Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.06.2017 12:00

Kein Zentrum für Tandern

Von dem einst so stattlichen   Vollmair-Haus ist nicht mehr viel zu sehen. 	Foto: Josef Ostermair (Foto: Josef Ostermair)
Von dem einst so stattlichen Vollmair-Haus ist nicht mehr viel zu sehen. Foto: Josef Ostermair (Foto: Josef Ostermair)
Von dem einst so stattlichen Vollmair-Haus ist nicht mehr viel zu sehen. Foto: Josef Ostermair (Foto: Josef Ostermair)
Von dem einst so stattlichen Vollmair-Haus ist nicht mehr viel zu sehen. Foto: Josef Ostermair (Foto: Josef Ostermair)
Von dem einst so stattlichen Vollmair-Haus ist nicht mehr viel zu sehen. Foto: Josef Ostermair (Foto: Josef Ostermair)

Doch daraus wurde nichts und der Schandfleck wurde immer größer. Mittlerweile verhindern wild wuchernde Sträucher einen Blick auf das im frühen 19. Jahrhundert erbaute Haus. Das eigentliche Vollmair-Haus war ein langgestreckter, erdgeschossiger Bau mit Halbwalmdach und Zwerchgiebeln. Der eigentlich schön gestaltete symmetrische Bau erhielt seine heutige Form aber erst nach Anfang des 20. Jahrhunderts. Bemerkenswert sind die nach der Jahrhundertwende entstandenen Jugendstildekorationen.

Viele Jahre diente das Vollmair-Haus als Wohn- und Geschäftshaus mit historischer und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Ziel war es lange Zeit, das altehrwürdige Bauwerk in einer Gemeinschaftsaktion zu sanieren. Das Gebäude auf dem 1032 Quadratmeter großen Grundstück wurde im Dezember 2014 zur Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm bei der Regierung von Oberbayern angemeldet, es wurden auch schon Mittel aus der Städtebauförderung bewilligt. Der Tanderner Gemeinderat Hans Glas, der auch Vorsitzender des Vereins „Zukunft Tandern” ist, überzeugte noch im April 2015 das Gemeindeparlament, dass es sich lohne, im Sinne einer gut funktionierenden Dorfgemeinschaft eine Generalinstandsetzung des Vollmair-Hauses vorzunehmen.

Bei den Zusammenkünften mit dem bereits verstorbenen Eigentümer kristallisierte sich aber mehr und mehr heraus, dass bei einer öffentlichen Nutzung des Erdgeschosses nach einem käuflichen Einstieg der Gemeinde jegliche Art auch nur annähernd gastronomischer Nutzung abgelehnt würde. Von einer solchen Bedingung war vorher seit Beginn des gemeinsamen Engagements bis zu diesen Besprechungen im Herbst 2015 nie die Rede gewesen. Der Gemeinderat und auch „Zukunft Tandern” wollte es aber nicht zulassen, dass bei Veranstaltungen der örtlichen Vereine und Institutionen die Bewirtung über die nahe Schloßgaststätte vorgeschrieben wird. So schien der Traum vom angedachten gesellschaftlichen Mittelpunkt Tanderns geplatzt. Damals, im Oktober 2015, gab man im Gemeinderat die Hoffnung nicht auf, dass der Eigentümer selbst saniert. Mittlerweile fand eine Übergabe statt, aber auch seitens des neuen Eigentümers, der Astra-Verwaltungs-GmbH, gibt es in der Gemeindeverwaltung noch kein Anzeichen, dass sich im Hinblick auf eine Sanierung des Vollmair-Hauses was tut. Dem geschäftsleitenden Beamten im Hilgertshausener Rathaus, Hans Schweiger, sei lediglich zu Ohren gekommen, dass sich ein Sohn des früheren Eigentümers mit dem Gedanken an eine Sanierung des Vollmair-Hauses anfreunden könne. Laut Hans Glas, der für die Bürgerliste Tandern im Gemeinderat sitzt, soll es Bemühungen geben, auf privater Ebene und ohne die Gemeinde doch noch das Konzept von 2014 zu verwirklichen.


Von Bastian Brummer
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