strobl die Niederlage nicht festmachen, was sie ihm in Hankofen-Hailing viele Sympathien einbrachte. „Aus meiner Sicht war's kein Abseits, aber der Assistent hat bestimmt nicht ohne Grund seine Fahne gehoben”, so der 27-Jährige.

Eine Standardsituation entschied die Partie. Held klärte gegen Behram Bilallis Schuss per Fußabwehr zur Ecke, die Folge haben sollte. Dimmelmeier zirkelte den Ball auf den kurzen Pfosten, wo der zwischen Erkan Atilgan und Andreas Schuster aufgerückte Innenverteidiger Matthias Lazar am höchsten stieg und zum 1:0-Siegtreffer einköpfelte (79.). Die Gastgeber brachten den Vorsprung nahezu problemlos über die Runden, zumal die Gäste in den letzten Minuten durch die gelb-rote Karte für Schuster (87.) dezimiert wurden. „Am Ende des Tages haben die Besseren gewonnen”, gratulierte Strobl artig den Gastgebern.

SpVgg Hankofen-Hailing: Putz - Tolksdorf, Eller, Lazar, Dimmelmeier - Kouame, Pleintinger, Beck, Reichl (63. Granit Bilalli) - Richter (87. Burmberger), Biermeier (77. Behram Bilalli).

FC Pipinsried: Held - Finkenzeller, Zischler, Schuster - Strobl, Fischer (46. Atilgan) - Berger (79. Yohoua), Kubica, Götz - Eisgruber (46. Popa), Doll.

Tor: 1:0 Lazar (79.) - SR: Fleischmann (Kreith/Pittersberg/Opf.) - Z: 400 - Gelbe Karte: Dimmelmeier, Pleintinger, Granit Bilalli, Burmberger/Zischler - Gelb-Rot: Schuster (87.). Strobls Korrekturen in der Halbzeitpause greifen nicht


Von Herbert Walther
north