Anneliese Göller, seit sechs Jahren Landesbäuerin im Bayerischen Bauernverband, bewirtschaftet in Frensdorf im Landkreis Bamberg mit ihrem Mann einen Ackerbaubetrieb. Sie hob die Bedeutung der Landwirtschaft in Bayern hervor und forderte, die Landwirtschaft wieder mehr in der Mitte der Gesellschaft zu verankern.

Zwischen der realen Landwirtschaft und den Vorstellungen der Verbraucher klaffe eine immer größere Lücke, stellte sie fest. Die Landfrauen setzten sich bereits seit Jahren dafür ein, den Verbrauchern Land- und Forstwirtschaft näher zu bringen. Der Dialog zwischen Erzeugern und Verbrauchern werde in einer Zeit, in der immer weniger Verbraucher direkten Bezug zur Landwirtschaft hätten stetig wichtiger. Dabei setze sie besonders auf die Arbeit der Landfrauen. Auch die Direktvermarktungsbetriebe leisteten eine hervorragende Öffentlichkeitsarbeit.

Bayerns oberste Bäuerin lobte besonders die Arbeit im Kreisverband Aichach-Friedberg mit erfolgreich durchgeführten Erlebnisreisen zu moderner Landwirtschaft auf den Höfen im Landkreis. Das seien beispielhafte Aktionen. In diesem Jahr will die Landfrauenabteilung des BBV zum 70-jährigen Bestehen bayernweit zum Bauernhofbrunch einladen.

Heimat und Landwirtschaft seien ganz eng miteinander verbunden. Die 110 000 bayerischen Landwirtschaftsbetriebe erfüllten eine Vielfalt von Funktionen. Auch das Ehrenamt im Bauernverband sei ein hohes Gut. Ziel des Bauernverbands sei es, die Vielfalt der Voll-, Zu- und Nebenerwerbsbetriebe zu erhalten. Die jeweilige Besonderheit der Höfe, seien sie konventionell oder biologisch betrieben, müsse als Chance begriffen werden. So könne den Bauernfamilien ein gangbarer Weg in die Zukunft aufgezeigt werden. Dafür sei ein Zusammenhalt im Dorf und im Berufsstand notwendig.

Nötig sei aber auch die politische Rückendeckung.

Positiv in die Zukunft blickten Kreisbäuerin Sabine Asum und Kreisobmann Reinhard Herb. Die Landwirtschaft könne zuversichtlich sein, meinten sie übereinstimmend.

In ihrem gemeinsamen Rückblick, untermalt mit vielen Bildern, schlugen die Kreisobleute einen breiten Spannungsbogen von den weltpolitischen Entwicklungen hin zu den Ereignissen im Kreisverband. Das vergangene Jahr war geprägt von den Verbandswahlen auf Orts-, Kreis- und Landesebene und Veranstaltungen wie dem gut besuchten Landfrauentag, der Regio Agrar oder dem Beitritt zum Wasserpakt.