Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.04.2017 12:00

Marianne Sägebrecht in Dasinger Westerncity

Marianne Sägebrecht  las am Samstagabend in der Dasinger Western-City aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam. Autobiografisches und geheime Rezepte aus meinem Zauberkessel”. Die  weltbekannte Schauspielerin möchte gern mit ihren Gedanken und Rezepten das „Herz-Chakra” ihrer Zuhörer öffnen. 	Foto: Monika Grundert Glas (Foto: Monika Grundert Glas)
Marianne Sägebrecht las am Samstagabend in der Dasinger Western-City aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam. Autobiografisches und geheime Rezepte aus meinem Zauberkessel”. Die weltbekannte Schauspielerin möchte gern mit ihren Gedanken und Rezepten das „Herz-Chakra” ihrer Zuhörer öffnen. Foto: Monika Grundert Glas (Foto: Monika Grundert Glas)
Marianne Sägebrecht las am Samstagabend in der Dasinger Western-City aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam. Autobiografisches und geheime Rezepte aus meinem Zauberkessel”. Die weltbekannte Schauspielerin möchte gern mit ihren Gedanken und Rezepten das „Herz-Chakra” ihrer Zuhörer öffnen. Foto: Monika Grundert Glas (Foto: Monika Grundert Glas)
Marianne Sägebrecht las am Samstagabend in der Dasinger Western-City aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam. Autobiografisches und geheime Rezepte aus meinem Zauberkessel”. Die weltbekannte Schauspielerin möchte gern mit ihren Gedanken und Rezepten das „Herz-Chakra” ihrer Zuhörer öffnen. Foto: Monika Grundert Glas (Foto: Monika Grundert Glas)
Marianne Sägebrecht las am Samstagabend in der Dasinger Western-City aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam. Autobiografisches und geheime Rezepte aus meinem Zauberkessel”. Die weltbekannte Schauspielerin möchte gern mit ihren Gedanken und Rezepten das „Herz-Chakra” ihrer Zuhörer öffnen. Foto: Monika Grundert Glas (Foto: Monika Grundert Glas)

Die Lesung ist ein Benefizabend, die Einnahmen kommen dem Wiederaufbau des im November niedergebrannten Stallgebäudes zugute. Auch wenn es dem im April 2015 verstorbenen Fred Rai im Laufe der Jahrezehnte gelang, zahlreiche Stars zu seinen Freunden hinzuzufügen, so stutzte man doch, als kurz nach dem verheerenden Brand das Telefon klingelte und sich eine jugendliche Stimme als Marianne Sägebrecht vorstellte. Sie bot an, zu helfen. Die Western-City, Fred Rai mit seiner besonderen Art, mit Pferden umzugehen, waren dem Star ein Begriff. Sägebrecht lebte lange in Reichertshofen im Kreis Pfaffenhofen/Ilm. Zur Weihnachtsfeier 2016 klappte es nicht, die 71-Jährige laborierte an einer Grippe. Doch sie stand zu ihrem Wort, und so wurde der Termin im April vereinbart.

Western-City-Geschäftsleiter Volker Waschk freute sich, einmal ein ganz anderes Publikum als sonst im Saloon begrüßen zu können. Passend zum Thema wurden statt Westernsnacks Gerichte nach Rezepten aus Marianne Sägebrechts Buch angeboten. So gab es die „Überlebenssuppe Chakalaka”, die sie einst am Set von „Out of Rosenheim” am Rande der nordamerikanischen Mojave-Wüste gekocht hatte. Außerdem wurden Tante Rosas Mango-Milchreis, Cup Cheesecakes mit Pflaumen und Kokos-Hühnersüppchen Yakitori serviert. Ein Nudelauflauf à la Maria Sibylla Merian rundete die Speisenfolge ab. Die Naturforscherin und Künstlerin (1647-1717) bereiste bereits 1699 für zwei Jahre Surinam. Marianne Sägebrecht bezeichnet sie als ihre Seelenschwester. Sieben Jahre lang hat sie ihr Leben recherchiert, dann schrieb sie „Auf dem Weg nach Surinam”, das Buch, in dem sie ihren und Merians Lebensweg verknüpft: „Ich habe beim Schreiben geweint, hatte Fieber. Jetzt ist Frieden.” Angebote für ein Hörspiel und einen Film anlässlich Merians 300. Todestag lehnte sie ab.

Sägebrecht spielte 1989 mit Michael Douglas in „Der Rosenkrieg”, doch für die ganz große Hollywoodkarriere, für die sie durchaus Angebote hatte, fühlte sie sich nicht geboren. Sie verkaufte sich nie. „Ich hänge an meiner Familie”, sagt sie. Bis zum Tod pflegte sie ihre Mutter, sie hat eine Tochter, „so viel Glück mit dem Schwiegersohn”, und eine Enkelin. Sie lebt „in einem kleinen Hexenhaus” auf dem Land von gerade mal 800 Euro Rente, wie sie einmal verriet. Sie sei „von ganzem Herzen gläubig”, eine „heidnische Katholikin”. Immer wieder erzählt sie Anekdoten aus dem Privatleben und von Filmsets, etwa von ihrer Rolle als wunderbare Beda Andersson, die Pettersson seinen Findus schenkte, und eines wird deutlich: Die charmante Frau hat sich nie die Butter vom Brot nehmen lassen und sich nie verbogen.

Das sei „die längste Lesung meines Lebens” gewesen, meinte Volker Waschk zum Abschluss. Doch Marianne Sägebrecht gelang es vom ersten Satz an, das Publikum in ihr großes Herz zu schließen und die Sympathie, die ihr begegnete, zu reflektieren.

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Von Tanja Marsal
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