Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.01.2017 12:00

Blick in fremde Rechnungen: Dasing kämpft mit Zuschussanträgen

Die Gemeinde hat zwar mehrmals erwogen, verbindliche Zuschussrichtlinien zu beschließen, damit nicht jedes Mal erneut beraten werden muss: Wie viel geben wir? Entspricht der Betrag dem bei vergleichbaren Fällen der Vergangenheit? Aber nach wie vor gibt es solche Richtlinien nicht. Bürgermeister Erich Nagl trug also die Vergleichsfälle der vergangenen Jahre vor. In der Regel ging es um sechsstellige Beträge, und meist wurden jeweils 10 000 Euro gewährt.

Die Pfarrei hatte ihrem Zuschussantrag überschlägige Kostenrechnungen beigelegt. Die fand Susanne Kanzler jedoch nicht sehr transparent. Peter Fiehl erläuterte, die Diözese gebe die Beträge vor, und der von ihr beauftragte Architekt habe darauf zu achten, dass sie weitgehend eingehalten würden.

Iris Neusiedl sprach sich dafür aus, „auf jeden Fall 10 000 Euro” zu geben und dann, wenn die Renovierung abgeschlossen ist, zu überlegen, ob man noch etwas nachschießt. Die Kirchenstiftung solle dann die Rechnungen vorlegen. Nagl bemerkte: „Es ist auch mal interessant zu sehen, was andere bezahlen.” Diesem Vorgehen stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Auch die Kirchenstiftung „Mariä Verkündigung” in Taiting bat in der Sitzung um einen Zuschuss: Hier fallen allerdings nur rund 2150 Euro für die Reparatur der Kirchturmuhr an. Johann Kügle merkte an, diese Kosten übernehme stets die Gemeinde in vollem Umfang, da die Kirchturmuhr die Zeit für den ganzen Ort anzeige. Das gelte seit 1956 nicht mehr, korrigierte hingegen Erich Nagl; seitdem sei dieser Zuschuss nur noch eine freiwillige Leistung.

Auch wenn inzwischen fast jeder eine Armbanduhr oder ein Smartphone besitzt, um die Zeit abzulesen, war Kügle dafür, die alte Praxis beizubehalten.

Einige Räte waren wohl in Sorge, die Gemeinde werde dann mit Zuschussanträgen der Pfarreien überschwemmt. Dennoch stimmte eine knappe Mehrheit von neun zu acht dafür, die Kosten komplett zu übernehmen. „Das heißt aber nicht”, sagte Andreas Wiesner, „dass wir nun immer alles zahlen.”


Von Ines Speck
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