Gegen 0.30 Uhr entdeckte eine Angestellte der Westernstadt, dass es in einem Bereich hinter dem Saloon, in dem kurzfristig Heu für die Pferde gelagert wird, die bei den Festspielen eingesetzt werden, brannte. Erst wenige Stunden zuvor waren die Tiere noch gefüttert worden. Rasend schnell, so schnell, dass Löschversuche der Angestellten, die sich zu dieser Zeit noch in der Anlage aufhielten, scheiterten, breiteten sich die Flammen aus und griffen auf Saloon, Fred Rais angrenzendes Wohnhaus und dann alle Gebäude des Stadtplatzes über. Museum, Store, Kino, Gefängnis, sanitäre Anlagen, Büro - alles brannte nieder. Als der Morgen dämmerte, rauchten die Trümmer, erschöpfte Feuerwehrleute warteten auf die Ablösung und einige hielten weiter die Schläuche auf die qualmenden Reste dessen, was einmal einer der beliebtesten Freizeitparks der Region war. In der Nacht waren zunächst Personen vermisst worden. Man musste sich auch erst einmal einen Überblick verschaffen, wer sich alles in der Westernstadt aufgehalten hatte. Zwei Vorstellungen von „Winnetou und die Felsenburg” waren am Samstag gespielt worden. Doch offenbar gibt es Glück im Unglück und nur Leichtverletzte zu beklagen. Einige erlitten Rauchgasvergiftungen, ein Mann mit Herzschwäche wurde vorsichtshalber stationär ins Krankenhaus aufgenommen. Im Laufe des Tages wurde mit ersten Aufräumarbeiten begonnen, Bagger räumten die größten Trümmer weg. Die Western-City bietet auch Reiterferien an. Am Sonntag sollten Kinder anreisen. Anwesend waren bei Ausbruch des Brandes 16 Mädchen und Buben, die zu den Angestellten des Freizeitparks und Mitwirkenden der Festspiele gehören oder selbst bei diesen auf der Bühne stehen. Sie wurden in Sicherheit gebracht. Die Vorstellung der Karl-May-Festspiele fiel am Sonntag natürlich aus, ob am kommenden Wochenende geöffnet werden kann, ist mehr als fraglich. Wie der Brand entstand, das untersuchen derzeit Spezialisten des Landeskriminalamts. Der Schaden liegt im siebenstelligen Bereich. AUSFÜHRLICHER BERICHT IN DER AICHACHER ZEITUNG.