Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.03.2018 12:00

Früher jüngster Bürgermeister, heute „Uri”

„Als Posaunist bin ich was geworden.”   (Rupert Reitberger über Rupert Reitberger). 	Archiv-Foto: mok (Archiv-Foto: mok)
„Als Posaunist bin ich was geworden.” (Rupert Reitberger über Rupert Reitberger). Archiv-Foto: mok (Archiv-Foto: mok)
„Als Posaunist bin ich was geworden.” (Rupert Reitberger über Rupert Reitberger). Archiv-Foto: mok (Archiv-Foto: mok)
„Als Posaunist bin ich was geworden.” (Rupert Reitberger über Rupert Reitberger). Archiv-Foto: mok (Archiv-Foto: mok)
„Als Posaunist bin ich was geworden.” (Rupert Reitberger über Rupert Reitberger). Archiv-Foto: mok (Archiv-Foto: mok)

Seit Jahrzehnten prägt Reitberger Musik und Politik im Umkreis. Beim Versuch, sämtliche Ämter aufzuzählen, die der rührige Igenhausener innehat und -hatte, gibt sogar er selbst den Anspruch auf Vollständigkeit auf. Vielseitig interessiert und engagiert - vielleicht ist das das Geheimnis hinter seiner Fitness. Frei nach „Wer rastet, der rostet” meint Reitberger: „Wird der Geist rege gehalten, wirkt sich das auch auf die Motorik des Körpers aus.”

Heute feiert der Jubilar auf der Inghauser Alm seinen runden Geburtstag. „Die Alm ist voll”, sagt er. Voll mit Familie - Frau, zwei Kinder, vier Enkel und eine Urenkelin - Verwandten, Bekannten und Freunden, darunter freilich etliche Musiker, auch von den „legendären Bajuwaren”.

Leiter des Ensembles „Rupert und seine Bajuwaren” war er ab 1974. Mit ihnen erlebte Reitberger Unvergessliches. Mit Musik kam er „um einen Teil der Welt”, Irland, Schweiz, (damals noch) Jugoslawien, Frankreich; regelmäßig stand die Kalterer Weinfest-Woche auf dem Programm und ebenso bayerische Volksfeste in Norddeutschland, zum Beispiel in Bad Gandersheim in Niedersachsen.

Die Musik begleitet Reitberger schon seit seiner Kindheit. Sein Vater, der mit seiner Familie als Bäcker in Klingen lebte, hatte selbst eine fundierte Musikausbildung und legte darauf auch Wert bei seinen Kindern. Neben Gesang lernte Reitberger Geige, Klavier, Posaune, Saxofon und Hackbrett, er ist ausgebildeter Dirigent für Orchesterleitung. So kam er auch zu diversen Gruppen: Er gründete eine Tanzkapelle, eine Dixie- und Jazzband, die ABC-Band, die „Gent's Band”... Reitberger war - und ist wieder - Posaunist beim Musikverein Aindling, er leitet seit 52 Jahren den Igenhausener Kirchenchor, er organisiert Frühjahrs- und Adventskonzerte und ist seit 1994 bis jetzt Chef des Landfrauenchors, den er als „tollen Haufen” bezeichnet.

Obwohl er zeitweise Geld mit Musik verdient hat, Berufsmusiker wurde Reitberger nicht. Er machte eine Lehre als Einzelhandelskaufmann, wurde später Aufsichtsratsvorsitzender bei Rewe Süd. Prägend war seine Zeit auf der Landwirtschaftsschule 1958/59, wo Josef Bestler, Altlandrat von Aichach-Friedberg, ihn im Fach Staatsbürgerkunde unterrichtet hat. Hier liegt der Schlüssel zur Reitbergers politischer Karriere. Denn zur Kandidatur für den Kreistag 1966 habe ihn unter anderem der ehemalige „Herr Landrat” überredet. Weil der eigentliche Bürgermeisterkandidat in Igenhausen kurzfristig zurückgezogen hatte, sprang Reitberger ein und wurde 1966 Bürgermeister in Igenhausen - damals Bayerns jüngster. Gemeindechef blieb Reitberger dann 20 Jahre lang bis 1990, Kreisrat ist er bis heute - übrigens der älteste und mit 52 Jahren auch der dienstälteste. Prägend sei seine Zeit im Bezirkstag gewesen, von 1974 bis 2008 war er dort Referent für die europäischen Partnerschaften sowie für Kultur und Soziales.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der AICHACHER ZEITUNG vom 3. März 2018.


Von Ines Speck
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