Die besondere Spargelernte hat schon vor einer Woche begonnen, bis gestern belieferte Lohner aber nur Großhändler im Bundesgebiet, darunter die Großmarkthalle in München. Jetzt sind die ersten vier Stände dazugekommen. Einer steht am Gallenbacher Berg zwischen Aichach und Dasing, die anderen befinden sich in Augsburg und in München. Dort kann man derzeit das Kilo Spargel, je nach Güteklasse, für acht bis 18 Euro kaufen.
Insgesamt 30 Hektar hat der Inchenhofener Landwirt in diesem Winter auf beheizten Anbau umgestellt. Seit einer Woche sind 40 Erntehelfer im Einsatz, die täglich zwischen zwei und fünf Tonnen Spargel stechen.
Eigentlich ist der beheizte Anbau völlig wetterunabhängig. „Aber wenn jetzt tagsüber die Sonne scheint, wirkt sich das unter den Folien schon positiv aus“, erklärt Georg Lohner. Umgekehrt würde schlechtes Wetter die Ernte trotz Heizung erschweren.
Zwei Hackschnitzelöfen mit einer Leistung von jeweils 900 Kilowatt sorgen für die nötige Energie, die mit Hilfe von 10 000 Meter Rohrkabel pro Hektar den Boden erwärmt. Die Temperatur jedes Biflings kann einzeln gesteuert werden, 20 Grad sind optimal. Die Technik hat ihren ersten Härtetest bestanden. Georg Lohner hatte auf einen Erntebeginn Anfang März gehofft, um dann festzustellen, dass es sogar noch schneller geht. Wenn das Wetter mitspielt, wird der erste Spargel auf den anderen Feldern etwa Ende März oder Anfang April erwartet.
Kritik am beheizten Spargelanbau weist Georg Lohner zurück. Eingeflogener Spargel aus Südamerika sei weit weniger umweltfreundlich. Jetzt ist er erst einmal gespannt, wie die Verbraucher auf den frühen Spargel reagieren.