Das Interesse am Donnerstagabend war groß. Der Sitzungssaal im Kühbacher Rathaus war rappelvoll. Für Aufsehen sorgte vor allem der Tagesordnungspunkt zur Nutzungsänderung eines Verkaufslagerraums zu einer Flüchtlingsunterkunft im Kühbacher Gewerbegebiet, Paarer Straße 27. Hier ist derzeit noch das Unternehmen Ballas Holzbearbeitungsmaschinen untergebracht. Der Antrag auf Nutzungsänderung stammt vom Eigentümer des Gebäudes, der Kurz Holding GmbH & Co.KG, nicht identisch mit der Kurz Paletten GmbH.

Weil die Lagerhalle knapp außerhalb des Bebauungsplans liegt, waren die Räte aufgerufen, ihr gemeindliches Einvernehmen für eine Befreiung zu erteilen. Den Hintergrund dazu erläuterte Friedrich Schäffler von der Verwaltung. Er führte aus, dass aus seiner Sicht unter rein baurechtlichen Gesichtspunkten betrachtet nichts gegen eine Nutzungsänderung spreche.

Bürgermeister Johann Lotterschmid befürchtete, dass es nicht bei den 50 Asylbewerbern bleiben werde. „Das Wohnhaus daneben steht momentan leer. Ich glaube nicht, dass sich dafür ein Mieter findet, wenn in unmittelbarer Nähe 50 bis 55 Asylbewerber einziehen. Es wird vermutlich eher so sein, dass der Eigentümer hier nochmals 20 Flüchtlinge einquartiert.”

Er gehe stark davon aus, dass sich im Laufe des Jahres weitere Vermieter beim Landratsamt melden, um Wohnobjekte als dezentrale Unterkünfte anzubieten. „Irgendwann sind wir dann schnell bei 120, 140 Asylbewerbern in Kühbach. Damit wäre die Belastung für Kühbach einfach zu groß”, stellte Lotterschmid fest und gab an die Räte die Empfehlung, ihr gemeindliches Einvernehmen nicht zu erteilen. AUSFÜHRLICHER BERICHT IN DER AICHACHER ZEITUNG VOM 1.AUGUST.