Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.03.2015 12:00

FCP: Ausflug zum Angstgegner

Werden wohl alle heute wieder auflaufen:   (von links) Thomas Berger, Christian Doll und Martin Finkenzeller, die hier dem Sonthofener Patrick Littig das Leben schwer machen.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Werden wohl alle heute wieder auflaufen: (von links) Thomas Berger, Christian Doll und Martin Finkenzeller, die hier dem Sonthofener Patrick Littig das Leben schwer machen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Werden wohl alle heute wieder auflaufen: (von links) Thomas Berger, Christian Doll und Martin Finkenzeller, die hier dem Sonthofener Patrick Littig das Leben schwer machen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Werden wohl alle heute wieder auflaufen: (von links) Thomas Berger, Christian Doll und Martin Finkenzeller, die hier dem Sonthofener Patrick Littig das Leben schwer machen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Werden wohl alle heute wieder auflaufen: (von links) Thomas Berger, Christian Doll und Martin Finkenzeller, die hier dem Sonthofener Patrick Littig das Leben schwer machen. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Wenn da nicht noch ein anderes Thema durch die Pipinsrieder Köpfe spuken wurde: die Verbannung von Top-Keeper Tobias Antoni aus dem Kader. Strobl betonte am Donnerstag erneut seine Wertschätzung für seinen zweiten Mann, Stefan Held, der am vergangenen Sonntag zwischen den Pfosten stand und dabei nicht immer den sichersten Eindruck machte: „Stefan hat eine überragende Vorbereitung gemacht und hat sich seine Einsätze verdient.” Auf Antoni angesprochen meinte der Coach: „Er war am Dienstag im Training, alles ganz normal.”

Auf einen eventuellen Zwist zwischen ihm und seinem Namensvetter ging er nicht ein. Dann schien Strobl die Tür für seine langjährige Nummer eins einen Spalt zu öffnen: „Wir werden noch entscheiden, wer am Wochenende spielt.” Doch nach kurzer Bedenkzeit setzte er hinzu: „Stefan hat unser volles Vertrauen, er wird am Samstag im Tor stehen.”

Der Pipinsrieder Präsident Konrad Höß sieht die Vorgänge um seine beiden Keeper mit gemischten Gefühlen. Einerseits stehe er „voll hinter dem Trainer”, ergänzt dann aber: „Strobl trägt die Verantwortung, er muss wissen, was er tut.” Andererseits deutet Höß an, dass er der Sache in der kommenden Woche auf den Grund gehen wolle. Denn Zwist im eigenen Hause kann er im Saisonendspurt überhaupt nicht gebrauchen. Seinen eigenen, öffentlichen Bekundungen zum Trotz („Strobl will unbedingt aufsteigen, ich nicht”) wünscht sich der Pipinsrieder Zampano die Bayernliga-Meisterschaft und die Regionalliga-Zugehörigkeit so sehr wie wohl nichts anderes in seinem bisherigen fußballerischen Leben.

Nur das Wohlergehen seines geliebten Arena-Rasens ist ihm vermutlich noch wichtiger. Die verweigerte Kunstdünger-Spende eines Landwirts aus der letzten Woche (wir berichteten) hat der FCP-Chef mittlerweile verschmerzt. Schließlich kann er sich auf andere treue Seelen verlassen, wie zum Beispiel Wendelin Erdle oder Stefan Riedlberger. Zwei Landwirte, die beide zu Unrecht in den Verdacht geraten waren, der ominöse Geizhals zu sein. Höß betont: „Vom Stefan Riedlberger erhalte ich alle Jahre mit großer Zuverlässigkeit großzügige Kunstdünger-Spenden und der Wendelin ist sowieso eine der wichtigsten Stützen im Verein.”

Die Reise nach Hankofen tut sich Höß nicht an. Stattdessen besucht er das Regionalliga-Match des VfR Garching gegen den FC Memmingen - wohl auch, um einen Kicker zu beobachten.

Strobl hat eigentlich keine Sorgen mit seinem Kader: „Alle sind fit.” So zumindest war das sein Kenntnisstand nach der dienstäglichen Übungseinheit. Die vergangene Woche verbrachte der Pipinsrieder Vorarbeiter - zusammen mit seinem Kollegen Max Zischler - in der Sportschule Oberhaching: Beide büffelten dort Theorie und Praxis für den C-Trainerschein und waren von der Außenwelt abgeschnitten. Das Abschlusstraining fand daher erst gestern Abend statt.

Eventuell rutschen heute Philip Grahammer und Junis Ibrahim wieder in den Kader, Dominik Schön saß schon gegen Sonthofen wieder auf der Bank. Und auch Giovanni Goia macht laut Strobl „sehr gute Fortschritte”. Nicht mehr dabei ist Michael Guggumos, dessen Vertrag Höß nun (wie von der Aichacher Zeitung schon vor zwei Wochen exklusiv berichtet) aufgelöst hat. Dennoch: Große Veränderungen zur Anfangsaufstellung vom letzten Sonntag sind eigentlich nicht zu erwarten. Speziell in der ersten Hälfte war es den Gelb-Blauen gelungen, mächtig Druck zu aufzubauen. An diese Leistung soll das Team heute anknüpfen. „Wir wissen, dass es in Hankofen sehr schwer wird”, sagt Strobl.

Nicht zuletzt, weil die Niederbayern hervorragend in die Frühjahrsrunde gestartet sind: mit drei Siegen (gegen Landsberg, Haching und SB Rosenheim) und einer äußerst unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den SV Pullach, durch ein Eigentor in den Anfangsphase. Eine beeindruckende Serie, zumal Hankofens Trainer Uli Karmann kürzlich angekündigt hat, im kommenden Sommer ausgerechnet zum wenig geliebten Oberpfälzer Konkurrenten DJK Vilzing zu wechseln. Karmanns Nachfolger wird der ehemalige Bundesliga-Stürmer Vitus Nagorny (fünf Spiele für den VfL Wolfsburg). Zurzeit rangieren die Niederbayern auf Platz fünf. Sollten sie gegen den FCP heute gewinnen, könnten sie am Lokalrivalen TSV Bogen vorbeiziehen - sofern die Bogener zeitgleich gegen Pullach verlieren. Das Hankofener Glück wäre der Alptraum für den FC Pipinsried. Es lastet also wieder hoher Druck auf den Dorfklub-Kickern - und damit auch auf ihren jungen Keeper Held. Man darf gespannt sein, ob Antoni heute zumindest auf der Bank sitzt.


Von Herbert Walther
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