Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.03.2015 12:00

Nervenstarke Pipinsrieder - 3:1 über Sonthofen

Keiner kann ihn halten:   Serge Yohoua auf dem Weg zum 1:0, seinem 14. Punktspieltor in dieser Saison.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Keiner kann ihn halten: Serge Yohoua auf dem Weg zum 1:0, seinem 14. Punktspieltor in dieser Saison. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Keiner kann ihn halten: Serge Yohoua auf dem Weg zum 1:0, seinem 14. Punktspieltor in dieser Saison. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Keiner kann ihn halten: Serge Yohoua auf dem Weg zum 1:0, seinem 14. Punktspieltor in dieser Saison. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Keiner kann ihn halten: Serge Yohoua auf dem Weg zum 1:0, seinem 14. Punktspieltor in dieser Saison. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Wie zu erwarten war, hatte Strobl den Eurasburger Sebastian Fischer zurück in die Startelf rotiert. Die zweite Änderung gegenüber dem Raisting-Match war indes eine Überraschung: Statt Tobias Antoni stand Stefan Held zwischen den Pfosten, das erste Mal in einem Pflichtspiel seit anderthalb Jahren. Antoni saß nicht einmal auf der Bank. Strobls lapidare Erklärung: „Wir stellen nach Leistung auf.” Doch wie aus dem Vereinsumfeld zu hören war, lagen sich Trainer und Tormann in der vergangenen Woche in den Haaren. Der Zwist könnte Folgen haben. Dazu unten mehr.

Außerdem absent: Junis Ibrahim. Er hatte die Trainingseinheit vom Donnerstag versäumt und sich damit selber aus dem Team genommen. Denn Strobls Linie ist klipp und klar: Wer nicht trainiert, spielt nicht.

FCS-Vormann Esad Kahric hatte seine Sieger-Elf der letzten Woche zwar personell kaum verändert, dafür aber taktisch: Statt der zuletzt praktizierten Dreier- ließ er eine Viererkette agieren. Die restlichen sechs Feldspieler verrammelten den Raum bis zur Mittellinie. Strobl war's zufrieden: „Damit spielten uns die Sonthofener in die Karten.” Seine Mannen fingen stürmisch an. Und schon nach 13 Minuten zappelte das Leder erstmals im Netz: Serge Yohoua nahm ein geniales Zuspiel von Sebastian Fischer elegant an, tankte sich gegen zwei Allgäuer durch und schloss aus 13 Metern ab (0:1, 13.). Der Ivorer feierte gestern übrigens seinen 26. Geburtstag (wie auch Ruben Popa) - dementsprechend euphorisch fiel sein Jubel aus. Yohouas Sturmpartner war erneut Christian Doll; der Ex-Aichacher ging äußerst engagiert zu Werke, attackierte die Sonthofener manchmal schon im Mittelfeld und setzte bei Kontern immer wieder Nadelstiche.

Die erste Halbzeit dominierte Pipinsried ganz klar: Drei bis vier Tore wären durchaus möglich gewesen. Sonthofen setzte zwar nur zwei Konter, aber die hatten es in sich: Einmal musste Held nach einem Pressschlag auf der Linie retten (15.), das andere Mal zischte ein Schuss des bärenstarken Sonthofener Kapitäns Andreas Maier nur knapp am FCP-Gehäuse vorbei (40.).

Als Max Zischler eine Strobl-Ecke unmittelbar nach dem Wiederanpfiff in die Maschen beförderte (warum Schiedsrichter Wolfgang Haslberger den Treffer als Eigentor Gregor Mürkls notierte, blieb unklar), schien die Sache eigentlich gelaufen (2:0, 46.). Es kam jedoch anders: Die Oberallgäuer besannen sich ihrer spielerischen Möglichkeiten, die Kicker aus dem Dachauer Hinterland bekamen Probleme. Speziell nachdem Maier aus kurzer Distanz abstauben konnte - Held hatte zuvor einen Distanzschuss zu kurz abgewehrt (2:1, 61.). Der junge Olchinger hatte bis dahin eine solide Partie abgeliefert, nach dem Gegentreffer wirkte er indes nervös. Zum Beispiel, als er eine Flanke unterlief (66.) und einen Maier-Freistoß aus den Armen springen ließ (74.).

Strobl nahm den Keeper hinterher in Schutz: „Das war sein erstes Pflichtspiel seit anderthalb Jahren. Ist doch klar, dass er sich erst einspielen ist.” Und er kündigte gleich an: „Stefan wird auch in Hankofen das Tor hüten.” Einige FCP-Verantwortliche zweifelten die Klugheit dieser (vermutlich disziplinarischen) Maßnahme hinterher freilich an.

In der Schlussphase beschränkte ich der Dorfklub auf Konter. Einer der letzten saß: FCS-Schlussmann boxte einen Fischer-Schuss in den Strafraum, Doll war zur Stelle und belohnte sich für seinen Kräfte zehrenden Auftritt (3:1, 88.).

Mit dem Sieg rangieren die Pipinsrieder weiterhin auf Platz zwei, einen Zähler hinter Pullach. Rain ist mit acht Punkten Abstand auf Dritter.

FC Pipinsried: Held - Finkenzeller, Zischler, Schuster - Fischer, Strobl - Berger (85. Atilgan), Kubica (65. Popa), Götz - Yohoua (80. Lange), Doll

FC Sonthofen: Anil - Geiger, Hailer, Osterried, Littig - Zebic, Keller - Mürkl (80. Makoru), Maier, Rasmus - Dikmen

Tore: 1:0 Yohoua (13.), 2:0 Zischler (47.), 2:1 Maier (62.), 3:1 Doll (88.) - Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang). - Zuschauer: 280. - Gelbe Karten: Yohoua, Kubica, Strobl - Maier, Zebic, Hailer.


Von Heribert Oberhauser
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